[Reign] 6 Finger Jack ist frei

Session 2 des Dauer-Test im Mondmeer

Irgendwann mitten in der Nacht klingelt mein Telefon. Ich reagiere wie ich es meinen Schülern früher in den Kommunikationstrainigs beigebracht habe, perfekte Begrüßung mit Namensansprache und spiegeln des Anliegens, Du kannst nicht kommen Christian, das finde ich aber schade.

Ja, ich fände es prima, wenn du in 2 Wochen wieder da bist, du warst ein tragender Pfeiler der Handlung vom letzten Spiel.

Mein Blick wandert nach dem Telefonat auf die Uhr: 12:03 erschreckt gehe ich in mein Wohnzimmer um es nach der D:S:A Runde vom Vortag wenigstens etwas Ordnung zu schaffen und blicke verwundert auf einen perfekt aufgeräumten Raum…

Ach ja, wir haben ja gestern noch zusammen aufgeräumt.

Ich suche meine Reign Sachen zusammen und lese mir noch mal in aller Ruhe das halbfertige Diary im Tanelorn durch, während ich das erste Konterbier des Tages trinke um diesen Durst los zu werden und den Teppich von meiner Zunge zu bekommen, den auch der massive Einsatz von Zahnpasta und Mundwasser nicht lösen konnte.

Das Bier hilft.

Jetzt noch schnell die SLC mit Werten auf Zettel übertragen und etwas im Setting zu den Schiffskämpfen lesen. Die Truppe trifft überpünktlich ein, so das ich jäh unterbrochen werde. Dann geht es los, der komplette Tisch ist nur Sekunden später mit Naschkram und Flaschen so zugepflastert, dass ich keinen SL-Schirm bräuchte, 2 Spieler haben Kuchen mitgebracht und scharren auf dessen Anbruch.

MSch hat mir eine eigene Tüte Wasabi Nüsse mitgebracht, weil ich Geburtstag hatte und die wird auch gleich einer genaueren Inspektion unterzogen. Scharf, wie immer…

Wir starten mit dem Abenteuer und vermissen auf Schlag den Jolly Ork, denn der ist mit einem umgedrehten Beiboot unter Wasser in Caribia eingedrungen um dort die Lage zu prüfen. Der andere Charakter macht eine Atletik Probe für Beide und sie schaffen es an Bord.

Anschleißend gibt es eine wilde Verfolgungsjagd mit einem Schiff der Tas la Manis, die zum Wohl unserer Heldengruppe entschieden wird, weil die Spieler das Chillipulver des Kochs in ein Schwarzpulverfass einbringen und damit so eine Art Pfefferspray-Bombe entwickeln..

Man ist das genial.

Auf dem Weg nach Hope übersieht unser Mann im Mast trotz großzügiger Hilfe die Hinweise auf eine Flotte aus Caribia und zeigt wieder einmal, das Sight der am meisten unterschätzte Skill im System ist.

In Caribia angekommen bemerkt die Gruppe, das kaum schiffe da sind und ihr wird erzählt, dass eine Streitmacht losgeschickt wurde um Caribia zu entsetzen.

Anschließend werden die Company Würfe für die Schlacht der beiden Gruppen gewürfelt und die Jungs aus Hope bekommen eine ordentliche Abreibung von den Tas la Manis. Ich mag es, wenn die Spieler sehen, wie die Welten Engine fahrt auf nimmt. Jeder Spieler kann sehen, was jetzt genau passiert ist.

Nachdem die Kunde von der verlorenen Schlacht gen Hope getragen wurde, überlegt sich unsere Truppe wie sie die in der Hängenden Jule festsitzenden Frauen und Kinder evakuieren können und schmiedet einen kühnen Plan. MSch leidet beim Planen der Aktion körperliche Schmerzen, weil die Gruppe so rumstümpert und immer abstruser wird. In seinem Gesicht die Schmerzen zu verfolgen könnte witzig sein, wenn sich die anderen Spieler nicht so tüffelig anstellen würden

Giandujahs Charakter wird sich zusammen mit einem anderen Charakter zu 6 Finger Jack begeben und ihn anlügen, dass Rouven Tas la Mani sich über ihn lustig gemacht hat. Die Spielerin setzt dabei auf ihren Beauty Vorteil und ich grinse, weil Götter halt keine Männer sind.

Der Plan gelingt, dank eines hervorragenden Lügen Würfes und dem Einsatz von mächtig viel Gummi Punkten, obwohl der zweite anwesende Charakter sich alle Mühe gibt, ihn durch Sprüche zu torpedieren. Mann merkt, das der Spieler nach einer etwas inaktiveren Runde beim letzten Mal fest entschlossen ist sich sein Spotlight zu holen.. Das Schifgf der Helden verfolgt also den berüchtigten 6 Finger Jack und der greift die Tas la Manis an. Die treten ihm bei den folgenden Company Rolls aber derbe in den Arsch und er muss fliehen. Glücklicherweise ist der Spieler zu feige dem Gott nach zu jagen und ihm von der Oberfläche des Planeten zu tilgen.

Wäre aber durchaus möglich gewesen, den Gott zu töten.

Als Schiff der Tas la Manis getarnt kommen unsere Helden bei der Insel Caribia an und wollen Kontakt zur hängenden Jule aufnehmen. Leider verputzen die hungrigen Flüchtlinge die Brieftauben, ohne die Zettel zu lesen und die Nachrichten gehen verschütt.

Letzten Endes schafft ein Botengeist das durchkommen zu den Gefangenen und vollbringt die Nachricht. Die Helden täuschen unterdessen eine Rettungsaktion für überlebenden Tas la Manis vor und segeln in Caribia ein, während der Rest draußen die Kanonen lädt und die Flucht vorbereitet.

Im Krater angekommen bewegen sich die Spieler erst einmal in Richtung des Gefängnisses, weil MSch glücklicherweise bei Kommandoaktionen keine Bedenken hat den Anführer zu machen. Er hebt nach jedem Wurf demonstrativ den Kuchen an, der vor seinem Platz steht und besteht darauf, das ich mir seine Würfel anschaue.

Ja, er hat das Diary zur DSA Runde gelesen.

MSch befreit also die Gefangenen aus dem Gefängnis und macht sich zurück auf den Weg zu den Booten um so viele Leute wie möglich zu befreien. Ich schicke einen meiner gefürchten super Susen los um mal ein wenig Mantel und Degen Flair zu versprühen, doch MSch zieht seine Bahn stur wie ein Deutscher Panzer und lässt sich auf meine Anregungen nicht ein. Es gibt noch einen kurzen aber heftigen Kampf mit ein paar Mooks am Kai (die ORE Mookregeln ROCKEN!) und die Mannschaft setzt das Signal um die Leute aus der Hängenden Suse zu evakuieren. Draußen bewegen sich nach dem Alarmschrei aus dem Krater Beiboote in Richtung des Eingangstors und der erste Offizier beschließt, diese und die anderen Schiffe, wlech draußen noch so rum schippern unter Beschuss zu nehmen. Wir würfeln aus, wie lange es dauern wird um die Gefangenen zu evakuieren und die Rumbraut teilt draußen mächtig aus, ohne viel einzustecken.

Die Flüchtlinge gehen an Bord und das andere, schwer beschädigte Schiff verzichtet auf eine Verfolgung. An Bord geht es hingegen ab. Zuerst versucht der Oxitanische Edelmann Jean Jaques Du Allesi zu töten und sorgt damit für kräftige Einnahmen auf der Gummipunkte Seite. Giandujahs Charakter beschließt anschließend Jean Jaques Du Allesi flach zu legen und schafft das aufgrund seines Cravings ohne Probleme. Mitten im Akt drückt der Charakter seine äußerst wohlgeformten Brüste in das Gesicht von Jean Jaques und schlägt ihn mit einem Kerzenständer bewusstlos um ihn seine magischen Schuhe zu klauen.

Interessant, Msch sein Gesicht kann im Sekundentakt die Farbe wechseln und er grenzt sich in seiner Körpersprache mächtig von seiner Freundin ab.

Der Körper des bewusstlosen Major SLC wird in ein Stück Plane verfrachtet und mit einem Dingi ausgesetzt. Ich beschließe, dass der gute Man nein paar Tage später ankommt und sie zur Sau macht, aber die Gruppe interveniert und verlangt eine Entscheidung durch die Würfel. Es fällt eine Acht und ein Raunen geht durch die Gruppe, sie hat genügend Zeit, sich vom Acker zu machen, obwohl die andren Gäste aus Caribia unsere Kapitänin des Diebstahls und Mordes an Jean Jaques anklagen wollen. Es soll zu einem Piratengericht kommen und MSch revoltiert gegen diese Sache. So etwas wäre unter Piraten ja wohl ganz normal.

Diesmal ist mein Meister Fu stärker als das des Spielers. Ich erkläre Martin, das es in Ordnung gewesen wäre, wenn sie ihm in einem offenen Kampf oder beim Kapern seines Schiffes seines Schiffes die Schuhe abgenommen hätte, aber nicht, wenn er als Gast/Flüchtling auf dem Schiff wäre.

