Wenn man eine Blokade beim Entwickeln hat.

Ich habe einen Hänger,
eigentlich wollte ich meine durch Veränderungen im Job gewonnene Freizeit nutzen um mal wieder kreativ richtig Gas zu geben.

Doch was passiert? NICHTS!

Kein Problem denke ich mir, dann ziehst Du dir halt ein paar Serien rein und fängst dann an, dir etwas zu überlegen.

True Blood, Vampire Diarys, Full Moon, Bloodtides, Supernatural, ja sogar Angel habe ich mir angetan.

Warum?

Ich soll eine Runde in dem Genre leiten und brauche dafür Ideen. Die Serien lassen sich echt prima gucken und ich bin überrascht, wie man das Thema Vampire abseits von den Schmonzetten die ich früher beim Spielen erlebt habe behandeln kann.

Da kommt oft etwas raus, was einen anderen Blick auf das Thema verheißt und ich sollte wie sonst üblich vor Ideen verrückt werden und mein Diktiergerät mit allen möglichen Kram zutexten, um die Kreativität, die ich beim Schreiben nicht schnell genug fließen lassen kann aufzunehmen und nachher die ganzen Ideen abzuarbeiten.

Nicht einmal lange Autofahrten helfen. (da habe ich sonst die besten Ideen)

Egal, dann holst Du dir ein Regelwerk und wenn du es liest, dann kommen die Ideen schon. Gesagt getan. Supernatural das RSP und Dresden Files geholt. Supernatural durchgeblättert, andauernd mit den Schultern gezuckt und es verschenkt. Das Dresden Files RPG immer wieder angesehen und nie irgendwie dazu gekommen, eine wirkliche Idee zu haben.

Alles was mir durch den Kopf schießt sind Geschichten und keine Kampagnen. Aber ich will mit meinen Spielern keine Geschichten spielen, sondern ihnen etwas großes bieten. Mit ihnen zusammen eine große Geschichte gestalten, statt sie in ein Korsett zu zwängen um meine „tollen“ Ideen umzusetzen.

Dabei sollte es so einfach sein. Ich habe die Bühne für große Gefühle, Vampire und Sex passen genauso zueinander wie Helden im Zwielicht und mit moralischen Grauzonen, also all die Sachen, die ich so gerne mag. Die Serien machen es vor, sie zeigen mir, was ich nicht mag Zum Beispiel die so typische Trennung von supergut im Sinne von du sollst nicht töten und den Bösewichten die trotz all ihrer Taten nie zur Rechenschaft gezogen werden. Die Schmonzetten von dem armen Vampir der von seiner Sucht nach Blut entmenschlicht wird und den die Liebe einer unschuldigen Frau doch rettet. Der tragische Held, der sich um sein Ziel zu erreichen mit dunklen Kräften einlässt und dann darüber heult. Oh scheiße, die Liste ist so lang und dennoch kommt es nicht zu dem Punkt wo es „Klick“ macht und ich einfach loslege.

Das sind die Sachen die ich mir normalerweise zu Herzen nehme, bevor ich eine Kampagne entwerfe und bei denen ich jetzt versage. Stattdessen heule ich wie ein der Looser aus Supernatural, das mich meine Superkräfte (coole Kampagnen entwerfen) und lese Diarays von anderen Spielleitern um dort vielleicht Inspirationen zu erhalten.

Stattdessen sehe ich mir weiter fleißig Serien an und verwurste alte Konzepte für Kurzkampagnen, weil der entscheidende Punkt nicht kommen will und meine Gruppe, die mit mir in dem Genre spielen will wird pissig, weil ich keine Ideen habe und noch nicht mal sagen kann, mit welchem System wir spielen.

Naja, es wird schon wieder.

Irgendwann…

NordCon [4.6.-6.6.2010] Hamburg

So liebe Leser ich werde auf dem Nordcon zwei Runden anbieten und zwar am Samstag.

12:00 Western City Der Western, den ihr schon immer wolltet

18:00 ORE – Reign Nichts als Ärger mit Tut Rah

Wer also mal sehen möchte ob ich wirklich so ein Idiot bin wie MaSchMa meint, oder ob ich es bringe, wie ich immer glaube. Du bist also eingeladen dich mal von mir als SL an die Wand spielen zu lassen Bursche!

