[Reign-ORE] Jörg bescheißt beim Würfeln!

Mag man kaum glauben, aber dieser Aufschrei des Entsetzens ging gestern durch meine Runde.

Hintergrund: Ich teste zur Zeit meine Reign-Artesia Regeln etwas intensiver, weil ich mit einer neuen Kampagne anfangen möchte. Dazu spiele ich an dem Setting in dem ich mit der festen Runde spielen will ein paar One Shots um farbige SLC zu bekommen und zu sehen ob mein C-Web so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Die für längere Kampagnen bitter benötigte Farbe kommt also langsam in meine Welt und ich bin in einem dramatischen Endkampf, als ich 3 Pasche würfele obwohl ich nur 1 Angriffe angesagt habe. Darunter habe ich einen Wurf mit 4 Achtern und einen Wurf mit 3 Sechern.

Zusammen mit meinen Master Dice auf Angriff kann ich also auf 5 Achter kommen, was den Charakter töten würde oder auf 4 Sechser, was seinen Arm voll laufen lässt und den Charakter Kampfunfähig macht.

 

Ich entscheide mich für die 4 Sechser, als der entsetzt e Aufschrei des Spielers kommt, dass ich bescheiße und ich aus der Wäsche gucke wie ein frisch geschorenes Schaaf.

Es kommt schnell zu einer lebendigen Diskussion, ob ich nun beschissen hätte oder nicht und mein Kommentar, das der Gegner den Spielercharakter gefangen nehmen wollte um ein Lösegeld zu erhalten wird zwar kurz mit Aufmerksamkeit bedacht, aber dann für unwichtig erklärt. Es fällt mehrmals das Wort Erzählonkel und Willkür, bevor die Gruppe sich darauf einigt, dass ich mir gerne aussuchen darf, welchen Pasch oder welchen Wurf ich bei Reign  verwenden darf.

Nun könnte ich mich mit dieser Absprache zufrieden geben, weil die Gruppe mir ja großzügiger Weise erlaubt so zu spielen, wie ich es möchte, aber ich eskaliere die Situation mal bewusst und sage, das mir bitte ein Spieler in den Regeln zeigen möchte warum ich es nicht so machen dürfe, wie ich es mache, bevor mir die Gruppe erlaubt die Regel zu ignorieren.

Das konnte mir aber keiner meiner Spieler zeigen, weshalb ich weiter den Wurf auswählen werde, der mir taktisch oder dramaturgisch in den Kram passt. Und das ohne die Erlaubnis der Gruppe und in den Regeln.

Also nix ist mit bescheißen!

Meine Tipps zum Leiten und Erstellen von Kampagnen gefallen dir nicht? Dann schreib doch bessere!!

[Rant] Meine Tipps zum Tipps zum Leiten und Erstellen von Kampagnen sind scheiße? Dann schreib doch bessere!

 

Aus aktuellem Anlass:

Gestern Abend habe ich eine Mail mit Feedback zu meinen Gedanken für das Erstellen und Leiten von Kampagnen bekommen und bin mal so ein wenig aus den Wolken gefallen. Ich stehe ja grundsätzlich auf dem Standpunkt, dass jeder seinen eigenen Stil zum Leiten finden muss.

Die Tipps die ich in PDF Form kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, sind zwar nicht mehr State of the Art bei mir, weil ich mein Leiten eigentlich immer ein wenig abändere, aber ich halte sie dennoch für brauchbar, weil ich immer nur aus meiner Sicht schreibe und nie sage:

„Das musst Du do und so machen.“

Um so entsetzter war ich, als mir mal wieder wie üblich eine schlechte Schreibe und und mangelndes Wissen um das Spielleiten vorgeworfen wurde.

