Was für eine Funktion hat die Geschichte für das Rollenspiel?

Dieser Gedanke schiebt sich immer wieder mal prominent in meine Gedanken, wenn es um das Thema Rollenspiel geht und deshalb versuche ich meine Gedanken mal etwas in Form zu bringen.
MSch hat es einmal für eine meiner Runden sehr schön auf den Punkt gebracht:

„Der Erzählonkel-Teil ist in unserer momentanen Runde dazu da den Entscheidungen und Proben, Kämpfen und dem Rumgewürfele ein Kontext und vor allem Relevanz zu geben.“

Ich liebe dieses Zitat, denn es bringt eigentlich meine komplette Weltanschauung zur Geltung.

Warum?

Ich bin ja bekanntermaßen nicht nur ein echtes Großmaul, sondern auch ein echter Egoist, also sehe ich beim Leiten von Rollenspielen zu, dass ich meinen Spaß habe. Diesen Spaß ziehe ich beim Leiten aus 5 Faktoren:

  1. Spaß am Spiel meiner SLC
  2. Spaß am Würfeln meiner SLC
  3. Spaß am Entwerfen von Strategien
  4. Spaß zu sehen wie meine Spieler auf die verschiedenen Situationen reagieren
  5. Spaß dabei zu sehen, wie aus einer Ausgangssituation und ein paar SLC eine Geschichte wird.

Natürlich spielt auch das soziale Umfeld eine große Rolle. Zumindest eine viel größere als ich mir lange Zeit selber eingestehen wollte. Aber das möchte ich an dieser Stelle einmal bewusst ausklammern.
Bei den Sachen die mir Spaß machen benötigt es natürlich ein Mittel um diese Vorlieben im Spiel umsetzen zu können und dieses Mittel ist die Geschichte.

Geschichte? Ab er Jörg sagt doch sonst immer das jemand der Geschichten erzählen will ein Buch schreiben soll!!

Richtig! Denn die Geschichte die ich meine ist eine Interaktive und keine die von mir erzählt wird. Sie wird von mir im Groben vorgegeben und entwickelt sich dann entsprechende der Entscheidungen oder Planungen der Spieler und dem Glück oder Pech beim Umsetzen der Pläne und Entscheidungen.
Ich schaffe also die Voraussetzungen, dass meine Spieler ihre Charaktere spielen können und man viel Würfeln kann. Das Drama in der Geschichte füge ich ein, weil ich Drama mag und es mir die Möglichkeit zum intensiveren Spiel gibt. Außerdem ist Drama ein guter Motivator für Kämpfe, denn es geht auf einmal nicht nur um Sieg oder Niederlage, es kommen noch persönliche Motivationen dazu.
Das Drama und die Grundhandlung sorgen also dafür, dass die Würfe die im Spiel gemacht werden eine Relevanz haben und in einem Kontext stehen. Die Spieler und ihre Charaktere agieren nicht in einem luftleeren Raum und machen etwas, weil es das Konzept des Charakters so will oder es gut für die Gruppe ist. Sie haben eine persönliche Motivation bestimmte Sachen zu Regeln oder besser gesagt sie sind verflucht motiviert ihre Anliegen zu klären. Das kommt vielleicht in meinen Diarys nie so rüber, weil da halt nur erzählt wird, was passiert ist und nicht wie viel gewürfelt wurde.
Aber halte es da ein wenig mit Oscar Wilde, der mal sagte: Wo keine Übertreibung ist, da ist auch keine Liebe und wo keine Liebe ist, da ist auch kein Vertrauen.

Gutes Rollenspiel braucht Übertreibungen, weil es Liebe und Vertrauen braucht. Ich habe genügend Beispiele von Runden die hervorragende Diarys abgegeben haben und bei denen ich am Anfang des Tages nie wusste was am Ende für eine Geschichte entstanden ist. Die Geschichte wurde aber immer interaktiv gebaut und basierte in der Regel zu einem Drittel auf meiner Grundsituation, zu einem Drittel aus den Entscheidungen der Spieler und zum letzten Drittel aus den Entscheidungen durch Würfel-Würfe.

Das nächste mal, wwurde einfach auf die Geschichte vom letzten Mal aufgebaut und schon waren alle Spieler im Boot.

Fazit:
Ich weiß nicht ob ich so wirklich klar machen konnte wie ich denke,  aber vielleicht helfen mir Eure Gedanken und Kommentare ja mal, mein Bild zu schärfen. Auf jeden Fall denke ich das die Geschichte aus der letzten Runde immer ein guter Motivator ist in der neuen Runde zu agieren und dadurch wieder Geschichte zu schreiben.

Die Geschichte und er Erzählonkel Teil sind also als Motivator fürs Weiterspielen zu verstehen und nicht als Selbstzweck.