Wenn sich eine illustre Runde zusammenfindet, kann ich ja noch eine Nachtrunde für Blogfreunde anbieten. Wenn einer von Euch Kontakt will, soll er hier einfach schreiben ich möchte mich bei ihm melden, dann bekommt er eine Mail von mir um ein Treffen abzumachen oder Handynummern auszutauschen.

Wenn Welten aufeinander treffen (Grande Finale)

Ich bin aufgrund meiner derzeitigen Berufstätigkeit mehr in Erfurt und Kaiserslautern als Zuhause, also kommt das finale Diary etwas verspätet. Zusätzlich hatte ich noch Probleme mit meinem Login, weil ich den Browser neu installieren musste und das Passwort vergessen hatte.

Mea Culpa

Zum Vorlauf:

Ich hatte mit dem Stamm SL der Runde noch ein paar Sachen für das Finale abklären wollen und ihn im Krankenhaus besucht. Besonders, dass ich auf einmal etwas von sterbenden Charakteren las trieb mir fast die Freudentränen in die Augen.

Bei der Diakussion oder besser gesagt dem Brainstorming, was ich denn jetzt machen konnte lies der SL noch mal durchblicken, dass die Unsterblichkeit der Runde nur auf dem Weg zum Endkampf von ihm garantiert wurde um eine gute Geschichte zu ermöglichen und der „Boss Gegner“ die Charaktere auch umbringen könnte..

Die Schlawiner, dass haben sie mir gar nicht erzählt.

Ich hatte die Charaktere der Spieler in vorangehenden Runden alle perfekt zur Auflösung ihrer privaten Nebenplots positioniert und war da recht stolz drauf. Aufgrund der Tatsache, dass ich geheim würfeln musste hatte ich auch alle Spieler lebendig ins Finale bekommen.

Nach ein paar Lachern, über Forenmitglieder in meinem Stammforum, die fragen ob wir auch ohne Alkohol spielen könnten betrachtete ich meinen Kühlschrank, der mit 3 Sorten/Kästen Bier langsam an die Maximalkapazität seiner Bierspeicherung kam.

Zusätzlich hatten die Spieler noch 2 Flaschen guten Rum und eine Flasche guten Whisky mitgebracht, da meine Reserven bei den letzten Spielen schon etwas gelitten hatten.

Ja, wir trinken gerne beim Rollenspiel.

Aber erst mal gab es Spare Rips satt  und ein gemeinsames Einräumen/Aufräumen vor dem Spiel. Ich war viel zu platt um sofort zu leiten, also spielten wir noch ne Rund mit einer Frisbee Scheibe um wenigstens wieder etwas klar im Kopf zu werden und machten uns dann ans Werk.

Die Gruppe legte wie gewohnt furios los und folgte den ausgelegten Spuren zum Finale wie eine Bande hungriger Wölfe. Sie ignorierten sämtliche persönlichen Subplots, was mir schon Sorgen bereitete, weil die Runde sonst recht früh zum, Ende kommen könnte. Also trickste ich und lies die persönlichen Sub Plots zurück schlagen und den Charakteren mächtig Ärger machen. Das Dreiecksverhältnis der Thorwalerin brachte die ganze Gruppe in Bedrängnis, da sie sich passend zum Finale für ihren Gruppen-Kameraden entschieden hatte und so ließ ich den Zorn zweier verschmähter Geliebter in mächtigen Positionen auf die Gruppe herab regnen und die Gruppe hastete aus Al Anfa um in die Residenz der Sklavenjäger zu kommen und den wütenden Haustruppen aus dem Weg zu gehen. Natürlich nicht um die Probleme vorher unter der Zurhilfename von schnöder Gewalt zu regeln.

Hätte ich offen gewürfelt wäre es das für die Gruppe gewesen, ich habe dermaßen gut gewürfelt, das die Gruppe nach nur 30 Minuten im ersten Kampf den Bach runter gegangen wäre. Im geheimen Würfeln hat schon seine Vorteile, man muss die Gegner nicht so genau bauen und kann sie dann einfach abloosen lassen, wenn die Gruppe mist baut.