Man kann es mit der Gutmütigkeit als SL auch übertreiben, besonders wenn man gerade im Internet gesehen hat, das der HSV 5:1 gegen Hoffenheim hinten liegt und der Robin einen noch verarscht….

Ja, der Angstschweiß rinnt meiner Gruppe im übertrieben Sinne über die Stirn, denn ich habe jetzt echt schlechte Laune und überlege , wie ich sie in sinnloser Gewalt im Rollenspiel abbaue. Die Gruppe beschließt also auf Beutefang zu gehen um etwas Geld zu machen und Jean Jaques aus dem Weg zu gehen, doch die Seeschlacht verläuft äußerst mies und der Gegner zerschießt der Rumbraut die Segel, so das sie wie ein geprügelter Hund nach Hause dümpeln muss.

Wieder im Hafen stellt Jean Jaques die dreiste Diebin und fordert sie dazu auf, ihm einfach die Schuhe wieder zu geben. Das macht sie auch und er entschwindet sichtlich peinlich berührt, das ihn so eine Anfängerin ausknocken konnte.

Unsere Gruppe hingegen braucht Geld um das Schiff zu reparieren und setzt die Company Werte ein um ein wenig Spionage zu betreiben. Das bleibt unentdeckt aber auch ohne Ergebnisse. Sie fasst einen Plan bei den tas la Manis einen Überfall zu starten um den eigenen Trasure Wert zu steigern und findet dank einer charmanten Kapitänin und eines gewieften ersten Offiziers Verbündete.

Die Kapitänin will noch mehr verbündete doch MSch schafft es nicht sich zurück zu halten, er rechnet der Spielerin vor, das ein geklauter Punkt Trasure genau reicht um die Schulden der Mannschaft zu decken und beiden teilnehmenden Parteien einen Trasure Anstieg von einem Punkt zu garantieren.

Es wird noch ein wenig geplant und dann legen die Spieler los. MSch schleicht sich furchtlos in die Höhle des Löwen und erledigt den Wachturm. Er hört, dass eine Hochzeit ansteht und übersieht genau wie zwei andere Mitspieler die Schwester der Kapitänin, welche auf dem Balkon von Roven Tas la Mani steht.

Der Charakter von Giandujah macht eine Verwandlung durch und sie versucht die massenweise rum stehenden Zombis lieber zu übernehmen und sie als Waffe zu benutzen, anstatt sie zu vernichten.

Macht korrumpiert Baby!

Während dessen versuche ich verzweifelt so etwas wie Mantel und Degen Flair in die Geschichte zu bekommen, doch MSch will demonstrativ nichts davon wissen und nutzt nicht einmal die Möglichkeit der Narretiv Truth, derer er sich in meiner Warwark Runde immer bedient hat.

Macht er es mit Anbsicht?

Es kommt stattdessen auf einmal zu einem Einwurf, das man über Athletik keine Angriffe gobbeln kann, obwohl wir das schon seit 2 gespielten Runden so machen. Nicht einmal mein Beispiel mit dem fliehenden Dieb aus dem original. Regelwerk vermag MSch zu überzeugen, aber er bietet an, das nach der Runde zu klären um den Spielfluss nicht zu stören. Enigimon hingegen taut auf, besonders als ich Brandir gleich mit meinem ersten Angriff bewustlos schlage, macht er eine Mantel und Degen Aktion nach der Anderen und findet offensichtlich Spaß daran.

Na wenigstens etwas.

Die Spieler schaffen also alle mehr oder weniger was sie wollen und nehmen noch eine prominente Geisel, bevor sie zu den Company Roll (Einzahl, weil es ja nur um den Raub von einem Punkt Treasure geht und die Piraten wieder verschwunden sein wollen, bevor der Feind sich formiert hat) und Robin würfelt einen überragenden Sieg.

Die Gruppe bekommt für die beiden Clous in der Runde einen Punkt Company-Ruhm und die Spieler als Lösegeld einen Punkt Wealth, womit sie alle ein wenig besser abgesichert sind.

Dann löst sich die Runde recht zügig auf, weil es spät ist und ich sitze vor einem Berg aus Müll, den ich wegräumen darf.

Mein Fazit:

Die Runde war nicht durchgehend Toll, eher recht holprig. Ich habe es nicht geschafft Bhrandir wirklich einzubringen und fange an zu zweifeln, ob Mantel und Degen etwas für MSch ist, weil er sich dem Genre scheinbar widersetzt, was mich wohl früher oder später zu einem Gespräch zwingen wird. Der langsame Start war durch das Fehlen des in der letzten Runde überragenden Spielers bedingt und fast alle Pläne sind am nicht vorhanden sein des Spielers und seiner Fertigkeiten gescheitert. Das macht mir mal wieder klar., warum ich in der Regel lieber mit zuverlässigen Spielern arbeite als mit Rampensäuen. Positiv hervorzuheben bleibt, das Enigimon sich dieses mal erheblich mehr eingebracht hat und dies auch mit reichlich Fanmail und MVP Stimmen gezeigt bekam. Ich denke, er findet langsam in seine Rolle, wofür einige Leute ja nun einmal länger brauchen als Andere.

Für das nächste mal steht der Plot quasi schon und dann werde ich es hoffentlich schaffen, dass ich Robin besser einbaue und konsequenter leite. Das war sicher keine Meisterleistung als SL.

Warum musste Hamburg auch 5:1 verlieren…

Bericht zum Darkon Test-Abenteuer

Am Wochenende hatte ich die außerordentliche Freude, beim Hendrik sein in der Entwicklung befindliches Rollenspiel Darkon zu testen. Neue Rollenspiele sind immer so eine Sache, doch bei Hendrik war ich mir sicher, das dieses Spiel etwas kann, da ich mit ihm immer endlose Unterhaltungen über das Schreiben und die Mechaniken von Rollenspielen halten kann und er mich immer mit einer fundierten Meinung beeindruckt. (auch, wenn wir nicht immer einer Meinung sind)

Mein Charakter war in kürze gemacht, ich habe mich dabei mit Ihm unterhalten und es ist eine lebendige Unterhaltung geworden, in der mein Konzept zu einem tragfähigen Charakter wurde. Die Entwicklung des Charakters selber ist in ca. 10 Minuten durch und die Eigenschaften und Vorteile die man sich auswählen kann haben einen sehr stark beschreibenden Charakter, was einem eine klare Vorstellung vom Charakter in seinen Grundzügen vermittelt.

Ich hatte als Charakter einen Golden Boy. Einen Held des Volkes, der es gar nicht sein wollte und dem der Rummel auf den Geist ging, weil er nur wieder in die Heimat wollte. Er hatte den alten Besitzer des Lehens erschlagen, um zur Strafe wieder zurück in die Heimat geschickt zu werden, doch sein Vater wollte das der Junge sich endlich mal die Hörner abstößt und zu einem Mann wird, also ließ er ihn dort wo er war.

Danach wurden nach dem Eintreffen die anderen Charaktere erstellt:

Franzi erstellte sich eine Inquisitorin, die über die Macht verfügte, mich zur Zusammenarbeit zu zwingen und magisch auf der Höhe war, Kamillo erstellte sich einen Priester der mit Bauernschläue und seiner Verknüpfung auftrumpfen konnte und die vierte Mitspielerin (deren Namen ich vergessen habe) erstellte sich eine Art Barden.

Anschließend gab es noch mal eine kurze Einführung in die Welt und ihre Besonderheiten. Nun, beim Römischen Reich zu klauen, wenn man ein Imperium erschafft ist keine schlechte Idee, da der geneigte Spieler sofort Assoziationen bilden kann und diese ihm beim Einfühlen in die Welt helfen.

Point Taken

Anschließend kamen die Besonderheiten der Region in der wir spielen zur Sprache und Hendrik zeichnete eine Karte der Gegend auf die Plastikfolie, die er als Tischdecke benutzt. Die hatte sogar tolle Rechtecke drauf, mit denen man Entfernungen evaluieren konnte.

Wieder einmal kommt mein Spruch: Ein Bild oder eine Karte sagt oft mehr als tausend Worte.(ich will auch so eine Tischdecke)

Es wurde noch ein wenig mit den Spielern kommuniziert und unsere Vorstellungen mit in die Karte eingebaut, damit wir uns wohlfühlen und den Inhalt der Karte gut verstehen. (Netter Trick)

Es ging los und die Anfangsszene wurde geframt. Die Spieler hatten sich alle überlegt warum sie denn nun zu meinem Charakter wollten, der gegen seinen Willen Lehensherr in einer ausgeplünderten Gegend geworden war und nur den Weg nach Hause anstrebte. Mein Charakter wohnte in einer Burg außerhalb des Dorfes und versuchte diese recht hilflos zu reparieren. Wir spielten unsere Charaktere aus und Die Inquisitorin machte mir freundlich klar, dass ich ihr bei der Suche nach einem gefährlichen Magier helfen müsste. Der Priester aus der Gegend hatte Ärger mit sterbenden Bauern, welche durch die Mittagsfrau (eine Märchengestalt aus Polen) getötet wurden und wollte von mir die Erlaubnis, dass die Bauern über Mittag Pause machen. Das war insofern schon klug aufgestellt, weil dadurch sofort eine Verbindung zwischen dem Priester und der Inquisitorin geschaffen wurde. Der Barde (die Bardin) wollte ein Heldenlied über mich schreiben und kam mit dem lustlosen Helden nicht so sehr zurecht, so dass er/sie mich weiter verfolgen wollte um zu sehen, was denn nun geht.