 

Ein Zitat: „Mir der dir eigenen üblichen Arroganz gehst Du davon aus, dass ein jedweder Meister sich auf deine Art zu Meistern beschränken solle. Fertige Abenteuer sind nur gut, wenn man sie an diese eloquente Art des Meisterns anpasst und jedwede Steuerung des Plots aus dramaturgischer Sicht ist verwerflich, da die Spieler in ihrer Entwicklung und Freiheit eingeschränkt werden. So einen überheblichen Text zum Thema Spielleiten habe ich in meinen 25 Jahren als aktiver Meister noch nie gelesen und frage mich, wie der gute Dominic Wäsch sich von die beim Schreiben seines Werkes beraten lassen konnte. Was mich am meisten stört ist Deine Attitüde, dass die Spieler auch Verantwortung für das Spiel übernehmen müssen und dem SL helfen sollen. Bei solch einem komischen Kram überkommt mich der spontane Reiz meinen Mageninhalt wieder aus zu speien und ich stelle deine Kompetenz in Bezug auf das Leiten von Runden schwer in Frage. Du hast höchstwahrscheinlich deshalb so viele schlechte Runden, weil du sozial einfach nicht angepasst genug bist um mit normalen Menschen normales Rollenspiel zu spielen.“

Tja, was soll ich da sagen?

Ganz einfach, mach es Besser Du Spinner! Es ist immer leicht über andere Werke zu lästern, solange man selber nichts geleistet hat.

Das war ein schönes Wochenende! Reign-Artesia und Wild Talents 2

Am Freitag gefaulenzt und mich wieder einmal durch mein Artesia Regelwerk gelesen, was mich immer wieder begeistert. Anschließend ein Telefonat mit dem MSch, der Geburtstag hatte und mir promt erzählte, dass er für seine geplante Artesia Kampagne nur 2 Spieler hätte, welche die Welt gut genug kennen.

Ja, so ein Lob geht runter wie Öl.

 

Am Samstag habe ich mich dann mit dem Robin auf den Weg nach Hamburg gemacht um zusammen mit dem Lachenden Mann und dem Tim (unserem Gastgeber) Reign Artesia zu spielen. Wir kamen recht gut durch und fanden in Hamburg auch sofort einen Parkplatz, was mich echt verwundert hat. Anschließend gab es ein kurzes Hallo und wir fingen mit dem Erstellen unserer Charaktere nach dem Artesia Life Path an. Der lachende Mann selber hatte dabei echt die Scheiße am Hacken, fall ich das mal so sagen durfte. Der war am Ende wegen seiner Würfe , mit einem fetten Shame 5 Binding und noch zwei anderen Triggern echt am Arsch. Glücklicherweise spielten wir ja in Reign und ich erlaubte es ihm das Binding etwas runter zu kaufen, um den Charakter nicht ständig in totaler Scham rumlaufen zu lassen. Aber auch die anderen Charaktere waren echt prima. Der Adlige der von seiner Schwester geliebt wird, aber sie selber hasst, weil sie den Bruder den er nicht mochte auf der Jagd versehentlich erschossen hat und ein Bücherwurm, der nach einem missglückten alchimistischen Experiment beschloss doch lieber ein Ritter zu werden.

Mein Plot war eher simpel, ich hatte mir die interessantesten Konflikte genommen und eine schöne Intrige um diese Verwicklungen gebaut. Dabei halfen mir die Spieler mit ihren Anmerkungen, wie man die Verwicklungen komplizieren könnte sehr und das Ganze war quasi ein Selbstläufer.

