Neu bei rsp-blogs.de: Obskures.de

Obskures.de ist eine Spielwiese – ein eigener offener Raum – für die subjektiven Eindrücke und Einfälle des Autoren.
Ein enges und klar abgrenzbares Thema ist gegenwärtig nicht vorgesehen. Der Autor stellt auf dieser Website seine vielfältigen und mitunter als obskur empfundenen Faibles
in den Vordergrund. Geplant sind im Wesentlichen Beiträge zu.

Spiele: Brett- und Gesellschaftsspiele, Tabletops (Miniaturenspiele), Rollenspiele, Videospiele, Sammelkartenspiele
Comics: Graphic Novels
Bücher: Romane
Film – Kinofilme, Fernsehserien
Musik: Veröffentlichungen, Konzerte

Frauen im Rollenspiel oder von veralteten Rollenbildern/Klischees denen man trotzen sollte.

 

Ich weiß nicht was mich zu diesem Blogbeitrag bringt, denn eigentlich fürchte ich, dass es wieder so eine Crossgender Diskussion gibt einst im Tanelorn.

Um es vorweg zu sagen ich finde es lächerlich, wenn sich irgendjemand hinstellt und sagt: „Du darfst das nicht, weil du so etwas nicht kannst.“ Die Leute mit denen ich für gewöhnlich spiele sind erwachsen genug und ich inzwischen tolerant genug um über solche Sachen einfach nur zu lächeln.

Vielleicht bedarf es einfach einer gewissen Reife oder eines guten Selbstbestseins um sich aus einer Position der Gelassenheit mit dem Thema auseinander zu setzen und zu sagen, dass doch mal bitte jeder machen soll, wie es ihm beliebt

Dabei geht es in den meisten Rollenspielen nicht mehr um Klischees oder veraltete Klischees. Frauen können alles genau so gut wie Männer und werden von den Regeln nicht mehr ausgebremst.

Wenn ich da veraltende Bild der hübschen Frau an der Seite der Helden sehe und mir dann als Inspiration Serien wie Nikita, NCIS, NCIS LA, Dark Angel um zu sehen, dass man eine starke Frau auch sexy spielen kann ohne sie lächerlich zu machen. Natürlich gibt es auch noch andere Serien oder Kinofilme (James Bond mit Grace Jones) die Frauen aus dem klassischen Rollenbild reißen, aber im Rollenspiel sehe ich in den Beschreibungen zur Welt oft Informationen zu der Rolle der Frau die mit´ rgendwelchen Pseudo-Geschichtlichen Hintergründen begründet werden.

Greg Stolze geht mit der klassischen Millonesischen Reiterei mal einen anderen Weg und Mark Smylie mit Artesia sogar noch einen Schritt weiter.

Da sind taffe Frauen am Start und das nicht nur, weil ein paar Quotenspielerinnen zufrieden gestellt werden sollen. Bei Artesia merkt man das spätestens als die Leser dem Autor schreiben, er mäöchte seiner Heödin bitte endlich eine Rüstung gönnen, die zum Schlachtfeld passt und sie nicht halbnackt darüber laufen lassen.

Ich finde die Ansätze erfrischend und hoffe seit langer Zeit, dass ich auch auf Cons mal mehr Spieler und Spielerinnen sehe, die erkennen das es bei Frauen genau so unterschiedliche Charaktere und Temperamente gibt wie bei Männern und das der Schritt vom Spielen eines Mannes zu einer Frau kulturell wohl viel einfacher ist als der zu Zwergen, Elfen, Trollen, Orks oder was auch immer.

Selbst wenn es eine Kultur gibt, in der so etwas theoretisch nicht denkbar ist, bleibt ein Spielercharakter etwas besonders. Er sollte den Klischees trotzen und das spielen, wozu ihm oder ihr gerade zumute ist.

Es gibt inzwischen genügend Rollenforbilder für starke Frauen, an denen man sich orientieren kann wenn es um das Darstellen von starken Frauen oder emanzipierten Charakteren geht.

Also traut Euch mal, dem Klischee zu trotzen.

 

Warum Blogs gut für die Rollenspielszene sind

Logo des Karnevals der Rollenspielblogs

Karneval der Rollenspielblogs

Eine Replik auf den „Rant“ auf Ludus Leonis und gleichzeitig ein Beitrag zum Rollenspielkarneval im Juni (Das Hobby Online).