Trotzdem halte ich das offene Würfeln für die anspruchsvollere Variante des Leitens, da muss man seine Gegner genauer vorbereiten oder die Spieler sich besser überlegen, was sie machen. Diese Gruppe stürme ob des Wissens, dass sie nicht sterben können in jeden Kampf, der sich anbot ohne vorher groß nachzudenken und Taktiken waren ihr eher ein Fremdwort.

Das hat auch seinen Vorteil, wer mal als SL einer Runde 2 Stunden zugehört hat, wie sie etwas immer wieder durchplanen verliert auch schnell die Lust.

Es ging  weiter, die Spieler erledigten jetzt den letzten Kleinkram auf persönlicher Seite der nichts mit dem Polt zu tun hatte und begaben sich zur Höhle des Löwen. Dort überraschten sie mich mit einem ausgeklügelten Plan, wie sie die Gefangenen befreien könnten ohne kämpfen zu müssen und ich lies dem Spiel einen freien Lauf. Erste verwunderte Blicke kamen auf, als ich mich auf einmal für die Würfelergebnisse interessierte und blanke Panik brandete auf, als ich meinen geliehenen Schirm zu Seite packte und verkündete, das ich ab jetzt Ernst machen würde. Offen würfeln und Charaktere umbringen, wie es sich für ein grandioses Finale gehören würde.

Die Reaktion war ein vehementes Wiedersprechen und Einfordern der Unsterblichkeit, was ich ablehnte. Darauf hin verlies einer der Spieler meine Wohnung, weil er seinen Charakter nicht verlieren wollte.

(wenn du das Liest Marc, Du bist eine LUSCHE)

Der Rest machte sich dann tapfer auf den Weg und folgte dem Plan, der die Spieler immer weiter in die Verliese des Schlosses führen sollte. Sie hatten die vom Abenteuer vorgesehenen Begegnungen mit den Bösewichten und es gab noch ein wenig Charakterspiel, bevor die Gruppe auf dem Weg nach Oben von den grausamen Sklavenjägern abgepasst wurde.

Die Gruppe führte ein taktisches Manöver durch um die Sklavenjäger von den befreiten Sklaven fern zu halten und denen so die Flucht zu ermöglichen der frische Geliebte der Thorwalerin und Bruder einer der Sklavin erklärte sich bereit, einen Engpass zu halten um der Gruppe die Möglichkeit zur Flucht zu geben und die Gruppe machte sich ob des Wissens des fast sicheren Todes eines ihrer Mitspieler auf den Weg um die Sklaven zu den Ställen zu bringen und mit den Reittieren auszubrechen. Ich blieb bei der Gruppe und der Spieler lief fast Amok vor Spannung.

Dabei zerstörten sie eine Bücke, welche über eine tiefe Schlucht führte und einer der Charaktere verpatzte seine Probe beim Springen….

Ich war in einer Zwickmühle, in so einer Situation zu sterben fand ich jetzt uncool, ca. 100 Meter vom Abenteuer Ende entfernt. Also schrieb ich dem Spieler einen Zettel und fragte ihn, ob er sich nicht irgend ein heroisches Ende ausdenken könnte, damit der Tod nicht ohne Bedeutung bliebe.

Der Mann drehte am Rad und lieferte eine coole Show. Sein Charakter schaffte den Sprung über die Klippe, stieß beim Ankommen auf der anderen Seite aber ein Kind über den Rand. Mit einem Seil in der Hand sprang er dem Kind nach, band ihm im Flug das Seil um den Körper und rauschte glücklich grinsend in die Tiefe…

Der Rest der Runde war eher einfach noch ein paar simple Proben und das obligatorische Happy End. Nach dem Happy End sprang ich dann noch einmal Zum Mann an dem Engpass, der wusste, dass die Verfolger mindestens 15 Runden aufgehalten werden mussten und verlegte sich auf eine beeindruckende Defensivtaktik, mit welcher er die Gegner fast 30 Runden aufhielt um sich dann zur Überraschung der Gruppe zu ergeben.