Die Grundidee war eine Intrige, die gesponnen wurde um die Charaktere der Spieler reinzulegen. Sie wurden mit falschen Informationen gefüttert um einen vermeintlichen Attentat zuvor zu kommen und dabei der eigentlichen Intrige in die Hände zu spielen. Die Spieler stürzten sich auch mit Begeisterung in den Plot und vergaßen völlig, sich abzusichern. Glücklicherweise würfelte einer der Spieler einen exzellenten Skillcheck  für seinen Charakter und erkannte die Paralelen zu einem bekannten Theaterstück, was die Gruppe noch so gerade eben aus der Gefahr zog. Der Kampf bei Hofe wurde dann zu einem kleinen Problem. Ich hatte einen sehr starken und farbigen NSC aufgebaut, der im richtigen Moment farbig den Löffel abgeben sollte um die Dramatik zu forcieren, doch der ehemalige Bücherwurm heilte den NSC mit einem gute Wurf von der Dolchwunde im Kopf, weshalb ich auf die Notlösung mit dem Gift auf der Klinge zurückgreifen musste, was beinahe noch mal knapp geworden wäre, weil der Vigor Wurf des zu tötenden NSC beinahe geklappt hätte.

Doch er gelang halt nicht gut genug, weshalb ich mein Ziel abgesichert hatte und die Helden auf sich gestellt waren. Sie stellten sich den Herausforderungen und bekamen so auch die Mook und Company Regeln für Reign gut mit. Ich hätte das ganze im zwiten Teil des Abenteuer gerne noch ein wenig genauer ausgespielt, mehr auf die Stimmungsdrüse gedrückt. Doch der Gastgeber war nicht mehr wirklich fit und quälte sich trotz Migräne nur durchs Spiel, um uns den Spaß am Spiel nicht zu verderben.

Also brachen wir an einem passenden Zeitpunkt ab und machten uns nach einer kurzen Nachbesprechung auf den Weg nach Hause.

Fazit des Abends: Der Lachende Mann ist ein strenger SL, er hat als Spieler zweimal sehr nachdrücklich gedrängelt, wieder zum Plot zu kommen, als wir uns mit Rollenspieler Geschwätz aufhielten. Zusätzlich: Der Apfelkuchen war der Hammer, ich habe noch nie einen so leckeren Apfelkuchen gegessen wie der, den es dort zum Spielen gab.

Zusätzlich war es echt toll, mit zwei neuen Leuten zu spielen sie völlig ohne Macken eine gute Show abgeliefert haben.

 

Am Sonntag ging es dann beim Timo weiter mit Steam Cyberpunk und wir machten uns auf den Weg um eine gegnerische Gang aus einem Park zu vertreiben. Vorher kauften wir uns in der Nähe des Parks noch reichlich Apartments und Flächen, die nach unserem Kalkül nach der Reinigung im  Wert steigen sollten. Die Vorbereitung war eher langfristig und wir verließen uns auf unseren Chemiker, der beim Herstellen des Tränengases patzte. Aber da unsere Charaktere das nicht wussten, verließen wir uns auf die Wirkung und brachten den Plan zum Laufen. Wir hatten 7 Würfel für die Company Rolls und unsere Gegner 5, doch dem SL schien beim Würfeln echt die Sonne aus dem Arsch. Ratz Fatz waren wir mächtig unter Druck und unsere Charaktere mussten sich in den Kampf einmischen. Dabei war es wieder einmal deutlich ersichtlich, dass uns ein vierter Spieler fehlt um gewisse Skill-Bereiche abzudecken. Der SLC Doktor von Timo ist einfach mehr der goldene Supporter und Drogenmischer als ein Ersatz im Ernstfall.

Als Ergebnis des Kampfes ank unser Might um einen Punkt und wir mussten den frisch gesäuberten Park der Allgemeinheit überlassen. Allerdings nutzte unser Club das Wideraufforsten des Parks, um bessere Kontakte zu Offiziellen und der Polizei zu Knüpfen und damit unsere Influenz zu erhöhen.

Für die nächste Runde haben wir damit erst einmal kein konkretes Ziel, aber unsere Company Werte sind gut genug um notfalls auch mal etwas nur über die Company Rolls zu richten. Das beruhigt und bietet auch gute Ansätze für neue Abenteuer oder Aktionen zu setzen. Trotzdem brauchen wir ein oder zwei neue Mitspieler um es richtig krachen zu lassen.