Markus ist der Ansicht, dass Blogs zu einer Zersplitterung der Szene führen, das wir alle besser daran täten, statt zu bloggen uns wieder mehr in den Foren herumzutreiben statt uns im Blog einzuigeln und jeder Kritik aus dem Weg zu gehen. Nun ist Markus ein von mir hochgeschätzter Rollenspieler und -spielautor, und natürlich hat er keinesfalls völlig Unrecht. Es gibt eine gewisse Tendenz dazu, seine Gedanken – die man einst ins Forum postete – in Blogs niederzulegen; auch und gerade, um sie nicht im Forum kaputtgeredet zu bekommen. Aber ich kenne niemanden, der sich völlig aus allen Foren zurückgezogen hat und jetzt nur noch bloggt. Es gibt natürlich Blogger, die in bestimmten Foren nicht mehr erwünscht sind (und dann auf ein Blog ausgewichen sind) oder mit der „Diskussionskultur“ in bestimmten Foren nicht einverstanden sind (und deshalb ein eigenes Forum gegründet haben). Alle anderen hingegen sehe ich noch in Foren – insbesondere sticht Lord Verminard dabei ins Auge, dessen Tage als Blogger (er betrieb das exellente Wildelande) gezählt sind. Mir erzählte er mal, dort habe er alles gesagt, was er habe sagen wollen.

Nein, der Vorteil von Blogeinträgen liegt darin, dass sie vollständiger sind, viel durchdachter. Wenn ich z.B. im Tanelorn poste, dann sind das oft Gedankenfragmente, angerissen, gegen das Publikum gespielt – unausgegoren. Sie sollen in der Diskussion reifen. Ein Blogeintrag hingegen ist dann oft das Ergebnis dieses Prozesses. Was ist übrig von der ursprünglichen Idee? Was hat sich als richtig erwiesen, was war Quatsch? Das fasse ich dann in einem Blogbeitrag zusammen.

Und dieser Blogbeitrag ist dann viel leichter zu finden und zu verstehen, als es eine Diskussion in einem Forum ist. Mal abgesehen davon, dass die Suchmaschinen ganz offenbar Foren benachteiligen (und Blogs bevorzugen), sind die Artikel einfach prominenter. Und zugänglicher. Greifen wir uns mal die Artikelreihe von dem oben genannten Markus heraus, in dem er über die Verwendung von Tools schreibt, die eigentlich für Programmierer geschrieben wurden (z.B. svn) – solche Dinge findet man in Foren nicht, weil jedes Fitzelchen an Information in eigenen Beiträgen versteckt ist und man sich zu 12 Seiten Diskussion quälen muss, um alles zu finden. Ein anderes Beispiel ist der Artikel auf diesem Blog zum Thema Barbiespiel, der als Eintrag im Tanelorn begann. In der Diskussion in anderen Foren wird aber immer auf diesen Blogartikel verwiesen – im Tanelorn ist er nämlich so komprimiert nicht zu finden, dort muss man den ganzen Diskussionstrang mit immerhin 10 Seiten lesen.

Blogs sind (für mich) daher oft Extrakte von Diskussionen, vernünftig aufbereitet, gut lesbar und leicht zu finden. Sie stehen neben den Beiträgen in Foren, sie ersetzen sie nicht. Bestenfalls führen sie sogar dazu, dass in den Foren nicht immer wieder die gleichen Dinge diskutiert werden müssen, weil Neueinsteiger mit deinem kurzen Link auf den Stand der Debatte gebracht werden können.

Auch das mit dem Ego (Mein Blog, mein Artikel) halte ich für nicht so ganz zutreffend. Klar ist es hübsch, eine eigene Website zu haben. Aber eine in den Foren als Autorität akzeptierte Stimme zu haben ist ein deutlich besser spürbares Streicheln der Eitelkeit, als es ein noch so hochfrequentiertes Blog sein kann. Unmittelbares, positives Feedback ist nämlich toll. Und spätestens wenn man das Tanelorn-Treffen besucht hat, hat man auch echte Freunde gewonnen.

[tl;dr]Blogs stehen neben Foren, sie ergänzen sie und verdrängen sie nicht.

Diesmal bitte kein Drama! Ein Bericht zu meiner neuen Kampagne.

Eine Kampagne geht zu Ende und die Neue wird geplant. Entsprechend meiner positiven Erfahrungen bei der Cassandra habe ich mir dieses Mal die Zeit genommen und eine sehr intensive Besprechung mit meiner Gruppe abgehalten um zu sehen wo ihre Präferenzen liegen.