Bups, da ist er Tod

Gestern ging es in meiner Reign Kampagne mal wieder zur Sache. Nach einer längeren Pause fanden sich 3 Spieler ein um mit mir die Eroberung des Mannon Mole voran zu treiben und ich habe nach einem erneuten und intensiveren Studium der Company Rolls den Versuch gestartet.

Ich muss sagen dass ich trotz der langen Zeit die ich das Regelwerk spiele immer wieder entdecke, wie gut mir die Regeln beim erneuten Lesen gefallen. Das reine Spielen auf der Meta Ebene wie es in den letzten Runden bei uns öfter vorgekommen ist wird bei einer konsequenten Anwendung der Company Regeln unmöglich, denn die Charaktere müssen immer auf dem Weg sein um bestimmte Aktionen zu unterstützen und ihnen die nötige Durchschlagskraft zu verleihen.

Aber ich schweife ein wenig ab, dazu werde ich in den nächsten Tagen noch mal einen ausführlicheren Blog  schreiben.
Es wurde geplant, wie die Helden einen Verbündeten unterstützen können und die Spieler entschlossen sich zu einem Entlastungsangriff . Das Planen wurde mit großen Hurra begonnen, nachdem ich für die Gruppe sichtbar einen Kampf zwischen zwei Parteien ausgewürfelt hatte. Dieser Kampf ging allerdings überraschend gut für die kleinere Partei aus und das obwohl sie erheblich schwächer war.

Soviel zu meinen Plänen von der Seite aus Druck auf die Charaktere und ihre Company auszuüben.

So ist es, wenn man mit einer Handlungsmaschine und den Company Rolls arbeitet, da entscheidet schon mal das Glück, was wirklich passiert und ich mag es auch :-)
Die Gruppe plante wieder einmal sehr lange (Karsten war mit dabei) und die Spieler machten verschiedene Würfe zum Vorbereiten des Angriffs

Das klappte auf der Meta Ebene auch ganz gut.

Anschließend machten sich die Helden mit einem Schmugglerschiff auf in die Stadt und versuchten einen der Wachmänner abzufüllen um so in den Wachturm zu kommen, in dem die Schlüssel für das Tor zur Stadt aufbewahrt wurden.

Das misslang leider gründlich und so war Plan B angesagt.

Die klischeehafte Prostituierte wurde von der Gruppe geflissentlich ignoriert, weil ich sie wohl zu offensiv angeboten hatte.  Stattdessen machte sich der neue Kundschafter (Charakter eines neuen Mitspielers) auf den Weg um  die Schlüssel zum Tor der Stadt zu klauen.

Ich freute mich schon auf die verdutzt Visage des Kundschafters, wenn der Geist der auf den Wachraum aufpasst plötzlich Alarm schlägt, aber dann würfelte ich so schlecht, dass der Geist ihn trotz 8 Würfeln und Master Dice nicht bemerkte…
Egal, der Spieler machte sich auf den Weg den Gegner, den ich farbenfroh zu beschreiben versuchte ums seine Gefahr zu verdeutlichen die Treppe hinunter zu schubsen, nachdem er ihn den Schlüssen geklaut hatte.
Leider hatte er bei den Shove Manöver keinerlei  Erfolg und der Gegner prügelte ihn so erfolgreich auf den Kopf, dass der nur Dank eine Optionalregel überlebte. (Cower)

Karsten hat im Nach hinnein angemerkt, dass der tolle Plan an einem schnöden Wurf gescheitert sein und er das doof fand, aber ich bin nun einmal ein Fan vom Würfeln.

 

Der erste SC war also aus dem Rennen und jetzt kamen 3 Gegner auf 2 Spieler.

Glücklicherweise sagten die Würfel, dass sich einer der Gegner in den Kampf mit der Verstärkung meiner Gruppe stürzte,

Im anschließenden Kampf hatte Reynars Spieler dann zwar Würfelglück, aber er verteilte seine Treffer zu gleichmäßig auf den Kopf und die Arme um wirklichen gut durch die Rüstung des Gegner zu kommen. As Folge dessen ging sein Charakter bewusstlos zu Boden und der Charakter Bran ging auf den  Gegner zu um seinen ehemaligen Champion und Freund zu retten.

Der Angriff war ein klassischer Fall von Vermischung von Spieler und Charakterwissen, (um Informationen über den Zustand des Gegners zu bekommen muss man in Reign einen Taktik Wurf schaffen) was allerdings nicht im Geringsten stört, da ich Informationen über den Zustand des Gegners nicht weitergeben muss, wenn ich nicht will, dass der Spieler die Info nutzt, dann brauche ich sie nicht zu verkünden, oder?