Viva la Emotion!!! Oder: Warum Bescheißen schlecht fürs Spiel ist!

In diesem Beitrag geht es um Emotionen und Drama, meine beiden Hauptmotivationen fürs Rollenspiel.

Wenn ich spiele ist es wie beim Genießen eines guten Filmes, ich verspüre Emotionen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, kann mich unglaublich freuen und fürchterlich sauer sein. Wenn ich einen Film wie den 200 Jahre Mann sehe und der Roboter am Ende stirbt, dann kann ich mehr Taschentücher verbrauchen als fast alle meine Freundinnen.  Wenn ich sehe wie der Bösewicht im Film etwas unglaublich böses tut und die guten mal so richtig anfangen aufzuräumen, dann spühre ich im wahrsten Sinne des Wortes Freude.

Ähnlich geht es mir beim Rollenspiel, ich habe schon mal richtig Pippi in den Augen, wenn die Szene rührig ist (Emotion: Traurigkeit) und Jubel über einen richtig gut gelungenen Wurf (Emotion Freude)kann sich mit nur wenigen positiven Emotionen messen.  Das einzige, was mich  im Spiel genau so freuen kann ist ein gelungener Plan (Emotion: Stolz). Aber es gibt noch andere Emotionen, die ich im Rollenspiel versprüre, zum Beispiel die Erleichterung, wenn mir meine Mitspieler aus einer kniffligen Situation helfen (Emotion Dankbarkeit) oder der Frust, wenn etwas wegen mir oder meinen Charakter nicht funktioniert (Emotion: Schuldgefühl oder sogar Scham). In bestimmten Situationen kann ich sogar entsetzt sein und mich über etwas aufregen (Emotion:Wut) was hin bis zur Furcht vor bestimmten Ergebnissen steigern kann (Emotion: Angst). Ab und an finde ich auch mal die eine oder andere Szene widerlich (Emotion: Ekel) oder will die Lage genauer Erkunden/Exploration betreiben (Emotion Interesse). Aber die beste aller Emotionen beim Rollenspiel ist der Genuss der aktuellen Runde (Emotion Zufriedenheit).

Ich überlege seit längerer Zeit, wie ich das Drama ins Rollenspiel bekomme und was für Mechanismen ich dabei mehr oder weniger unbewusst nutze. Dabei hat mit die Entwicklung eines Abenteuers mit dem Karsten echt geholfen. Dort ist mir klar geworden, dass ich versuche um die Protagonisten eine Blade aus Beziehungen und Handlungen zu bilden und diese Beziehungen und Handlungen nutze um die Spieler emotional zu berühren. Als Katalysator dienen dabei meine oft unglaublich überzeichneten SLC, die ich nutze um den Plot in die von mir gewünschte Richtung zu eskalieren. Aber es bleibt nicht nur beim Drama durch Beziehungen und Emotionen durch Handlungen. Ich will immer irgendwie den Aspekt Spiel im Rollenspiel bedienen, den würfe mit den  Würfel en erzeugen im Vorfeld eine Fülle von Emotionen und steigern damit den Spaß am Spiel.

Ich will also Emotionen über die Rolle und das Spiel erzeugen und lasse deshalb neben dem Drama und allen Mechaniken die ich so benutze die Würfel sprechen um so mehr Emotionen in mein Spiel zu bekommen. Den anderen Grund, warum ich so gerne würfeln lasse und selber Würfel, habe ich ja schon an anderer Stelle erwähnt. Dennoch möchte ich noch einmal erwähnen, warum bei meinem Spiel die Manipulation von Würfen nicht gestattet ist.

 

Weniger Emotionen!

 

Wenn die Würfe beliebig werden oder der Spieler kein Vertrauen in seinen oder seine SL haben kann, dann fällt dieses Elemendt zu generierung von Emotionen und Spaß weg. Wenn das Ergebnis des Wurfes beliebig ist, dann kommt keine Spannung Furcht echte Freude oder irgend eine ander Emotion auf. Naja, vielleicht kommt es zu Frust, Wut oder Zorn, weil die Entscheidungen des Spielers entwertet werden und das sind für mich in solchen Situationen keine so erstrebenswerten Emotionen.