„Den Kampf hätte ich sonst nicht überlebt und so hat die Gruppe eine Chance mich wieder raus zu boxen.“  Seine Probe auf soziales gelang prächtig  Nach Hey Leute für mich bekommt ihr do so viel wie für die ganze Horde Sklaven, ich bin ein erstklässiger Kämpfer und Yasmina Honak wird einen exelenten Preis bezahlen, um mich als Sklaven halten zu dürfen, nachdem sie von ihre Geleibten wegen mir verlassen wurde…“

Respekt, da hat der Herr hoch gepokert und gewonnen, ich mochte die Idee so gerne, das ich es als leichte Probe definiert habe.

Anschließend haben mir alle (anwesenden) Spieler noch mal erklärt wie böse ich bin, das ich zum Finale die Tödlichkeit auspacke und wir haben ohne Rollenspiel gesoffen.

(das können wir auch, saufen ohne Rollenspiel)

Fazit:
Alles in allem war es eine Bereicherung für mich mit der Gruppe zu spielen. Ich habe das eine oder andere aus der „Alten Welt“
 Für mich mitgenommen und meinen Horizont mal ein wenig erweitert, was aufgrund er Qualitäten der Spieler nicht schwer fiel. Aber ich werde trotzdem nicht wieder für sie leiten, denn ein Ausflug in die Vergangenheit mag mal ganz nett sein, aber ich mag einfach zu sehr die moderne Welt des Rollenspiels mit Fan Mail- Players Empowerment – Flags – und all dem anderen schönen Kram.

Ich glaube das diese Runde einen ähnlichen Kulturschock hatte wie die Ruinde von Boba Fett als da mal den Gast-SL gemacht habe. Den einen oder anderen Spieler werde ich sicher auch mal zu One Shots einladen.

Trotzdem schließe ich das Kapitel DSA und freue mich über Reign.

Ich bin so ein erbärmlicher Fanboy..

Wenn Welten aufeinandertreffen Teil 3

Neuer Tag, neues Glück

Da meine Reign Runde am Freitag nicht stattfand und meine 2te Reign Runde unter dem doch recht exessiven Alkoholkonsum der Runde (oder besser mir?) vom Vortag zu leiden hatte, verschob ich die DSA Runde auf den Freitag und die Spieler trudelten recht zeitig bei mir ein.

Die erste Überraschung bot sich, als unsere weibliche Mitspielerin alleine auftauchte. Sie und ihr mitspielender Ex-Freund hatten sich heimlich und ohne Probleme für die Gruppe getrennt.

Wow, so etwas geht auch ohne großes Drama?

Im Gepäck hatte sie eine Flasche Krupnik, dem sie irgend einen Aufkleber mit einer Aventurischen Getränkemarke verpasst hatte. Das Ding wanderte in den Kühlschrank und wir fingen an, eine Sache auszuspielen, die sie gerne nicht vor den Augen der anderen Spieler regeln wollte.

Kurz vor dem Höhepunkt des Sub-Plots trudelten die restlichen Spieler ein, so das wir die letzte Handlung in der Küche regeln mussten um danach zur Gruppe zu stoßen.

Ein Blick in meinen Kühlschrank verhieß nichts gutes, der Gute war randvoll mit Bier….

Aber es ging erst mal ganz gemütlich mit Chili los und während ich die Teller wegräumte bauten die Spieler meinen SL Schirm und die Getränke auf.

Leute ich brauche in der Runde eigentlich keinen Schirm, die können bei den ganzen Flaschen eh nicht sehen, was ich würfele….

Egal, in dem Schirm sind tolle Hinweise zu Regeln und ich habe mich inzwischen schon fast drann gewöhnt, also lege ich los. Die Spieler gehen wieder brav den Weg des Abenteuers und bei den ersten Kämpfen zeigt sich, das sie jetzt vorbereitet sind und ihre Manöver und Spezialfertigkeiten kennen. Ich lasse sie im Laufe des Abenteuers immer mal wieder auf die eine oder andere Fertigkeit würfeln und bekomme dafür anerkennende Blicke, weil die Spieler Fertigkeiten benutzen können, die sie sonst 3 mal im Jahr nutzen.

Die ersten Sub-Plots entwickeln sich paralel zur Handlung und der erste Kasten Bier ist leer. Nur mein alkoholfreies Weizen will irgendwie keiner trinken, aber was soll es, Martin wird sich am Sonntag schon darum kümmern…..