Egal, Karsten hatte eine Anfall von Mut und Bran bewegte sich auf den stark geschwächten Gegner zu, welcher über dem bewusstlosen Körper von Reyanar stand. Von der Sicht eines Powergamers aus, hätte ich den stark angeschlagenen Gegner einfach einmal einen Vigor Wurf gönnen sollen um die diversen Schockschaden abzuschütteln. Doch in Anbetracht des nachenden Gegners hielt der Bösewicht sein Schwert an die Kehle von Reynard und drohte ihm diese durchzuschneiden, wenn Bran sich weiter nähern würde.
Doch Karsten fällte eine folgenschwere Entscheidung, er griff mit Bran an.
Der Erfolg war nicht gut genug um den Gegner umzumähen, schlimmer noch, er ging in den Arm. Mein Wurf hingegen beförderte Reynard von Darriwell, Protector oft he West in den Tod.

So ein Mist, da hatte ich mir so viel für Reynard ausgedacht, mit dem ich ihn konfrontieren wollte, Probleme mit den unwilligen Eltern seiner geliebten, den Kampf darum, sie heiraten zu können und diverse andere Verstrickungen.

Alle diese Pläne lagen Tod auf dem Boden..

So ist das, wenn man keine Geschichte erzählt, sondern die Spieler die Geschichte erspielen. Ein plötzlicher Tod kann einem als SL die ganzen schönen Ideen versauen, und einen Neuanfang erzwingen.

Aber genau das ist das Spiel, das ich mit meinen Gruppen spielen will. Ich möchte von der Handlung meiner Kampagne und dem Ausgang der Abenteuer überrascht werden, statt stumpf etwas auf zu Spielen, von dem ich weiß, wie es ausgeht.

Diskussion

Savage Run bei Cassandra

Nach einiger Zeit mal wieder ein Diary von mir, dass ich über mein HTC schreibe, weil mein Laptop immer noch Schrott ist.
Angefangen hatte das Ganze am Mittwoch mit der Charaktererschaffung und einem sehr ausführlichen Gespräch zu mir und meinen Vorlieben beim Spiel. Cassandra stellte auch ihre eigenen Vorlieben vor und Vorstellungen zum SR Universum dar, in dem wir spielen sollten. So erfuhr ich,l dass wir noch in der Welt nach 3.0 spielen würden, da die ganze Sache mit dem Wifi nicht so die Sache der Spielleiterin wäre und einiges mehr.
Zusammenfassen muss ich sagen, dass es eine der ausführlichsten Charaktererschaffungen mit gleichzeitiger Synchronisierung des gemeinsamen Vorstellungsraum und Abfrag der persönlichen Vorlieben war, die ich jemals erlebt habe. Cassandra hat sich viel Zeit gelassen um mich und meinen geplanten Charakter kenn zu lernen und zu sehen, ob wir beim Spiel zusammen passen.

Das gefällt.

Herausgekommen ist ein Magier-Hacker, der mit Trampnetz in die Matrix gehen kann und nach einem Run sieht, wie einer seiner Mitrunner von der Firma des Vaters bei Experimenten mit neuen Medikamenten getötet wird. Er entschließt sich daraufhin, aus der heilen Welt der Konzerne auszubrechen und auf der Straße für Gerechtigkeit zu sorgen. (oder für das, was er dafür hält)

Die Connections habe ich nach Absprache mit Cassandra erst einmal freigelassen um sie von mir oder Ihr im Spiel bei Bedarf etablieren zu lassen.

Am Sontag ging es dann nach einer kurzen Einkaufstour los, ich hatte meinen Charakter über eine Connection mit dem Ork-Rigger von Manni verbunden und eben diese Connection rief mich an und fragte nach einem Termin. Dafür sollte ich in eine Kneipe kommen, die sich in einer Mall befindet.

Wir redeten noch ein wenig darüber, was ich jetzt so an Infos hätte und ich sagte, dass ich mich in die Datenbank von BigWill (der Gefängnisinsel Willhelmsburg) eingehackt hätte um die Infos über meinen Chummer zu bekommen.

„Das hast Du nicht, oder wenn du es hast musst Du dafür würfeln…. Gut Würfeln.

Hach, mein Herz machte einen Sprung vor Freude, die Cassandra leitet so, wie ich es mag. Eine schöne Warnung aber die Chance es mit einem guten Wurf zu schaffen. Mit einem ordentlichen Freakroll der mich auf ein Ergebnis von 27 katapultierte war es mir wohl ein leichtes gewesen, die Sicherheit zu überlisten und Cassandra verbuchte meinen Einbruch mit einem hintergründigen Lächeln bei dem ich nicht wissen sollte ob ich nun entzückt bin oder Angst bekommen soll.

„Der Einbruch bringt dir auf jeden Fall einen super Ruf“

Ja und Probleme, die mit dem Ruf einhergehen, dachte ich mir aber genau das will ich ja, also freute ich mich und meine Freude aufs Spiel stieg.