Der Spielleiter kann die Geschichte auf so viele verschiedene Weisen beeinflussen, dass er schlicht und einfach nicht aufs Bescheißen angewiesen ist. Man bedenke, es stehen immer noch unbegrenzt NSC und SLC zur Verfügung um den Plot zu beeinflussen und wenn man das nicht logisch kann, dann improvisiert man halt und sieht, was dabei herauskommt. Das weckt eher positive Reaktionen/Emotionen. Vielleicht sind so viele Spieler beim schummeln auch so sauer, weil man ihnen die Möglichkeit für so viele Emotionen raubt und gehen dementsprechend heftig zur Sache.

Wir schreiben beim Rollenspiel schließlich kein Buch sondern spielen zusammen.

 

[Dresden Files]Lange Überlegung und große Überraschung. Eine Kampagne im Stil von Fernseh Serien.

Seit dem Sonntag sind in meinem Kopf viel Gedanken rumgegangen, wie oder besser gesagt was ich denn man mit Dresden Files für den Karsten leiten kann, nachdem er mich gebeten hatte da mal was zu leiten.

 

Der Hauptpunkt für meine Kritik an Dreden Files ist ja, dass die Detektivsache im klassischen Sinne nach meiner Meinung mit den Regeln entwertet wird. Fakten schaffen ist halt nichts für Detektivabenteuer im klassischen Sinne. Also saß ich gestern so rum und sah zuerst ein paar Folgen Bones um dann auf NCIS LA umzuschalten. Schon bei Bones dachte ich öfter darüber nach, dass dieses Team aus der Zusamnmenarbeit Stärke bezieht und oft merkwürdige Wege genommen werden um ans Ziel zu kommen. Einzig allein der Starke Fokus auf den Hauptprotagonisten ist für das Rollenspiel vielleicht nicht geeignet (und die Tatsache, dass es zu wenig Gewalt gibt).

Bei NCIS LA bin ich zwar immer noch der Meinung das LL Cool J besser Musik machen sollte, aber was solls, den coolen Muskelberg bekommt er noch ganz gut hin. Der Rest ist aber in der Regel feine Teamarbeit, die man fast mit SR vergleichen könnte, es gibt einen Schieber (Hetty), die beiden Hacker (Eric & Nell) sowie Runner mit verschiedenen Spezialgebieten, die sich beim Erm,ittel ergänzen. Im Feuergefecht und Nahkampf sind die Runner aber alle sehr kompetent.

Durch einen anschließenden Vergleich mit Hawaii 5-0 in der neueren Variante kam ich wieder auf ein Konzept mit einer Gruppe die geschlossen funktioniert und relativ oft Ärger hat.

Keine Folge ohne schöne Schießerei!!!

Da war es also mein Konzept für die Kampagne oder wenigstens für den One Shot: Die Charaktere sind Mitglieder einer Einsatztruppe die in der erwachten Welt für Ruhe und Ordnung sorgt. Angestellt beim Staat und mit der Lizenz zum Eingreifen in das Böse dieser Welt. Dabei kommt es nicht immer nur auf Hacking oder Schießen an, sondern auch auf Fertigkeiten im Bereich Zauberei und ähnlicher Ermittlungsmethoden.

Um mir die Serien als Vorbild zu nehmen überlege ich einen typischen Metaplot, der eine übergreifende Geschichte verfolgt mit den üblichen in sich abgeschlossenen Folgen und dem Auftauchen von Gastspielern oder Gegnern, die der Gruppe Farbe verleihen. Das Prinzip verleiht mir als SL die Freiheit, dass ich nicht auf zuverlässige Spieler angewiesen bin und lässt mich trotzdem an etwas Größeren arbeiten um meinen Hang zu komplexen Plotlinien zu frönen.