Es lief erstaunlich gut, denn so langsam haben die Spieler meine Art zu leiten verinnerlicht und ich mich den Wünschen der Spieler angepasst. Die Spieler übernehmen erheblich mehr Erzählfunktion und bringen verpatzte Proben sogar mit ins Charakterspiel mit ein. (das ist die erste Gruppe in der ich so etwas erlebe) So passiert eigentlich immer das, was dem Spieler genehm ist und die sind immer erheblich gemeiner als ich das als SL sein werde. Ich finde auch Gefallen an den Regeln, die mir erlauben hoch simulativ zu spielen und diverse Sachen mit Würfen zu regeln.

OK, sein wir ehrlich. So gut wie Reign wir das System nie werden, aber ich erkenne inzwischen doch gewisse Strukturen anhand derer ich in Ruhe leiten kann und Regeln sind dein Freund, wenn es um die von persönlichen Vorlieben gelöste Simulation der Spielwelt geht.

Das Bier geht zur Neige, die Mitspielerin hat inzwischen ihre Flasche Krupuk alle und ist voller Elan bei der Sache. Die Spieler und ich legen zum finalen Kampf des Abends an und ich ärgere mich wieder über das Spiel zwischen Angriff/Parade und den drei Würfeln, das durch die Manöver zwar teilweise einfacher wird aber sonst ein echter Schmerz im Arsch ist.

Um die abschließende Schlacht zu verdeutlichen, greife ich einfach auf die Company Rolls von Reign zurück, obwohl es dazu wohl ein passendes Buch mit Regeln von DSA gibt, aber es stört die Spieler nicht, weil sie die Regeln echt cool finden.

Sie wollen Reign mal mit mir als One Shot zocken….

Ich bin bas überrascht und sage im Dunas zu, bevor wir nach der Runde noch ein bisschen schnacken und den Abend ausklingen lassen. Unsere Mitspielerin liegt derweil selig schlummernd in meinem Bett, weil der Krupuk seine Wirkung nicht verfehlt hat und ich darf auf dem Sofa pennen…

Sonst war alles prima. Die Runde und ich haben uns so zusammengerauft, das ich fast überlege mit Naretiv Truth anzufangen…..

Wenn Welten aufeinander treffen Teil 2

Mit etwas verspätung, da ich mein Passwort zerschossen hatte.

An einem weiteren Samstag ging es wieder mal zur Sache und die Spieler trabten bei mir an. Mich beeindruckte die Menge der mitgebrachten Alkoholika und das ist bei meinem Durst wirklich nicht leicht.
Während er Vorbereitung baute einer der Spieler einen kleinen Campingtisch zu meiner rechten auf, der mit Süßigkeiten gefüllt wurde: „Damit dich der Schirm nicht vom Naschkram trennt.“

Ich war sprachlos und das hat bei mir echt etwas zu bedeuten….

Aber wir legten los, ich bekam meinen SL Schirm aufgebaut, sah in die vom Stamm-SL vorbereiteten Hand-Outs und legte mein C-Web für Al Anfa vor mich hin. Dann gab ich mir viel Mühe damit die tolle Beschreibung aus dem Internet vorzulesen und versagte dabei kläglich.

Bin ich nicht zum Erzählonkel geschaffen???

Scheiß drauf, die Gruppe war ob meiner Qualen beim Vorlesen sichtlich belustigt und ich knüllte den scheiß Zettel zusammen um den Spielern das AL-Anfa zu beschreiben wie es vor meinen Augen entstanden war, als ich mir die Beschreibungen durchgelesen hatte. Dabei lief ich dann auch zu Form auf und es bestätigte sich, das mein Al-Anfa ein durch und durch dreckiger, korrupter und verkommener Ort voller Gewalt, Dekadenz und zwielichtiger Typen war.

Die Gruppe bewegte sich durch die Stadt und suchte Informationen zur verschundenen Tochter eines netten Händlers aus ihrem Bekanntenkreis. Dabei kamen sie dann auch mit den Mächtigen der Stadt in Berührung, die ich mir über eine tolle Seite im Internet rausgesucht hatte und wie nicht anders zu erwarten ging es sehr schnell zur Sache. Während die Spieler leicht angeekelt von der Dekadenz mit der sich Tirion Florios umgab versuchten die Verhandlungen kurz zu fassen und er die ganze Zeit mit einem aus Leder geflochtenen 30 cm Prügel durch die Gegend fuchtelte beschloss die Dame der Gruppe den Herren mal flach zu legen und zu sehen, ob hinter seiner großen Klappe auch etwas steckte.