Die Entscheidungen warum die Leute zu mir wollten erfragte Hendrik zum Teil, machte aber auch mit den schon erwähnten Mitteln Druck um ein rasches Zusammentreffen und Arbeiten der Gruppe zu ermöglichen/zwingen.

Insgesamt ein solider Job.

Die Verbindung von ersten Elementen des Abenteuers mit den freiwilligen Gründen zusammen zu arbeiten hat mit gefallen. Es ist ein Mittelweg zwischen meinem bevorzugten Weg (Ihr müsst mir sagen, warum ihr zusammen arbeiten wollt oder müsst) und dem klassischen Druck/locken durch den SL.

Danach ging es etwas zäh voran, wir trudelten und wurden allerlei SLC vorgestellt, welche noch eine tragende oder sterbende Rolle spielen sollten. Das Ganze zog sich etwas, weil wir zu wenig konkrete Anhaltspunkte bekamen und so dudelten wir 2 Stunden Spielzeit durch die Gegend und bekamen den einen oder anderen Informationsschnitzel.

Wir kümmerten uns also um das Ding mit der Mittagsfrau, bekamen Ärger mit Leuten aus der Nachbarschaft, die mir in meine Verwaltung reinreden wollten, ärgerten und mit Priestern, die einen Tempel aufmachen wollten und folgten den Informationen um das Phänomen um dort eventuell auf den Magier zu treffen. Dabei hörten wir immer mehr von magischen Wesen aus dem Reich der Legenden und konnten uns keinen rechten Reim darauf machen, was aber später hervorragend erklärt wurde. Wir bekamen durch unsere Laufarbeit immer mehr Puzzelteile zusammen, konnten aber nichts wirklich einordnen.

Die SLC wurden vernünftig vorgestellt und hatten eine brauchbare Argenda, aber der Großteil des Spiels wurde von den Spielern vorangetrieben. Meiner Meinung nach sollte der Hendrik sich beim Leiten nicht immer so zurücknehmen, sondern den Spielern etwas mehr Feuer geben um den Plot nicht so versanden zu lassen. Das Feuer kam am Ende, als wir uns dann zu lange mit Kleinigkeiten aufhielten und der SL das Abenzteuer zum Ende bringen wollte. Da wurde schön aggressiv geschnitten und Fakten über Würfe geschaffen, wenn es zu lange dauerte. Es kam zu einer raschen Abfolge von interessanten Ereignissen und wir bekamen ein kompletteres Bild der Situation.

Der Magier beschwohr diverse Wesen aus den Legenden um sie zu verklaven/binden und mit ihnen dann etwas böses anzustellen. Das erklärte das Auftauchen von Wassermännern, Riesen, der Mittagsfrau und anderem Kroppzeug aus dem Reich der Legenden.

Die Geschichte war logisch aufgebaut und wir konnten anhand der Indizien und sich vermehrenden Ereignisse recht schnell zum Höhepunkt gelangen, der dramatisch inszeniert wurde und vom SL gut beschrieben wurde. Auch die taktischen Herausforderungen waren der Gruppe angemessen und unsere Ideen wurden wie schon zuvor stets postiv aufgenommen.

Ich mag SL, die ja oder ja, aber sagen.

Im Anschluss an das Abenteuer gab es noch etwas Feedback zum Selbigen und wir gingen alle recht zufrieden ins Bett oder fuhren nach Hause.

Das System ist schon recht gut, benötigt aber noch Einstellungen an den Feinheiten der Mechanik. Ich werde es auf jeden Fall wieder testen, wenn eine erneuerte Version verfügbar ist.

Mein Tipp an den SL: Werde aktiver und lasse die Spieler zum Anfang nicht so hängen. Auch wenn es ein ergebnisoffenes Spiel sein soll, ist die Langeweile der Tod des Spieles und diese kam bei mir zwischendurch auf, weil du zu passiv warst und wir gefühlt endlos durch die Gegend liefen um die Infos zu bekommen. Der Spannungsbogen wird mit einem vernünftigen Pacing besser, weil die Spieler durchgängig auf Trab gehalten werden.

So war es ein fulminantes Finale, was aber viele der schönen Facetten des Abenteuers zu wenig gewürdigt hat.

Nachtrag: Der SL dieses Abenteuers hat angemerkt, dass ich einige Teile vielleicht nicht genau genug beschrieben habe, aber mir fallen nicht mehr Einzelheiten ein. Franzi und Kamillo mögen mir da vielleicht mal aushelfen…

Jörg leitet DSA oder wenn Welten aufeinander treffen.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses System noch mal wieder leiten würde, bevor ich das Regelwerk zu 4.1 geschenkt bekommen habe.

Doch wie das Leben so spielt bat mich vor 2 Wochen ein Kumpel der mit zwei gebrochenen Oberschenkeln im Krankenhaus liegt für ihn seine aktuelle Kampagne zu leiten, da 2 seiner Mitspieler in Kürze in die USA verziehen.

Nun saß ich da mit meiner großen Klappe und arbeitete mich wieder einmal durch die Regeln um der Gruppe wenigstens halbwegs etwas vernünftiges bieten zu können. Der SL hat zwar eine gute Übersicht zu den Abenteuern zusammengestellt und mir durchaus gut vorbereitete Abenteuer in die Hand gedrückt, doch es ist beim Leiten nun mal sehr viel Geschmackssache.
Schnell noch über ein Tool im Internet ein paar eigene SLC erstellt und die Runde eingeladen.

Zu diversen Themen und Städten habe ich vom aktiven jetzt handschriftliche Notizen und Charakterbögen der dort ansässigen SLC, mit denen die Spieler viel zu tun hatten oder zu tun haben werden. Ich habe mir aus dem Tanelorn dann noch ein paar Tipps rausgesucht, wie ich die mir so verhassten 3 Würfe mit dem W20 erzählerisch regeln kann, bevor ich mich ans erste Abenteuer der Runde wagen durfte.

Die Gruppe selber war eher eine Überraschung für mich, die Spieler hörten sich am Anfang geduldig an, was ich ihnen erzählte und ich legte auch schnell los mit meinem üblichen Stil und spannte meine Sticke für das Abenteuer auf. Dann kam das Wunder, die Gruppe ging konzentriert zur Sache und folgte der Handlung die ich ihnen anbot wie eine treue Herde ihrem Hirten. Als ich in einer Stadt anfing die SLC auszuspielen kam es zu den erwarteten Unruhen, weil die auf einmal so anders waren als beim original SL, aber das ging noch ganz gut.

Dann kam es zum ersten Kampf und ich fing an zu schwitzen, das war eine ca 45 Minuten lange Außeinandersetzung mit ein paar einfachen Bütteln und die Spieler schafften das recht einfach. Nach ihrem Geschmack zu einfach, der Kampf hätte gerne noch etwas spannender sein dürfen und die Gruppe war ob meines offenen Würfeln irritiert.

„Dann kannst Du ja gar nichts drehen um die Sache für uns so zu gestalten, das wir überleben….“

Mir fiel echt alles aus dem Gesicht und ich fragte, wo es denn im Regelwerk stehen würde, das ich das müsste. Ich wäre auch nur ein Mitspieler, der genau wie alle anderen offen würfelt. Ein eifriges Blättern in den Regelwerken erbrachte nicht den Hinweis, das ich dazu verpflichtet wäre, aber die Gruppe wünscht es so.

Worauf habe ich mich da eingelassen??????

Nun ja, es ist ja nicht meine Gruppe. Ich bekomme von einem Mitspieler einen hübschen SL-Schirm (woeso hatte der bloß einen mit?) und würfele lustlos dahinter. Das Ding steht mir im Weg zu den Süßigkeiten. Das macht bei meinem Appetit dann schon wieder Sinn und ich frage mich: Schutzt der Schirm die Spieler vorrangig davor, dass der SL zu viel Süßigkeiten frisst?

Dann kommt der nächste Kulturschock für klein Jörg, ich bin weiter dabei und frage wie der Spieler denn seine Proben geschafft hat. Der guckt mich aus großen Augen an und stottert, das ich das doch bei ihm überprüfen müsste, sonst könnte er ja bescheißen.

Wie Bitte?

Der Spieler ist entsetzt als ich ihm erzähle, dass es mir egal ist, wenn er bescheißt und macht mich darauf aufmerksam, dass ich ihn zu kontrollieren hätte. Ich verneine das ganz vehement und weise ihn darauf hin, dass ich mit erwachsenen Leuten spiele und erwarte, dass die eben nicht bescheißen. Sofort entbrennt eine heftige Debatte über meine Pflicht, für Recht und Ordnung zu sorgen, da die Spieler ja sonst machen könnten was sie wollen.