Der einzige Knackpunkt ist, wie ich langfristige Motivationen für meine Charaktere entwerfe und sie nicht zu schnell ausbrennen lasse. Aber da muss ich zugeben, dass ich dieses Problem mit Planung alleine nicht in den Griff bekommen kann.

Ich muss mich mit meinen Spielern unterhalten und zusammen mit ihnen ein Konzept entwickeln, wie wir so etwas etablieren, ohne dass die Folgen/Abenteuer an Spannung verlieren.

Diskussion hier oder im RSP-Blogs Forum

[System ist eigentlich egal] Voll gegen die Wand dank wünscht Euch was…

Es hätte doch alles gut gehen können. Nach einer sehr intensiven Kampagne hatte ich von den Spielerinnen meiner Damenrunde die Bitte bekommen, dass wir mal etwas mit viel würfeln und einem eher seichten Plot spielen wollten.

In meinen Bemühungen mehr auf meine Spielerinnen einzugehen und auch allgemein etwas netter zu sein, habe ich diese Bitte angenommen und einmal wünsch dir was bei Jogi gespielt. Da gab es also die volle Palette der Spiele die ich so kann und besitze sowie das Angebot mir notfalls etwas Neues zu kaufen und es zu spielen.

Die Diskussion nach dem Spiel war sehr hitzig und ich bat darum, das sich die Runde einfach mal etwas zurück zieht um zu überlegen, was sie denn gemeinsam spielen wollen.

Meine Angebote:

Artesia (Fuzion)

SW auf Setting nach Wahl

Hellas

Shadowrun 4

Reign auf Samurai Setting

PDQ#! Sharp auf der 7te See Welt.

Vampire City

Dresden Files

[LIQUID] 1880 – Steampunk

[LIQUID] Western

BOL- Conan

Labyrint Lord

Opos Anima

Man sollte meinen, dass ich mit dieser Auswahl an Spielen irgend etwas bewegen könnte, aber nein. Die Damen wurden sich einfach nicht einig. Eine wollte Opos Anima, eine Reign, eine Vampire City und die letzte wollte das SoIaF RPG.

Der Streit fing an ein wenig heftiger zu werden und ich veranschiedete mioch nach Hessenstein um meinem Hobby dort zu frönen.  Als ich wieder in Rendsburg zurück war, stellte ich fest, dass auf der für die Runde errichteten Google Site ordentlich etwas los gewesen war.

Leider!!!

Die Damen die im Normalfall immer zusammenhalten, wenn es um irgendetwas geht, zogen vom Feinsten vom Leder und beleidigten sich zum Teil deutlich unter der Gürtellinie. Ich zog also die Reißleine und sperrte die Seite in der Hoffnung, das mit einer gewissen inaktivität Gras über die Sache wachsen würde.

Leider eskalierte diese Maßnahme das Ganze anscheinend noch mehr.

Ich bekam also Besuch, wurde mit SMS überschüttet und 3 der 4 Mädels versuchten mich auf ihre Seite zu bekommen. Wohl wissend, dass jegliche Intervention zu Gunsten einer Spielerin das Gleichgewicht nur zu meinen Ungunsten verschieben würde war ich zu allen nett und habe versucht, den Terror von mir fern zu halten. Das hat auch relativ lange gut geklappt.

Schließlich kam unser üblicher Tag zum Spielen und ich hoffte das Ganze in einer 10 Augen Diskussion mit mir als Moderator beilegen zu können.

Ich habe es wirklich geschickt angestellt, alle Mädels durften sagen, warum sie was spielen wollten und Werbung für ihr System machen. Dann sollten die anderen Spielerinnen sagen, warum sie keine Lust auf das System hatten und Vorschläge machen, wie man es regeln könnte, dass es doch mit dem System klappt.