Der dabei herausragende Faktor war, dass die Gruppe gerne weniger Drama und vor allem leichtere Gegner haben möchte. Da waren sie meine 2 Probleme für die neue Runde: Wie soll ich ohne Drama Spaß haben und Motivationen für die Charaktere schaffen und muss ich meine Liste für die Gegner wegschmeißen um der Gruppe nur noch Weichbrote zu präsentieren?

Ich sage der Gruppe also zu, dass ich es mir überlege, die Gegner etwas schwächer zu gestalten und einer meiner Spieler macht im Gegenzug den Vorschlag, das sich die Spieler ihre Charaktere selber bauen können und so besser für die Abenteuer vorbereitete Figuren zu erhalten.

Damit habe ich inzwischen eigentlich ein Problem, wenn es um die mit dem Spiel verbundenen Geschichten geht. Da laufen dann ein haufen Figuren rum, die nur einem Zweck dienen und keine anderen Sachen können. Das (one trick ponys) finde ich persönlich blöd, denn ein Lebenslauf ist eine Sache die mir hilft den Charakter besser zu verstehen.

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Ein missglückter Abend

Von meinem hohen Roß als der belehrende SL (guck mein toller Trick mit Gastspielern als NSCs und Leiten ohne Leiden) hat mich die Realität mal wieder mit harter Hand heruntergerissen – heute hab ich eine Spielrunde mal wieder so richtig schön gegen die Wand gefahren. Und es war meine Schuld.

Dabei sahen die Voraussetzungen eigentlich nicht schlecht aus. Mit Heiko hatte ich einen Gastspieler gewonnen, von dem ich wusste, dass er toll spielt (und das war der erste Schritt zum Desaster, denn das hat er auch gemacht). Zudem hatte ich mich an eine „Behauptung“, also ein vom Spieler festgelegter Fakt, angekoppelt – also gedacht, ich nehme eine gewünschte Thematik auf (nicht gut gelaufen) und hatte ein unangenehmes Szenario ausgedacht, wo die Spieler eigentlich nur zwischen Übeln wählen konnten (schlecht von mir eingeführt).

Details:

Eine Spielerin (Edeltraut Manske jr.) hat irgendwann mal ein Schwert gebraucht, um im Sitz der Magier zu kämpfen. Das hat sie mit einer Behauptung zu Mordreds Schwert gemacht und so bestimmte, übernatürliche Fähigkeiten erworben.

Jan Hirt war gerade gestorben und sollte nur als toter, aber durchaus noch aktiver Charakter wiederkehren. Neu und erstmals ausgestattet mit übernatürlichen Fähigkeiten, die ihm Anubis, der Totengott, mitgibt um in ihm einen Champion auf Erden zu haben. Zu erwarten ist, dass der Rest der Gruppe Jan wohl misstrauen würde.

Nolk, uralter und mächtiger Vampir, irgendwie mit Anubis verbandelt, hatte seine Finger im Spiel, als Jan wiederkehrt – gespielt von Heiko.

Mordred (normaler NSC), will sein Schwert zurück. Entpuppt sich als Sidhe-Lord, der sein Schwert wieder spüren kann, nachdem Nolk den Schutzzauber auf dem Schwert gebrochen hat.

Der Weiße Rat (Bündnis der sterblichen Magier), bis dato Besitzer von Mordreds Schwert, nicht gewillt, es zurückzugeben.

Plan:

Die Spieler haben das Schwert, die Fraktionen „Weißer Rat“ (zu der sie gehören) und Mordred (eine Fee) wollen es haben. Mordred fordert Edeltraut zum Duell, weil er sie als Diebin empfindet und so sein Schwert zurück will. Gefangen zwischen den mächtigen Fraktionen müssen die Spieler a) zusammenfinden (und Jan wieder integrieren) und b) Nolk, den Bösewicht, irgendwie einbinden und neutralisieren oder gar instrumentalisieren.

Damit sie Nolk nicht einfach töten, hatte dieser zwei Totmanntasten – er hatte, dass war bekannt, zahlreiche Dämonen gebannt, die zurückkehren würden, würde er sterben. Zudem hatte er sich Macht über den Körper von Jan gesichert, als dieser von Nolk zu einem Untoten gemacht wurde.