Das könnt ihr doch eh, wenn ich heimlich würfeln soll um Euch nicht umzubringen. Wenn ich nicht offen würfele, dann müsst ihr das auch nicht.

Einer der Spieler bekommt sich gar nicht wieder ein und irgendwann platz mir der Kragen: „Klappe halten, hinsetzen weiter spielen. Der SL hat immer Recht“

Das wirkt, sofort sind die Spieler wieder im Spiel und wir machen weiter. Ich habe mir für einen der Spieler einen schönen Hoock aus seinem Hintergrund geangelt und ich beginne mit meinem täglichen Soap Anteil im Rollenspiel. Sex, Gewalt und hinterhältige Leute aus dem Rotlicht-Bezirk, denn ich einfach in die Stadt integriert habe. Einer der Spieler sucht fieberhaft in einem Quellenband nach dem Bezirk und findet ihn nicht, aber (Oh Wunder) er nimmt sich einfach einen Zettel und trägt den über das bestehende Revier ein um in Zukunft bescheid zu wissen.

Oh mein Gott, ich habe Aventurien geändert und die Gruppe hat nicht gelästert oder war beleidigt? Ich sehe in mir die zarte Knospe der Hoffnung aufkeimen, dass ich doch noch viel Spaß haben werde und lasse ein paar besonders bösartige SLC von der Leine.

Die Gruppe ist mit meiner ausführlichen Beschreibung der Welt und der Szenerien wohl ganz zufrieden, denn sie gehen jetzt wirklich ab. Einer der Spieler legt eine hinreißende Performance hin um seine vermisste Schwester aus dem Bordell frei zu kaufen und das ganze wäre wirklich toll, wenn nicht ständig einer der Spieler stören würde indem er OT Kommentare einwirft. Ich ranze ihn an, das dies das Spotlight des anderen Spielers ist und der Depp will tatsächlich anfangen mit mir zu diskutieren.

Ganz schlechtes Karma Junge!

Es gibt noch eine zweite Warnung, nämlich die, dass er gleich rausfliegt, wenn er nicht seine Fresse hält und er sieht es immer noch nicht ein, obwohl ich mich schon meiner schönsten Gossensprache bediene. Ich stehe also auf geh zu dem Spieler und ziehe meiner Stimme die Samthandschuhe an. Er dürfe jetzt in die Küche, auf den Balkon oder sonst irgendwo hingehen, wo er mich und die anderen Spieler nicht stört, sonst würde ich ihn aus meiner Wohnung werfen…..

Das scheint ihn endgültig zu beeindrucken, denn er verzieht sich schmollend in die Küche, wo er dann alleine in meinen Artesia Comics blättern darf.

Die Szene wird noch zu Ende gespielt, doch irgendwie komme ich nicht mehr wirklich in den schmierigen Pimp rein, der dem Spieler gerade eingeheizt hat. Der Spieler guckt mich groß an und fragt, ob er würfeln muss, weil er doch so toll gespielt hat. Ich denke mir ich bin mal ein großzügiger SL und vergebe 5 Bonupunkte für den Wurf, die der Spieler nach Gutdünken einsetzen kann. Der ist leidlich entsetzt, das er würfeln muss aber ich kenne keine Gnade. Er würfelt und schafft den Wurf, bzw die Würfe.

Eine Becker Faust und Abklatschen unter den Spielern.

Den habe ich wohl im Sack

Den Störenfried wieder reingeholt und flott weiter gemacht. Die Gruppe trödelt und ich betreibe aggressives Screen-Framing um zum entscheidenden Part des Abends zu kommen. Die Spieler sind sichtlich irritiert, dass ich einfach Szenen so beende, aber sie nehmen es mit stoischer Gelassenheit hin und freuen sich, dass ich sie nach dem Höhepunkt wie verabredet um 23 Uhr nach Hause entlasse.

Ich denke mir, dass ich die nie wieder sehe und telefoniere am nächsten Tag mit meinem Kumpel aus dem Krankenhaus, der mir unter Tränen des Lachens berichtet, wie entsetzt ihn der Spieler den ich in die Küche verbannt habe angerufen hat um ihn sein Leid zu klagen. Der Rest wäre zufrieden gewesen, aber mein Aventurien wäre irgendwie ein gemeiner dreckiger Ort voller widerlicher Leute, meine Kämpfe wäre unglaublich brutal und schnell und meine SLC würden ordentlich rocken. Ich sollte mir bloß mehr Mühe geben, die Vorlesetexte zu präsentieren, die würde ich so lieblos runterrasseln, wärend ich bei Ortsbeschreibungen die ich frei halte richtig am Rad drehe.

Die sind echt hart im Nehmen!

Fazit: Wir werden uns wohl noch ein wenig aufeinander zubewegen müssen um wirklich gut zusammen zu spielen, doch ich hoffe dass ich die Sache geordnet über die Bühne bekomme, obwohl wir so total unterschiedlich spielen.

Diary Mondmeer 6 Finger Jack ist frei.

Ich stelle jetzt mal die Protagonisten der Kampagne vor:

Jean Pierre de Saint Verde

Kahunga wurde als Sohn einer einfachen Magd bei den Tas la Mani geboren. Seinen Vater hatte er nie gesehen und seine Mutter starb früh. Er war ein grober, harter Bursche und schlug sich so als Dieb und Kleinkrimineller durchs Leben. Als er alt genug war und sich ihm die Gelegenheit bot, heuerte er auf einem Piratenschiff an und verließ den Einflussbereich der Tas la Manis für immer. Als harter Hund machte er sich einen Namen als Kampftrinker und todverachtender, aggressiver Seehändler mit einem (wohl seiner Herkunft geschuldeten) Faible für Voodoo- und Tas-la-Mani-Symbolik.

Als sein Kapitän einen Rum-Frachter enterte und die Mannschaft eine Woche lang volltrunken war bekam er eine Schnapsidee und kaufte von einem Teil seiner angehäuften Prisen den morschen Frachter samt Alkoholvorräten von seinem Kapitän, schipperte in einem Sturm gerade zu nach Freude, setzte den Kahn mit Schwung mitten in einen morschen Teil der künstlichen Insel, vertäute das Schiff, stützte es ab, hängte ein Schild über das Achterkastell, legte ein Fallreep aus und betrat Freude als „Jean Pierre de Saint Verde“ nannte sich fortan „Patron“ des „schwimmden Schädelbergs“. Und Schädel sind sein Markenzeichen. Er trägt sie als Schmuck, am Gürtel, in Gold und Silber auf seine Kleidung gestickt, am Griff seines mächtigen Gehstocks und überall in seiner Kaschemme verteilt. Das Haupt-Schmuckstück ist ein riesiger Schädel eines echten Riesen über der Theke (weiß getünchte Schnitzarbeit aus den Knochengarten). Ansonsten umgibt er sich immer noch mit Voodoo-Symbolen und seine Kneipe ist ein Sammelort für Tas la Mani „Auswanderer“.

Er trägt seine Haare grau gefärbt und zu Dreadlocks geflochten, seinen Bart hat er auch geflochten und Münzen und Ringe hineingewebt. Seine Augen und Lippen hat er weiß geschminkt was einen starken Kontrast zu seiner braunen Haut bildet. Er trägt nicht zusammenpassende, bunte Kleidung, hat immer eine Pistole und einen Dolch im Gürtel, eine Zigarre im Mund, und hat seinen rechten Stiefel wie ein Huf formen lassen mit dem er polternd durch den „schwimmenden Schädelberg“ humpelt und mit seinem mächtigen, beschlagenen Gehstock aufstößt. Manchmal, allerdings, vergißt er zu humpeln.

Er hat ein breites Kreuz und ein noch breiteres Grinsen und sein tiefes Lachen scheint aus dem Totenreich zu kommen. Er ist überall als fairer Patron bekannt, der einen guten Schluck ausschenkt und auch vertragen kann und er hört seinen Gästen mit voller Anteilnahme zu. In seiner Kaschemme schmeckt das Bier nicht ganz so wiederverwertet wie in anderen Kneipen, dafür hängen schräge Dinge ab und herum und das Essen ist immer völlig überwürzt (wer einmal in Knochengarten gelebt hat will es nicht mehr anders).

Das Leben wäre einfach für Jean Pierre, aber irgendwie überkommt ihn eine Unruhe …


Henri dus Delacroix

Nach einer harten Kindheit auf den Straßen vom Knochengarten machte sich der junge Henri irgendwann als Zimmermann selbständig. Glücklich konnte er später sogar als Schiffszimmermann auf der Grauknochen anheuern und endlich freie Seeluft atmen.

Ein Schiffbruch liess ihn jedoch mit dem Navigator auf einer Insel stranden, wo die beiden lange Monate ausharren mussten. Irgendwann jedoch gelang es den beiden auf einer selbstgezimmerten Schaluppe, der Letzten Hoffnung, zu entkommen. Seitdem ist Henri auch in ständiger Begleitung seines treuen Affen Cancan.