Der Rest der Gruppe machte sich unterdessen auf den Weg um einen Drogenhändler aufzumischen, der laut Tirion die nötigen Informationen haben sollte und es entbrannte ein heftiger Kampf, bei dem ich froh war, das die Spielerin ja wo anders war und mir mit den doch recht komplexen Manövern helfen konnte. Ich lies sie den Major SLC übernehmen und sie nutzte dessen Manöver bis aufs letzte aus (natürlich verdeckt würfelnd).

Ein der Spieler fing an eine Aktion anzusagen und ich fragte, was die denn genau so macht. Er fing an nervös in seinem Regelwerk zu blättern und ich zählte schließlich von 10 auf null runter, ohne das er mir die Sache erklären konnte.

Weiter zum nächsten Spieler und einen entsetzten Kämpfer auf dem Sofa, der sich meinen Laptop greift und sich während der nächsten Szenen die Texte der PDF, welche seine Kampffertigkeiten (Manöver) betreffen auf sein I-Phone kopiert.

Wunderbare Welt der Apps….

Es geht weiter mitten im Kampf springe ich wieder zurück zur hübschen Tohrwalerin und dem dekadenten Adligen. Die besorgt es ihm so richtig schmerzhaft und er windet sich vor Freude und Schmerzen. Trockener Kommentar von ihr:

„Hätte nicht gedacht, das ich mit der Gaffel mal für Entzücken sorgen würde.“

Sie bearbeitet ihn weiter und die beiden Charaktere pfeifen sich schön ein paar Drogen rein, was die Heftigkeit der Sache noch steigert. Schließlich sind beide total stoned und ich bitte die Spielerin mal einen Widerstandswurf gegen Gifte zu machen und sie lehnt dankend ab.

Hey, mein Charakter will doch stoned werden, da machen Würfe keinen Sinn…. Na das ist mal ne ganz neue Variante von „Mein Charakter will das so“ Die Gute wird also gewollt total stoned, bekommt noch den gewünschten Koitus und schläft ein, während ich wieder zu den anderen Spielern springe und die Keilerei weiter geht. Gefühlte 60 Minuten später ist der Kampf vorbei und 2 der Spieler liegen bewusstlos im Sand der Straße, während der Rest so bei 20 Lebenspunkten rumeiert.

Also geht es ab zum nächsten Tempel und dort eine Heilung abholen.

Ich überspringe die Szene und fange unter dem Protest der Spieler an, den nächsten Morgen zu beschreiben (Sie: „Hey, wir wollen dass in dem Tempel ausspielen.“ Ich: „Ich aber nicht…“) Die Helden haben die gewünschte Info und sind halbwegs geheilt, leider fehlt die Dame der Runde, welche neben einem toten Tirion Florios aufwacht und eine anständige Paranoja schiebt.

Die Spielerin schimpft mich einen sadistischen Mistkerl von SL und ich genieße es…

Schnell in die Klamotten und dann aus den Gemächern in Richtung der Herberge zum Schwarzen Keiler, (den Gag konnte ich mir nicht verkneifen) wo sie sich stillschweigen der Gruppe anschließt und einer der Spieler sofort anfängt sie in die Enge zu treiben, damit sie ihr Geheimnis mit den anderen teilt. Die Spielerin wehrt sich recht resolut und geigt ihm den Satz, das er sich um seinen eigenen Scheiß kümmern soll…

Das Ganze droht schnell zu eskalieren, bevor ich den Spieler darauf hinweise, das sein Charakter bewusstlos war und ich keinen logischen Grund sehe, warum er sich für die Übernachtung der Dame interessieren sollte, die recht überzeugend gelogen hat, dass sie die ganze Nacht gezecht hat. Wenn er das Ergebnis der Würfel ignorieren würde, ständ es es ihm frei an meiner Statt zu leiten.

Das will er nicht, also weiter im Text.