Der Kompromiss war ein SoIaF Abenteuer, das nichts mit höfischen Intrigen zu tun hatte und sich zu einer ausgedehnten Kampagne um ein paar Söldnerinnen und ihre Einheit dreht. Statt des Massenkampfsystemes von SoIaF wollten wir aber die Reign Company Rolls benutzen, weil die originalregeln meinen Damen zu kompliziert waren. (mir auch, aber es ist auf ihrem Mist gewachsen)

Die Charaktere waren recht schnell gemacht und wir legten nach den ersten Ideen los. Ich baute das Szenario auf, das die Söldnertruppe der Ladys in einen Kampf geschickt wurde um sie zu verheizten.

Die Damen legten los und zerlegten so einige  schöne NSC oder SLC von mir  um sich schließlich durch die Wachen des Auftraggebers zu metzeln und ihn zur Rede zu stellen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war alles prima und es lief wie am Schnürchen. Ich hatte nicht vor ein großes Bohei um die Sache zu machen. Der „Böse“ sollte einfach versuchen die Frauen zu töten und dann eines feigen Todes sterben.

Es hätte so einfach sein können.

Der Bösewicht verhöhnt also die Söldnerinnen und greift zu den Waffen, weil er sie angreifen will, als einer der Spielerin explodiert: „Das ist doch total blöd, der macht das doch nicht ohne Grund und das hat so viel Glaubhaftigkeit wie nen Disney Schinken!!!“

Bevor ich auch nur irgendwie entgegnen kann, das wir etwas ohne Intrigen und Drama wollten fährt eine andere Spielerin sie an und macht ihr mehr als nur deutlich, dass sie mit dem Weinen aufhören soll. Der Inhalt eines Cola Glases setzt sich daraufhin in Bewegung und erfüllt meine Luft mit mehr Flüssigkeit als mir lieb ist. Leider auch meinen Boden und mein Sofa.. Ich schalte auf Autopilot und brülle die Mädels an, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben, aber das interessiert die Mädels nicht im Geringsten.

Eigentlich mag ich Frauen Catchen ja, aber muss das in meinem Wohnzimmer sein?

Nein, ganz so dramatisch kommt es nicht, die beiden anderen Mädels greifen ein und beruhigen die sich ankeifenden Kontrahentinnen. Ich ziehe meine letzte richtig gute Waffe: Mädels, ein guten 40 Jahre alter Rum zum runterkommen und mal vernünftig über alles reden?

Das Angebot verpufft im Raum und ich frage mich langsam, was ich noch machen kann, also verlasse ich einfach die sich zankende Runde um eine Runde um den Block zu gehen.

Leider fällt das den Mädels anscheinend nicht auf, weil ich bei meiner Rückkehr nicht im Geringsten beachtet werde. Das bringt mich als notorisch aufmerksamkeitssüchtigen SL natürlich in Rage und schmeiße die komplette Runde raus. Dann mache ich mich an das Aufräumen und sehe in der Küche die Zutaten für das Esen, welches ich nach der Runde kochen wollte.

 

Schade aber auch,  jetzt werde ich das alles alleine essen müssen.

 

Was ich mich bei solchen Sachen immer wieder Frage ist, warum ich so ein Pech nie habe, wenn ich von Anfang an mit Druck meinen Stiefel durchziehe.  Wenn ich als SL klare Ansagen mach, dann können die Spieler ein wenig jammern und geben sich letzten Endes damit zufrieden, was sie bekommen. Solange ich hart bin, freien sie sich über auch das kleinste Entgegenkommen, während sie bei wünsch dir was oft wie eine Horde betrunkener Affen randalieren.

 

Sind Rollenspieler etwa nicht für Entscheidungsfreiheit gemacht?

 

Fazit: Was nur eine Abwechslung sein sollte hat zum Ende der Runde geführt und ich starte deshalb meine Reign Artesia Runde in Hamburg und Rendsburg.