Zurück bei den Tas la Manis, besorgte Henris Freund, der Steuermann Jacques „Eisenhand“ Affêrez ihm einen Job im Kräutergarten des Chefs. Leider konnte Henri selten die Figner von den falschen Frauen lassen, so dass er sich seitdem fast ständig auf der Flucht vor erzürnten Ehemännern, Haremswächtern und anderen Gehörnten befindet….

Henri ist Hedonist durch und durch. Die ständige Konfrontation mit dem Tod in Knochengarten hat ihm klar gemacht, dass man das Leben genießen muss solange es geht. Kein Laster ist es nicht wert ausgelassen zu werden, wenn ihm einige auch auf lange Sicht nicht soviel Spaß machen wie andere.

Mercedes de la Bouvier

Von Mercedes de la Bouvier weiß man nicht viel, aber es ranken sich trotz ihres jungen Alters viele Gerüchte um sie. Man weiß, dass Sie aus Oxitania kommt und die Tochter eines bedeutenden Adligen ist. Zudem trägt sie immer eine Kette mit einem Amulett um den Hals. Diese ist so lang, dass sie direkt am Herzen liegt.

Es wird gemunkelt, dass dort ein Bild einer Ihrer Schwestern enthalten ist. Diese soll von Piraten entführt worden sein und der Vater hat sich geweigert, sie für Lösegeld auslösen zu lassen. Daraufhin soll sie sich auf die Suche gemacht haben und war dabei nicht allein. Aber natürlich weiß niemand etwas genaues. Es wird auch behauptet, dass sie die Abenteuerlust gepackt hat, sie ihre Aussteuer gestohlen und sich damit bei den Piraten eingekauft hat.

Fakt ist, dass Sie sich mit der Magie beschäftigt hat und vor allen Dingen jeden Zombie zerstört, der ihr über den Weg läuft. Dadurch hat sie sich natürlich schon Feinde bei den Tas-la-Manis gemacht und es gab schon den einen oder anderen Anschlag auf Ihr Leben. Doch anscheinend schützen Sie Ihre Gebeten an Amanda, denn bisher hatte damit niemand Erfolg.

Sie besitzt ein Boot, mit dem Sie das Mondmeer unsicher macht. Durch Stürme oder Angriffe anderer Piraten benötigt Sie oftmals neue Besatzung. Und diese findet sie immer in der Taverne „Zum schwimmenden Schädelberg“. Zudem kann sie dort gleichzeitig die Vorräte und den Rum aufstocken.

Flavio Ciceron de Nigya

„Nun, Ihr wollt also mehr als meinen Namen erfahren? Setzt Euch doch. “
Einladend deutet der hochgewachsene Mann mit den langen Haaren und den grauen Augen auf den Stuhl ihm gegenüber. Er weiß wie seltsame diese Kombination auf seinen Gesprächspartner wirken muß, Haare so dunkel wie die Nacht und Augen so grau wie der dickste Nebel, ohne dabei jedoch trüb zu sein, im Gegenteil, wenn er nicht bewußt Milde in seinen Blick legt, wirken er geradezu stechend.

„Ihr erwartet sicherlich daß ich auszog eine wunderschöne Seniorina zu befreien, nicht wahr? Ah ich muß Euch enttäuschen, meine Geschichte begann sehr profan an Bord eines Kriegsschiffes meiner Heimat. Doch laßt mich Euch die langweiligen Teile aussparen und zum Wesentlichen kommen:
Eines Tages fand ich mich nicht mehr an Bord der Zorn, nein… an Bord eines elenden Schiffes der Freien Bruderschaft befand ich mich als ich wieder zu mir kam! Nun wie kam ich dorthin fragt Ihr? Dies war auch meine erste Frage… die mit ebenso viel Hohn wie Schadensfreude von meinen Peinigern beantwortet wurde. Feinde meines Vaters hatten beschlossen daß es Zeit sei ihm eine Lektion zu erteilen und so ließ man mich den Piraten übergeben. Doch dies ist nicht das Ende der Geschichte, nein… Sonst säße ich wohl kaum vor Euch, nicht wahr?
Ein Jahr verging, ein Jahr… letzendlich wurde kein Kriegsschiff und auch keine anderen Piraten meine Befreier, es war ein Sturm, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Das Schiff schlingert wild hin und her, meine Sicherungsleine riß und ich wurde über Bord gespült. Am nächsten Tag gelangt ich mit letzten Kräften auf ein kleines Eiland.

Wie sich herausstellte war ich nicht der Einzige, den es auf dieses kleine Stück Land verschlagen hatte. Ein paar Tas la Mani teilten mein Schicksal, gemeinsam gelang es eine kleine Schaluppe in den nächsten zwei Monaten zu bauen. Seitdem bin ich auf der Suche nach meinen Peinigern. Wenn sie sich einst auf der anderen Seite meiner Klinge befinden, dann werde ich ihnen zeigen wieviel ein Mann erdulden kann bevor es ihm endlich gestattet ist zu sterben.“

Flavio trank einen Schluck Wein, während er darauf wartet was sein Gegenüber nun für einen Auftrag habe, den er ihm erfüllen solle.

Dasio Perillo

Hope, Ey Bursche, hier komm ich her.

Schon eine Laune der Natur, das ich wieder hier gelandet bin, auf diesem ollen Pott, aber wohl fühlt man sich hier, der Patron ist ein feiner Kerl.

Iss zu Junge, sonst wirds noch kalt.

Und dabei war ich schon lang mit meinem eigenen Kahn unterwegs. Damals als der alte Sikorski mich unter seine Fittiche genommen hatte.
Ein eigenes Schiff hat er mir gegeben und mich für ihn segeln lassen.
Man, da hat man wirklich was gelernt, die Jungs ham mir gut was gezeigt…
Hätte dieser Hund von Luengo Sanchez uns damals nicht aufgebracht, ich wäre wohl nie da weg gekommen, hätte so einiges verpasst, das sag ich dir.
Diese Ratte, möge die See ihn und seine Crew verschlingen.
Drei Jahre musste ich für den scheiß Kerl schuften, bloß für etwas Wasser und schimmliges Brot… Keinen Schluck Rum haben wir gekriegt, niemals…
Nur einmal bin ich in der Zeit an Land gekommen, einmal, um Waren abzuladen…

Ach verdammt, ich bin ja weg gekommen, dank Kapitän Ripani!
Abgekauft hat er mich dieser Schweinebande, zu einem Wucherpreis!
Wegen meiner Statur sagten Sie, weil ich soviel essen würde, pah! Als hätten Sie uns was gegeben!
Halsabschneider, Laufburschen ihres Pharaos! Ein Gott soll er sein sagen Sie, wusstest du das Bursche?
als könnte er sich mit unserem guten Blechbüchse vergleichen, pah!

Aber ich schweife ab, willst du noch einen Krug kleiner? Hier hast du.

Wo war ich? Ach, Kapitän Ripani natürlich, Männer wie ihn brauchen wir mehr Bub, ein anständiger Kerl.
Auch wir Piraten sollten unsere Ehre habe, hat mich in seine Crew aufgenommen und dem Smutje zur Seite gestellt.
Dann hab ich ihn von meiner Prise zurück bezahlt, Münze für Münze.
So gehört sich das, bleib den Menschen nichts schuldig Junge, aber achte auf die, die gut zu dir sind.
Die Rosa liegt hier grad vor Anker, wenn du anheuern willst solltest du es da versuchen, da wärest du gut aufgehoben…

Ach du Bierfass Buton nett fragst hilft er dir bestimmt für ein Silberstück.
Aber wenn du hingehst, grüß den Kapitän von mir, verstanden?

Hat’s dir geschmeckt Junge?
3 Silber macht das, für den Rum, das Essen gebe ich dir ausnahmsweise mal so, aber nur heute!

Wie ich hier gelandet bin?
Ich habe mich mit Mackenzie einem Maat auf der Rosa überworfen und die anderen wurden unruhig, sie mochten mich weist du.
Naja, der Kapitän wollte keinen Streit und da haben wir uns unterhalten, ich bin dann hier geblieben, es war besser so.
Mackenzie ist ein Scheißkerl, das wissen alle, aber fähig ist er, das muss man ihm lassen, geh ihm besser aus dem Weg.

Irgendwann werde ich auch wieder in See stechen, das sagen mir meine Knochen, aber nun lauf Bursche, sonst stechen Sie noch in See…

Etablierte SLC:

Der kleine Moses:
Die Aushilfe im Schädelberg, ein kleiner Junge der wohl einst von Pierre von einem Sklavenjäger befreit wurde und jetzt den Laden hütet, wenn sein Herr nicht im Haus weilt, weil ihn die Abenteuerlust plagt. (gekauft von MSch?)

De ole Jack:
Ein durchgeknallter Voodoo Priester, der in einer Höhle auf einer Insel wohnt und für seinen gegrillten Affen bekannt ist. Wer ihn besucht sollte vorsichtig mit dem Rum sein, der ist nicht nur hochprozentig sondern bindet gerne auch mal Geister an einen.