Realität:

Die Spieler fühlten sich heftig zu einem Duell mit Mordred gerailroaded, welches zu bestehen sie sich nicht in der Lage sahen. Jan ging als Champion für Edeltraut in den Kampf (würfelte unglaublich erbärmlich – dafür würfelte ich für Mordred um so besser) und wurde von Mordred durch soziale Angriffe in wenigen Runden niedergemacht. Als Nolk dies begriff, dominierte er den Körper von Jan, der dadurch immun gegen die sozialen Angriffe wurde – aber dennoch kaum noch eine Chance hatte. Die Spieler eskalierten, indem auch die anderen Charaktere eingriffen. Nolk musste die Kontrolle fallen lassen, was Jans Ende bedeutete. Schließlich flohen die verbleibenden Chars ohne das Schwert.

Meine Fehler:

Ein grober Fehler war es, Nolk Macht über Jans Körper zu geben. Das hat der Spieler von Jan völlig zurecht als unzulässigen Eingriff in seinen Char empfunden und ihn demotiviert, eigene Lösungen zu suchen. Zwar sollte er eigentlich (so Plan) im Gegenzug einen ständigen Zufluss an FATE-Punkten bekommen, das war aber insgesamt verfehlt und hat auch nicht gut geklappt.

Destruktive Rolle des Gast-NSC. Nolk war sowohl mächtig, als auch mit völlig anderen Zielen angetreten, als die Spieler. Das war ein entschiedener Unterschied zu dem Gastspiel von Wizard Ayden, der zwar ein intrigantes Arschloch spielen sollte (und es auch hervorragend tat), aber immerhin ein Wizard war, der doch im Ergebnis das gleiche wollte, wie die Spieler. Nolk hingegen war viel böser und destruktiver. Verschlimmert wurde das durch Heiko, der Nolk wirklich unglaublich böse und sadistisch spielte und die Gruppe perfekt an der Nase herumführte. Chapau, Heiko. Warnung an alle SL: Heiko nicht mitspielen lassen. Nochmal verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass die Gruppe durch die beiden „Totmanntasten“ sich gegenüber Nolk sehr hilflos fand. Sie konnte ihn nicht einfach ausschalten. Das war natürlich auch Absicht (ich wollte keinen Kampf von Heiko gegen die Gruppe), aber führte dazu, dass die Spieler das Signal „Lass die Finger von dem“ empfingen.

Außerdem habe ich völlig unterschätzt, wie die Gruppenstruktur reagieren würde, wenn Spieler von Jan „Neutralisiert“ wird. Er war ja, weil Jan gestorben war und nun – offensichtlich immer noch tot – zurückkehrte, aus der Struktur gefallen und musste sich das Vertrauen der anderen zuerst zurückerobern. Das viel schwer, weil Nolk ganz offenbar viel Macht über ihn hatte (und Nolk kann man keinesfalls trauen) und Jans Spieler den neuen, toten, Jan viel ambivalenter anlegen wollte als ich ahnte. Der Gruppe fehlten nun die beiden Initiativspieler – Melanies Spielerin nahm an dem Abend nicht teil, und Jans Spieler muste/wollte sich zurücknehmen. Die verbleibenden beiden Spieler haben das nicht auffangen können, evtl. weil mit zwei (untereinander verheirateten) Spielern die kritische Masse an Ideen noch nicht erreicht war.

Ich habe zudem die Signale meiner Spieler nicht verstanden. Sie irrten recht hilflos herum und sprachen alle NSCs an, die sie als einigermaßen hilfreich kannten. Ich hab nicht verstanden, dass sie auf diese Weise „Hilfe“ suchten, Option aufgezeigt haben wollten – vermutlich weil ich als Spieler so nicht vorgehen würde. Dummer Fehler, der mir hinterher sehr unangenehm ist, weil ihr Verhalten offensichtlich war.

Bei den Spielern entstand so der Eindruck der Optionslosigkeit – ein Todesurteil für ein FATE-Spiel. Sie haben – vermutlich aus dem Eindruck heraus, der Lauf der Dinge stehe fest – auf ihre sonstigen Taktiken und Stärken völlig verzichtet. Und auf deren Einsatz hatte ich nun wieder fest gebaut und sie eingeplant.

Verflixt. Da hab ich echt mal ganz großflächig verkackt.

Jan ist nun endgültig hin und will vom Spieler auch nicht weitergespielt werden.

Fazit:

Wenn sich deine Spieler aus der Sicht des SL dumm anstellen, mach eine Pause und frag auf der Metaebene nach, was gerade falsch läuft. Das hab ich nicht gemacht – und deshalb überhaupt nicht mitbekommen, was in den Köpfen der Spieler abging. Ach ja, und pfusche nicht in den Chars der Spieler rum. Sie mögen das nicht. Und zwar völlig zu recht.