Die Gruppe arbeitet sich weiter durch das Abenteuer und die ersten Gerüchte vom Tod Tirion Florios machen die Runde. Sein Körper soll auf brutalste Weise mit einem ledernen Penis traktiert worden sein, der ihm schließlich in den Rachen eingeführt wurde, so dass er an ihm erstickte.

Die Spielerin schluckt, doch das Problem um die Sache will ich langsam aufbauen um ihre Angst zu genießen.

Wir machen also weiter und die Gruppe arbeitet sich im Plot vorwärts. Wir sind um 22 Uhr fertig und sehen uns gegenseitig an. Kurz Abenteuerpunkte verteilen und weiter im Text, der 2te Kasten Bier ist alle und die Spieler werfen begehrliche Blicke auf meine Whisky Sammlung. Es gibt also einen guten Schluck für alle und wir machen weiter im Text, obwohl sich ein Spieler verabschiedet, weil es ihm zu spät werden würde.

Leider war das der Spieler für den ich das Spotlight in diesem Abenteuer geplant hatte und ich muss komplett umdisponieren. Also geht es weiter und die Gruppe geht wieder brav auf die Suche nach dem Abenteuer und sozialisiert mit den Leuten in Al Anfa. Einer der Spieler kauft sich zum Entsetzen der Andren eine hübsche Sklavin und ich muss mir den Vorwurf gefallen lassen, dass ich die Gruppe moralisch verderbe.

Jaaaaa, so mag ich das. Kommt zu mir auf die dunkle Seite des SL Schirmes…..

Es kommt langsam zu mehr Szenen im Millieu und mir geht das ständige Fragen der Spieler ob alles das so oder so ist auf den Keks. Ich beschließe sie mit den Feinheiten der Naretiv Truth bekannt zu machen und sie springen darauf überhaupt nicht an.

„Son Quatsch wollen wir nicht….“

Na gut, ich sage bei geschlossenen Fragen eigentlich nur noch ja um wieder ein bisschen Schwung in den Laden zu bringen. Das Taxi mit dem 3ten Kasten Bier kommt an und die Stimmung wird recht ausgelassen, weil wir inzwischen eine gute Flasche Glen Grant alle gemacht haben.

Die Sache geht weiter und die Spieler lassen immer mehr die Zurückhaltung fallen, sie steigen in die Handlung ein, fangen an Intrigen zu spinnen und gewinnen schließlich das Haus Kurges als verbündeten zu gewinnen um die Ziele durch zu setzen.

Die Suche nach dem Mörder Tirion Florios intensiviert sich und die Gruppe gerät unter Verdacht. Sie kann sich mit Hilfe der Priester und der Stadbüttel entlastet, da sie ja nachhaltigen Ärger hatten. Zusätzlich mit einem großzügigen Trinkgeld des Hauses Kurges verläuft die Untersuchung also im Sande, was mich nicht daran hindert, die gute Frau mit weiteren Fragen ein wenig Angst einzujagen.

Auch in der Gruppe entspinnt sich ein netter Disput, um die Sklavin und die Story entwickelt sich quasi von selber weiter ohne das ich viel eingreifen muss.

Nach der Runde helfen mir die Spieler noch kurz aufräumen und machen sich alle mit Taxen auf den Weg nach Hause.

Sie sind übrigens immer noch unzufrieden mit meinen Künsten im Vorlesen und ich will mehr Narrativ Truth, aber wir treffen uns schon noch in der Mitte…..

Challenge im Tanleorn

Nach den ersten zähen Vorbereitungen wie Wahlen, wer in die Jury soll oder wer die neue Challenge moderiert ist es wieder einmal so weit.

In Kürze wird auf dem Tanelorn eine neue Challenge starten und hoffentlich viele Liebhaber des Schreibens von Rollenspielen oder Settings begeistern.

Ich freue mich auf diese Challenge, auch wenn ich dieses Jahr als Juror nicht teilnehmen darf oder soll. Im Rahmen der vergangenen Challenges sind mir schon unglaublich viele gute Werke aufgefallen und ich habe aus einem Beitrag immerhin etwas gemacht, dass kommerziell vertrieben wird.

Hoffen wir mal, das früher oder später jemand meinem Beispiel folgt und die nächste Veröffentlichung ansteht.

Bei Interesse guckt ihr einfach mal hier: Challenge