Vater Arelius:
Ein Priester im Tempel der Amanda, der neben weisen Worten auch immer die neuesten Gerüchte auf Lager hat.

Raoul Mc Canna:
Besitzer der Heulenden Suse, der sauer auf Jean Pierre ist, weil seine Leute in den Schädelberg abwandern, wo es noch Rum gibt.

Rouven Tas la Mani:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Jean Bierfass Bonton:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Blechbüchse:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Pjotre Katoffel Putaskin
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

6 Finger Jack:
Lebender Gott der einst von Klaus Stürz den Becher und Tuth Rah in den Körper eines Kindes gebannt wurde und der durch einen „Unfall“ Der Gruppe aus seinem Gefängnis „befreit“ wurde. Er macht sich jetzt auf eine Tour de Chaos um die Piratenationen im Mondmeer unter seine Kontrolle zu bringen.

Kapitän Al Ramsa:
Ehemaliger Kapitän des Schiffes, das unsere Gruppe jetzt besitzt, ein tödlicher Kämpfer, der aber Probleme hat, weil sein Schiff 6 Finger Jack an Bord hatte, als er „befreit“ wurde.

Praep Hantar:
Erster Offizier des Schiffes, welches die Gruppe „erworben“ hat. Die Gruppe will ihn wohl entsorgen, scheut aber die Konsequenzen. (wahrer Ruf) Er ist aufgrund der harten Verhöre ein seelisches Wrack.

Ich hatte Jörgs Moondmeer Runde ja schon mit Spannung erwartet – war ich doch sowohl auf Hands-On Erfahrung mit der ORE wie auch auf Jörg als Spielleiter neugierig. Aber der Reihe nach.

Der Nachmittag ging sehr angenehm damit los, dass auch wirklich alle ziemlich pünktlich bei Jörg eintrafen. Man stellte sich einander vor, packte das Naschwerk aus, klärte letzte Fragen zum Charakterbogen (den Martin vorbildlichst als kleines Heftchen gestaltet und hübsch ausgedruckt&geheftet für jeden mitbrachte) und war eigentlich bereit loszulegen.

So.. eigentlich..

jederzeit jetzt…

Ich gab dann als erster nach und riss auch gleich das Spotlight an mich:

Zitat
KRACH! Mit einer wuchtigen Bewegung stellt Henri dus Delacroix den frisch reparierten Stuhl wieder auf seine Beine.

„So, Jean-Pierre, der sollte erstmal wieder eine Weile halten. So.. bis zur nächsten Schlägerei zumindest.“

Der Eigner des „Schwimmenden Schädelberges“, die einzige Schänke mit echter Tas-La-Mani Speisekarte, nickt zufrieden. Mit Dasio Perillo (Koch und Muskelberg. Es heisst, sein Gumbo sei nur deshalb so scharf, weil er beim freihand-Abwiegen ständig Gramm und Kilo verwechsle, gespielt von Bhrandir) in der Küche und Henri als Aushilfe für Reparaturen und sonstigem Zeug kann er es auch sein. Die Geschäfte laufen gut genug. Doch natürlich kann es nicht ewig so weitergehen, und dunkle Schatten sammeln sich draussen vor der Tür…

…in Gestalt von Jörgs ersten SLC, Jean „Bierfass“ Bonton, dem Hafenmeister von Freude. Selbiger war nämlich unterwegs um sein Schmiergeld einzusammeln. Ein monatlicher Besuch den man eigentlich gerne vermieden hätte – zumal das Bierfass eine unverschämte Summe forderte die Jean-Pierre (MSch)an den Bettelstab bringen würde. Nachrichten wurden aber auch überbracht: Anscheinend gab es auf fast ganz Hope keinen Rum mehr, nur durch Zufall gab es noch einige kleinere Vorräte im Schädelberg, welche auch fast schon viel zu schnell in die Verhandlungsmasse des Bestechungsgeldes einflossen.

Zum Glück betrat zu diesem Zeitpunkt auch die schöne Mercedes de la Bouvier (Giandujah) den Schädelberg und half Jean-Pierre bei seinen Verhandlungen…

Zitat
„Das läuft da draussen gar nicht so gut Dasio. Jean-Pierre hat dem ollen Bonton schon zwanzig Flaschen Rum versprochen, und jetzt will das Bierfass sich auch noch an Mercedes delektieren… mag man gar nicht drüber nachdenken!“

Henri schaut gar nicht zufrieden aus, die Vorstellung wie sich Mercedes diesem… Ungetüm an den Hals werfen würde schmeckt ihm überhaupt nicht. Wenigstens würde der gepanschte und verdünnte Rum ihm ein klein wenig Genugtuung verschaffen. Der Plan ist simpel: Verdünnt man den Rum, werden die Vorräte des Schädelbergs geschont und Jean Bonton würde morgen mit einem fürchterlichen Schädel aufwachen…

Zu Henris Entsetzen (und keinerlei Verwunderung der Spieler) entpuppte sich das Bierfass natürlich als äusserst trinkfest. Und dass ein Stelldichein zwischen Bonton und Mercedes für letztere gut ablaufen würde schien nun nicht gerade wahrscheinlich. Also beschloss Henri seine Kenntnisse der Giftmischerei einzusetzen und das Dessert mit ein wenig potentem Schlafmittel zu würzen.

Zitat
„Nein, Dasio, nun lass das doch mit dem Papierfähnchen als Kennzeichnung – ich werde doch wohl die vergiftete von der harmlosen Portion beim Servieren unterscheiden können!“

Jörg hatte schon die Hand an den Würfeln um Bontons Vigour-Wurf zu machen, da schimmerte meine mir eigene Spielergemeinheit durch. Henri war sich am Ende gar nicht mehr so sicher, welche Portion jetzt welche sei – und servierte prompt Mercedes diejenige mit dem Schlafmittel und knockte selbige für acht Stunden aus. Zum Glück war Bonton viel zu sehr .. nun ja.. Gentleman um das auszunutzen und trollte sich.

Die schlummernde Mercedes wurde in einer Hängematte irgendwo hinter der Bar untergebracht und Henri, Dasio und der zwischenzeitlich dazugestoßene Flavio Ciceron de Nigya (Enigmon) machten sich auf, der Rumknappheit auf den Grund zu gehen.

In der nächstbesten Kneipe, der heulenden Suse bot sich den dreien ein Jammerbild: Ausgewachsene Seebären saßen auf dem Trockenen, und das einzig übriggebliebene alkoholische Getränk schien ein seltsames Gebräu aus Kokosschnaps, mit Schirmchen drin zu sein. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung. Als Ursache für den eklatanten Rummangel wurden wahlweise die Hunde der See, die Tas-La-Mani oder die freien Piraten aufgeführt, niemand wusste irgend etwas genaues, fest stand nur, dass der Rum alle war.

Zitat
„Aber im Schädelberg gibts noch massig Rum!“ Henris dahingeworfene Bemerkung zeigt Wirkung: Binnen Sekunden war die Kneipe leer, und man hört eine aufgescheuchte Menge Piraten quer durch Freude marodieren, in der Hoffnung noch eine Flasche ergattern zu können. Zufrieden grinsend dreht Henri sich zu seinen Begleitern, doch dann trifft ihn der Blick Raoul Mc Cannas, des hiesigen Wirts.

„Du hast meine Gäste vertrieben. MEINE GÄSTE!“

„uh… Ich lad Dich auf einen Rum ein?“

„MEINE GÄSTE HAST DU VERTRIEBEN, DICH MACH ICH ALLE!“

Henris beherzte Flucht durch das Fenster wäre der Stoff von Legenden gewesen, so elegant und akrobatisch wandt er sich durch die kleine Öffnung. Allerdings hätte er sich dazu vielleicht doch noch draussen irgendwo festhalten sollen, anstatt geradewegs in das Hafenbecken zu plumpsen.

(Ich geb es zu, das war Teil meines ausgefeilten Plans so viel Fanmail wie möglich zu kassieren. Wäre ich damit geiziger gewesen hätte es wohl auch für den einen oder anderen Plotpoint gereicht, aber so gingen die Pokerchips so schön im Kreis herum… Smiley )

Jean-Pierre wurde in der Zwischenzeit im Schädelberg von einer Horde durstiger Piraten fast überrant. Gerade rechtzeitig gelang es ihm noch, eine Null hinter den Getränkepreis zu malen und ein paar Flaschen beiseitezustellen, auf dass Henri sie später noch strecken würde.

Was machen nun also wackere Piraten, die keinen Rum mehr haben? Sie warten darauf, dass ihre Kapitänin wieder aufwacht und stechen in See. Der kleine Moses passte auf den Schädelberg auf, Mercedes hatte, wie schon erwähnt, den Kapitänsstatus, Flavio gab dank seines Standes und der standesgemäßen Ausbildung einen feinen ersten Offizier, Henri bekam den Posten des Navigators, Dasio brillierte als Schiffskoch und Schlagetot und Jean-Jacques… naja, irgendwer musste ja auf diesen Haufen aufpassen.