Ich geh jetzt schlafen und hoffe, dass die Runde nicht gelitten hat. Ein besonderes „Sorry“ geht an Heiko, der das Desaster als Gastspieler miterleben musste.

Hier gehts zu Diskussion.

Rollenspielwissenschaft-Blog

Jörg hat dieses Blog ja mal als „die Bildzeitung“ des Rollenspiels bezeichnet. Da weder die Leserzahl noch der damit erzielte Gewinn dem der Bildzeitung entsprechen, muss er wohl das Niveau gemeint haben…

Das es so nicht sein muss, beweist u.a. Rafael aus den Niederlanden. Unter dem Titel Bienia on Games betreibt er ein Blog, in dem er über seine Forschungsergebnisse schreibt: Er promoviert gerade über Rollenspiele. Nun ist Rafael Niederländer und spricht zwar vorzüglich deutsch (stimmt gar nicht, er ist Deutscher), bloggt aber auf meinst auf englisch. Damit ist er kein Kandidat für rsp-blogs.de – wo ich sonst solche Beiträge außerordentlich gerne sähe. Deshalb dieser kleine Post hier, um euch auf sein Blog hinzuweisen, damit ihr es dennoch bemerkt – zudem sind seine letzten Beiträge auf deutsch, u.a. weil er auf der RPC war!!!

Er schreibt über seine Seite:

  • über Rollenspiele (P&P, Computer und Larp) berichten
  • die deutsche Larp- und Rollenspielforscher zusammen bringen
  • Theorieinteressierten von der Welt der Wissenschaft berichten und wie über Rollenspiel international geforscht wird
  • den Blick über den Tellerrand ermöglichen, z.B. was in Nordeuropa, Osteuropa aber auch den USA passiert

Wer mehr über Rafael wissen will, der sei auf das Interview durch Larp.TV verwiesen.

Zudem möchte Rafael noch ein paar Fragen von den deutschen Rollenspielern beantwortet haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr hier in den Kommentaren eure Antworten hinterlassen würdet!

  • Wie ist die Stimmung in der deutschen Blogosphäre zu Rollenspielen?
  • Gibt es momentan Tendenzen zu bestimmten Systemen, Spielweisen?
  • Hat das Computerspielen viel verändert?

Danke für eure Hilfe!

DSA-Vorlesetext Wettbewerb 2

Wir von der Jury des DSA-Vorlesetext Wettbewerbs scheinen alle pünktlich unsere Wertungen eingereicht zu haben. Natürlich hat uns Moritz vorenthalten, wer hinter einem bestimmten Text steht. Und das hat er jetzt davon – mindestens ein Text von ihm konnte niemanden in der Jury überzeugen. Wer weiß, wie man den Text wahrgenommen hätte, wenn man ihn der Stimme von Moritz im Kopf gelesen hätte.

Die besonders erbärmlichen Vollversagertexte hat Moritz (unter Nennung des Autorennamens) auf seiner Seite online gestellt…

Leiten ohne Leiden

Wie ich in meinem Artikel „NSCs durch Gastspieler einführen“ schon verraten habe, nutze ich gerne Gastspieler für meine NSCs. Es geht also um Personen, die nicht zu meinen Stammspielern gehören und für eine oder zwei Sitzungen dazu kommen und einen NSC spielen. Das entlastet mich als SL und erlaubt mir, endlich meinen Anteil an der Schokolade zu essen mich auf die vielen komplizierten anderen Dinge zu konzentrieren, die man als SL so leistet.

Aber wenn ein Gastspieler eine tolle Sache ist, dann müssten doch zwei Gastspieler noch toller sein, oder? Genau das dachte ich auch. Und da diverse Zufälle dazu führten, dass ein Stammspieler ohne Charakter war, bekam auch er einen NSC. Beide NSCs waren so gestaltet, dass sie Druck auf die Gruppe ausüben konnten, aber nicht in die gleiche Richtung drücken sollten.

Die anwesenden Stamm-PCs waren zu einem überwiegenden Teil Polizisten des BKA (und assozierte Personen). Während die bezaubernde Elif die tot geglaubte Mutter einer der beiden Polizistinnen spielte und den verschwundenen Halbbruder suchen lies, war der andere NSC von der „Internen“ und ermittelte offen gegen die Gruppe.

(An dieser Stelle einen schönen Dank an die Clansblut-Runde, die an dem Wochenende auf Elif verzichten musste… aber ich hatte den Termin vorher ausgemacht!)

Falls du diesen Artikel hier liest, weil du jetzt wissen willst, wie es aus Sicht des SL geklappt hat: Toll. Ich hatte vor allem am Anfang wirklich einen einfachen Job. Die Gruppe organisierte sich um und gegen die „interne Ermittlung“ und lernte die Mutter erstmal kennen. Elif war ganz großartig und charakterisierte die Mutter als „gute Seele von St. Georg“, die dort eine Kneipe betreibt, in der die Transe Daisy im Minirock an der Fritteuse steht und heulende Schwule von der Mutter getröstet werden müssen – toll. Gewürfelt wurde kaum, geframt haben sich die Spieler weitgehend selber (ich hab nur Szenen beendet, die langweilig wurden) und gewürfelt wurde eigentlich auch nicht.

Und als Elif dann von mir gesagt wurde, dass ich sie die ganze Zeit belogen hätte (sie war nicht die Mutter, sondern ein Monster, dass die Spieler an einen bestimmten Ort locken sollte) wechselte sie ohne aus dem Schritt zu kommen von der besorgten Mutti zum grausamen Dämon! Beim Kampf musste ich natürlich dann ran, aber das tat ich dann auch gerne… anfangs war mir ja schon ganz schlecht von den vielen Süßigkeiten die Zuschauerrolle fast ein wenig langweilig!

NSCs durch Gastspieler einführen

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Einführung und Charakterisierung von NSCs durch Gastspieler gemacht. In meiner aktuellen Dresden-Files-Runde sind so die „wahre Liebe“ eines der PCs, ein Lehrmeister und Intrigant des weißen Rates und demnächst die Mutter einer der PCs eingeführt worden.

Zu den großen Vorteilen dieses Verfahrens gehört, dass die NSCs oft schon gemeinsam mit dem Gastspieler gebaut werden, auch wenn es um die Mechanik geht. Das bedeutet schon mehr „Auswahl“ an Ideen, als ich sie alleine hätte haben können. Da Dresden Files mit dem FATE-System gespielt wird, kann ich als SL den frisch erzeugten NSC auch mit Aspekten ausstatten, die das gewünschte Verhalten „erzwingen“ – also zumindest Charakterzüge vorgeben, die oft bedient werden müssen, weil das freikaufen nur selten von meinen Spielern genutzt wird/werden kann. Der NSC tut also das, wofür ich ihn in das Spiel einführen will, etwa „intrigant sein“ oder „tragische Liebe“ – angetrieben durch die „Compels“. Durch das Spiel der NSCs in den Sitzungen, in denen der Gastspieler dann auch anwesend ist, werden die NSCs noch mal viel plastischer. (Übrigens ist das Gastspiel auch ein toller Recruiting-Pool). Ich bekomme also NSCs, die ich so nicht selber erfinden könnte, für den Preis einer nur geringfügigen „Verwässerung“ ihrer Kerneigenschaften.

Die Nachteile sollen nicht verschwiegen werden. Der Aufwand für die Rekrutierung ist recht hoch, und Gastspieler, die sich den kompletten Storybogen merken können/wollen sind selten. Es eignet sich also nicht jede NSC-Rolle für das Gastspielen, aber mir hat es jedesmal sehr gefallen. Die Diaries sind übrigens im Tanelorn zu finden.

Dieser Artikel entstand im Rahmen des Karnevals der Rollenspielblogs „Charaktere, Figuren und Charakterentwicklung [April 2012]„, der von Bjørn Jagnow organsiert wird.

DSA-Vorlesetext Wettbewerb

Nachdem ich mich erfolgreich in die Jury gedrängt habe, will ich (zur Mehrung meines persönlichen Ruhmes) auf den DSA-Vorlesetext Wettbewerb hinweisen.

Denkt dran – die Frist endet morgen, am 3. April, 15:45. Bis dahin kann der Vorlesetext, der maximal 750 Zeichen haben darf, an Moritz gesendet werden (momehlem ät googlemail Punkt com).

Außer mir sind die notorischen über-das-Rollenspiel-redenden Myranor-Peter, Zeichen-Melanie, Nandurion-Julian, Eulen-Mhaire und Seifen-Moritz in der Jury.

[Update: Moritz macht selbst mit und ist gar nicht in der Jury.]