Zügig, und nicht zuletzt dank mehr oder minder dezenten Drängen Dasios wurden die Hunde der See als wahrscheinlichste Verursacher der Rumknappheit festgemacht. Und als Navigator konnte Henri dann auch schnell eine passende Insel für einen Hinterhalt finden – Würfelglück und Narrative Truth sei dank. Henri braute dazu dann auch noch eine hochpotente Variante seines Schlafgifts, nun aber mit einem zeitlich verzögerten Effekt.

Zitat
Vorsichtig reicht Henri Jean-Pierre die frisch verkorkte Flasche. „Hier, gieß dies in den Rum der Hunde, das sollte sie außer Gefecht setzen. Oh, und denke an eines: Nicht. Schütteln!“

An der Insel angekommen überquerten unsere Haudegen (jedoch ohne Dasio, da dieser in seiner Kombüse eingesperrt wurde. Er drohte andernfalls unsere Tarnung auffliegen zu lassen, da er bei bestimmten Mitgliedern der Hunde der See bestimmt nicht an sich halten könne) lässig das Riff und begegneten dort den Hunden der See. Selbige waren gerade dabei frisches Trinkwasser aufzunehmen und beäugten die Horde ankommener Piraten erst einmal misstrauisch. Wohl wissend, dass sie uns mindestens drei zu eins überlegen sein würden, stellten wir uns zunächst einmal freundlich vor:

Flavio mimte den Zirkusdirektor und pries die Tanz- und sonstigen Künste der

Zitat
„bezaubernden, atemberaubenden noch-nie-dagewesenen und absolut hinreissenden… MERCEDES!“

an. Sehr erfolgreich übrigens, so erfolgreich, daß Henri ob der schieren Anzahl der nun vor ihm stehenden Piraten daran zweifelte, ob die Menge des von ihm gebrauten Trank überhaupt ausreichen würde. Lag doch ein anderes als das erwartete Schiff in der Bucht, mit einer deutlich größeren Mannschaft! Mercedes Aufgabe war es nun, die Hunde der See zu möglichst viel Rumverkostung zu bringen – zum Glück hatte sie sich schon vorher mit ausreichend viel Unter- und Oberröcken ausgestattet, um den Striptease gehörig in die Länge zu ziehen, ohne eventuell irgendwann ganz blank zu ziehen. Flavio sammelte unterdessen fleißig Gold von den anwesenden ein.

Als sie dann irgendwann, um noch mehr Zeit zu schinden, zu dem alten „From Dusk Till Dawn“ Move griff und den Rum an ihrem Bein entlanglaufen liess konnte sogar Henri nicht mehr an sich halten. Zum Glück ging ihm rechtzeitig auf, was er da gerade so gierig getrunken hatte und kehrte eilig an Bord zurück um dort zum einen ein Gegengift und zum anderen Dasio einzupacken – schließlich war seine Nemesis ja doch nicht in der Bucht.

Der vergiftete Rum tat seine Wirkung: Ein Großteil der gegnerischen Mannschaft schlummerte oder war zu betrunken um sich zu wehren – aber die Deckswache war noch wach & sehr sehr pflichtbewusst. Doch das sollte die cleversten Piraten im Mondmeer nicht abschrecken: Der erste Offizier Praep Hantar, seelig schlummernd, wurde zwischen zwei Schultern genommen und freundlich-hilfsbereit in seine Kajüte gebracht – denn jeder brave Befehlsempfänger weiss, was man mit schwankenden Gestalten nachts vor dem eigenem Fort macht: Man grüßt und bringt seinen volltrunkenen Vorgesetzten wieder ins Bett!

Man winkte uns barsch durch und wies uns zu einer Kajüte unter Deck. Kurzzeitig war Henri ob der vielen Schlösser an der Tür verblüfft, aber was solls, der Plan war so gut wie gelungen.

Henri hat mit allem gerechnet, nicht aber mit dem kleinen Mädchen, dass nun zum Vorschein kam.

Mercedes, die derweil oben an Deck wartete hatte mit allem gerechnet, nicht aber, dass das kleine Mädchen sie so beiläufig nur mit ihrer Stimme zum Tanzen zwingen könne.

Jean-Pierre hatte mit allem gerechnet, nicht aber, dass das kleine Mädchen ihn plötzlich mit tiefer Männerstimme zum Teufel wünschte.

Nun passierte alles ganz schnell: Dasio und Jean-Pierre warfen das Teufelsmädchen über Bord. Henri, viel zu sehr Gentleman und ohne Wissen über den Zwangstanz, versuchte noch vergeblich sie aufzuhalten, und kurz nachdem das Kind in den Fluten verschwand hörte man aus der Tiefe ein unheimliches Geräusch…

..ein Reißen, wie von Stoff…

…einen Schrei, unheimlich vor Wut: „ENDLICH FREI!“

…und aus dem Wasser ragte, gut 10 Meter ab der Hüfte, ein riesiger, furchterregender Mann: 6-Finger Jack!

Jack fraß, fast wie beiläufig einige Mitglieder der Mannschaft und musterte dann die verängstigt dastehenden Piraten aus Hope.

Zitat
„Ihr habt mich befreit, und zum Dank werde ich Euch bei unserem nächsten Zusammentreffen verschonen. Doch dann, bei einem weiterem Treffen, wird es keine Gnade mehr geben!“

Sprachs, und verschwand in den Fluten des Mondmeeres. Zurück blieben Kapitän Mercedes und ihre Haudegen mit ungläubigen Gesichtsausdruck. Und natürlich war genau das der Moment an dem Kapitän al Ramsar, Herr über dieses Schiffes endlich seine (ziemlich eindrucksvolle) Waffensammlung angelegt und das Mittschiff erklommen hatte.

Ein heftiger Kampf entbrannte, und es sah nicht gut aus für unsere Freunde. Flavio lag bewusstlos am Boden, Dasio war schon schwer verwundet, Mercedes sprang wie eine Furie aus der Takelage auf ihren Counterpart, da hatte Henri, der sich bislang hauptsächlich hinter irgendwelchen Aufbauten versteckt hatte, eine Idee: Er warf Jean-Pierre ein Seil zu und gemeinsam gelang es den beiden den gegnerischen Kapitän zu überraschen und von Bord zu stoßen – das Schiff gehörte jetzt ihnen!

Und beinahe hätte Henri es gleich hier und jetzt aufs Riff aufgesetzt, aber wie durch ein Wunder ging nichts schief. Selbstsicher und ob der beinahe-Katastrophe segelte der junge Navigator den frisch erbeuteten flamischen Händler um die Insel herum, um zusammen mit dem eigenen Schiff und der eigene Mannschaft eine kleine Flotte zu bilden.

Doch da zeigte sich die wahre Schurkerei der Hunde der See – während ein Teil ihrer Mannschaft zusammen mit unseren Helden gefeiert hatte, hat ein kleines Enterkommando die stolze Pinasse von Mercedes angegriffen und in Brand gesteckt! Unfassbar, solch eine Verderbtheit! Beleuchtet von den Flammen sah man die eigene Mannschaft verzweifelt winken. Weit im Hintergrund kamen schon die übrigen Hunde der See angelaufen – würde nun nicht schnell gehandelt, wer weiss ob die Hunde Überlebende lassen.

Todesmutig sprangen Dasio und Henri in das Beiboot, kappten die Seile und rissen an den Riemen. Und tatsächlich, dank glücklicher Strömung und einem exzellenten Navigationswurf (Zwei Zehnen Baby!) gelang die Rettung in der buchstäblich letzten Sekunde.

Gleich auf der ersten Fahrt hatten unsere Helden nicht nur einen bösartigen & geisteskranken Gott befreit, sich die Hunde der See zu Feinden gemacht, ihr eigenes Schiff verloren, nein, sie nannten nun auch ein wunderschönes, wenn auch von seltsamen Schnitzereien bedecktes Handelsschiff ihr eigen. Und im Rumpf lagerten tatsächlich auch noch einige Fässer Rum!

Überglücklich (und volltrunken) taufte Henri das neue Schiff sofort auf den Namen Rumbraut, und ihre Besatzung die Rumtreiber! Sein Herz wollte fast zerbersten vor Glück, als er dann noch beim Durchsuchen der Kapitänskajüte den einfach hervorragend aussehenden Hut von Kapitän al Ramsar fand.

Leider entbrannte genau um dieses Stück fast sofort ein heißer Streit – denn wer würde nun Kapitän werden anstelle des Kapitäns? Flavio (fast ob des Rums vergessen, aber dann doch mit genau demselben wieder zu Bewusstsein gebracht) erhob genauso Anspruch wie Jean-Pierre und natürlich auch Mercedes.

Henri konnte im Endenffekt den schönen Augen der de la Bouvier widerstehen und beendete die Diskussion indem er (schweren Herzens) ihr den Hut übergab.

(der unglaubliche Rest folgt noch…)

Nachbetrachtungen meiner Runden am Wochenende

Hier mal eine kurze Nachbetrachtung meiner Runden am Wochenende:

Freitag: [Reign] Die Hoffnung der Known World

Es war ein zäher Anfang und FG hatte sich via Skype aus Hong Kong dazu geschaltet um zu sehen, was die Gruppe so macht. Die Runde verlief trotz eines anstrengenden Arbeitstages gut und es kam so schnell zu den ersten Konflikten, dass ich eine wahre Freude am Leiten hatte, die Spieler stürtzeten sich auf ihre persönlichen Ziele und verfolgten das Aufteten des neuen „Bösewichtes“ (einen herzlichen Dank an Dani und Karsten für das Franchise in Lübeck) in Form einer hochschwangeren Tochter des „Papstes“ von Ilia und verstrickte sich in Probleme die der Gast verursachte.

Die Gruppe fängt langsam an die gute Freja zu hassen, welche ihnen mit ihren unüberlegten Aktionen immer wieder Ärger einbringt.

Ein längeres Diary schreibe ich nicht, aber vielleicht kommt ja etwas von meinen Spielern.

Samstag: [SoIaF RSP] Aufbruch zu neuen Ufern

Die Runde begann mit einem guten Chilli und ging gleich in die Vollen, als ich den Bösewicht des Tages etablierte, ich hatte endlich eine Idee für meine 4te Partei im C-Web und führe diese ein, dann kamen ein paar gute SLC zum Einsatz und die Spieler gingen in die Vollen. Ich scheue mich nicht zu sagen, dass die Spieler alle Vollgas gegeben haben und zum Teil mit offenen Augen und einem Lächeln in meine offensichtlichen Fallen gelaufen sind.

Das nenne ich mal Storynutten!

Nach einer unglaublich intensiven Handlung und mehreren Kehrtwendungen kamen die Spieler hinter meine oder besser gesagt die Pläne meines Bösewichtes und setzten alles daran, das ganze konsequent durch zu ziehen. Ich habe jetzt 6 parallele Handlungslinien mit diversen Überschneidungen und das größte Problem des Abends war, ob der Gastgeber sein Lehen nun verkauft oder nicht, weil der Spieler sich nicht sicher war, was er nun wollte. Ich hatte gehofft, dass er sich im Sinne des interessanteren Plots entscheidet, aber das simple Auswürfeln war auch gut.

Auf jeden Fall stehen die Spieler jetzt an einem Punkt, wo sie einen fiesen Diplomatischen Zwischenfall verursacht haben und nutzen die Zeit bis zum nächsten Spiel, um Pläne zu schmieden.

Mission erfolgreich abgeschlossen, die Spieler scheinen mir jetzt bedingungslos zu vertrauen und geben wirklich alles.


Sonntag: [Reign] Mondmeer 6 Finger Jack ist frei.

Wenn ich am Samstag schon hoch zufrieden war, dann ist der Sonntag nahezu perfekt verlaufen.

Ich habe meine neue Reign Kampagne entgegen meiner sonstigen Art nicht im Voraus mit einem groben Plot und meiner dreigeteilten Timeline versehen, sondern werde diese Mittel nach dem heutigen Spiel benutzen um aufgrund der Handlungen meiner Spieler etwas abzuleiten und die Handlung noch freier laufen zu lassen als sonst.

Auch die Hintergründe die eingereicht wurden gaben im Groben nur wieder, was die Spieler bei der One Roll Charaktererschaffung erwürfelt hatten, auch wenn man bei Bhrandir so viele Namen und Ansätze für Abenteuer finden konnte, das ich mich entschieden habe, seinen Hintergrund als erstes zu verwursten.

MSch hat mir im Laufe der Vorbereitung zur Kampagne einen zum System passenden Charakterbogen erstellt, in dem noch diverse Extras verwurstet wurden und als Goodie auf der letzten Seite noch unser Kampagnenvertrag abgedruckt ist.

Drei Spieler haben mit der Heromachine 3 sogar Bilder von ihren Charakteren erstellt und sie auf der Orga Homepage online gestellt, was ich echt toll finde.

Zur Gruppe, ich habe da ein wirklich gutes Händchen für Spieler bewiesen. Wir haben ständig gelacht und die Runde ist harmonisch. Nach dem Spiel maulte Enigmon, dass er mit sich selber unzufrieden gewesen wäre, weil er zu wenig gemacht hätte, aber das kam ihm eher selber so vor, als uns.

Die Überraschung des Abends war für mich Giandujah, die sich nach einer eher supportenden Rolle in meiner letzten Kampagne Heute unter dem Einsatz von Ellenbogen und Charme als Anführerin der Gruppe etabliert hat. MSch, der in meinen letzten beiden Kampagnen immer den Leader gegeben hat, nahm sich sehr zurück, was ihn nach meiner Meinung schon teilweise Schmerzen verursacht hat.

War wohl nicht so leicht wie gedacht, die Richtung mal nicht vorzugeben.

Der Jolly Orc ist wohl so etwas wie mein Gewinner des Tages, er hat Fanmail in Massen bekommen, wieder vergeben und zusammen mit Giandujah die Handlung gestaltet und das Spiel durch Ideen und Esprit im Sinne des Mantel und Degen bereichert. Dabei hat er seinen Charakter sehr gut verkörpert und am Ende bei der Wahl des MVP deutlich abgeräumt.

Bhrandir hat zusammen mit Enigmon den Support-Spieler gemacht und oft die Handlung neben den Plot so am Laufen gehalten, das der Rest sich in Ruhe austoben konnte. Trotzdem denke ich, das beide ihre Spotlights hatten und hoffentlich nicht unzufrieden sind.

Faszinierend war, dass die Spieler weite Teile ohne Einmischung von mir gespielt haben und das teilweise nebeneinander her (zwei gleichzeitig laufende Gespräche oder Handlungsstränge)

Bei der Nachbesprechung zum Spiel haben die Spieler eine Forderung nach einem Fanmail Pool eingebracht aus dem sie Chips vergeben können, ohne das es zu sofortigen Nachteilen kommt. Dem Wunsch wird ab der nächsten Runde entsprochen.

Fazit:

Mantel und Degen vom Feinsten, auch wenn die wirklich abgefahrenen Aktionen noch nicht in Massen gekommen sind. Die Stimmung war von ständigen miteinander Lachen und kurzen Pausen beherrscht, die aber immer sehr zügig wieder ins Spielgeschehen zurückführten. Es war nicht so dramatisch wie in meinen letzten Kampagnen, doch das will ich zur Zeit auch nicht, da Mantel und Degen für mich durch tolle Kämpfe und flotte Sprüche dominiert wird.

Ich habe genügend Vorlagen für die nächste Runde und die Spieler haben auch lustig Gebrauch von der Narretiv Truth gemacht, was das Spiel schnell gemacht hat. Die Übergabe der Erzählrechte an den bei Proben erfolgreichen Spieler ist gut angenommen worden und hat gute Szenen produziert.

Ich bin mit mir als SL mal ganz zufrieden, das war schon nahe an dem was ich im Idealfall kann und das trotz Schnupfen und latenter Müdigkeit.

Die Runde bekommt von mir eine 2+ und der gute JollyOrc hat schon den ersten Teil eines Diarys fertig gestellt, das ich mit Freude verschlungen habe.

Das kommt aber seperat :-)

In den nächsten Tagen

Nach einer kürzeren Pause funke ich mal wieder, was mir so durch den Kopf geht und ich werde in den nächsten Wochen echt fleißig sein.

Heute Abend spiele ich Reign, die Hoffnung der Known World und werde die Spieler die Probleme, welche bei einem Spinn Off entstanden sind auf meine Gruppe loslassen.

Sie werden Dich verdammen liebe Dani, niemand kann so schön für Probleme sorgen wie Freja, die etwas gutes vollbringen will….

Morgen geht es dann in Lübeck zur Sache und ich leite eine Runde Song of Ice and Fire, mit einer Gruppe die inzwischen so viel Eigendynamik entwickelt, das ich NULL Plot vorbereiten muss. Sie werden schon von alleine mit den Hufen scharren und loslegen.

Am Sonntag werde ich dann wohl ein wenig nervös werden, denn es gilt meine neue Traumrunde zu starten. Eigentlich stimmt es mit der Traumrunde nicht, weil Timo (mit dem ich seit 20 Jahren spiele) nicht mit dabei ist, aber sonst trifft sich da ein Haufen von 3 absoluten Topspielern und 2 begabten Nachwuschskräften, die mir als SL das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und mir gleichzeitig Angst machen.

Da heißt es mal wieder echt Leistung zu erbringen und nicht aus dem Handgelenk zu leiten, zumal ich von zwei der Jungs weiß, das sie sehr gute Spielleiter sind und meine Leiten auch mal kritisch unter Feuer nehmen werden, wenn ihnen etwas nicht passt.

Ich habe meine Vorbereitungen dieses Mal etwas kürzer gefasst, (20 Major SLC und 10 Minors, die Chancen auf großés Kino bieten) weil die Spieler eh wieder etwas anderes machen werden und hoffe, dass ich gut genug improvisieren kann.

Auf jeden Fall freue ich mich auf die Runde wie ein Kind auf Weihnachten…..