Cassandra wendete sich unserem schottischen Zwerg zu, der mit ihr und einer Connection ebenfalls in die Bar eingeladen wurde. Ich erfuhr, dass der Samurai auf der Suche nach einem Runner aus einem anderen Team ist und entdeckte, wie der Spieler die Welt aus der Sicht eines Zwerges beschrieb und erlebt, was mir sehr gut gefiel.

Anschließend ging es zum orkischen Rigger Ekko, der von ein paar Chummern abgeholt wurde um zu einem Treffen der Speed Dolls, einer Hamburger Frauen-Gang gefahren wurde. Hier bewies Cassandra viel Verständnis für die Psychologie von Männern. Bei ihrer Beschreibung des „Troll- Gemoddeten“ Geländewagen lief mir der metaphorische Geifer aus dem Mund und ich wollt nur schreien, dass ich auch einen will.

Die Beschreibung hätte aus einem Werbeprospekt sein können…

llie Minate“ und Jaba the Slut (welche die Gruppe um Eko freunlich begrüßte] verkündeten, dass sie genügend von der Vorherschafft der Aborotni hätten. Sie würden denen gehörig einen Einschenken und fing auf Ziele und Posten zu nennen, die in einer Stunde getroffen werden sollten.

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Ich kam in der Kneipe an, in der sie Modemmusik aus dem 20 Jahrhundert spielten und Cassandra erzählte sehr farbenfroh, wie es in dem Laden aussah und was für Leute da abhingen. Ich konnte dem Impuls nicht wiederstehen und zog mir eine Line von Kram den ich für Koks hielt. Ich durfte darauf hin ein paar Proben Würfel und wusste nicht, was ich mir denn da so reingezogen hatte. Egal krze Zeit später erzählte die SL mich auf die Tanzfläche und ich baute die Vorlage farbenfroh aus.

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Caddock unser Zwergen-Samurai und Falkirk, sein Piloten Kumpel sahen mich bei meinen Verrenkungen im Tanztempel. Sie sahen aber auch B meinen Chummer der mich mit Umarmung begrüßte.

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Es gab ein kurzes Vorgeplänkel in dem ich B erzählte, wie ich die TV Boxen hacken wollte und dann gab es Infos zum Auftrag. Der Schmidt hatte ausdrücklich nach mir verlangt, was mich misstrauisch hätte machen sollen. Doch ich war jung und brauchte Geld, also nahm ich an.

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Eko rief bei Bee an und teilte ihm mit, dass der Laden bald in die Luft geht. Er bekam einen Blick durch den Raum zugeworfen, bei dem nicht sexuelles in der Luft schwebte sondern ehr pures Misstrauen, was ihn vor die Tür trieb, wo er mit einem der Trolle aus dem Geländewagen reden musste.

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Bee geht telefonieren, ich nutze die Gelegenheit um in die Matrix zu gehen und mir fällt auf, dass hier für eine Mall zu massive Sicherheit ist. Ich schicke einen Spion (Program) los um Daten zu sammeln, nachdem ich durch die Sicherheit bin und gehe wieder aus dem Netz.
B kommt hektisch zurück.

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Bee macht sich mit mir Caddock und Falkirk, eilig auf den Weg um den Laden, doch die Zwerge waren einfach zu langsam (Würfe schlugen fehl) Falkirk ging den Weg aller Redshirts, er wurde von einem Geländewagen überfahren, der in das Einkaufszentrum raste.

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Bee und Karl sehen die Szene gut beschrieben von außen.

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Caddock sieht, wie aus dem Geländewagen eine art Flüssigsprengstoff in die Luft geblasen wird um eine Aerosolbombe http://de.wikipedia.org/wiki/Aerosolbombe zu zünden. Er rennt um sein Leben und schafft es nur aufgrund der in die Kleidung Rüstung zu überleben. Er rennt wieder in das brennende Gebäude um seinen Chummer zu retten.

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Wir sahen aus der Entfernung, wie der Zwerg wieder reinläuft und mir graut es, weil im dem Ding kein Sauerstoff mehr war, aber das war nicht so schlimm. Die Cassandra ignorierte die Sache einfach, weil es für den Plot nicht wichtig ist.

Realismus ist für Weicheier!

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Wir wissen jetzt, wo wir uns mit dem Schmidt treffen sollen und machen uns alle auf dem Weg.

Da mein Charakter so ein wenig Schiss hatte, nahm er die Gestalt eines Ork Gangers an, der ihn natürlich aufgrund eines guten Wurfes entdeckte (besser gesagt einer seiner Kumpel) Ich wollte den Kerl bluffen und beschreib wie mein Ork den Kragen hochstellte und in zunickte. Aber der Versuch brachte nix. Der Kerl brülte wie am Spieß und die fingen an zu schießen.

Ich ließ Karl laufen was das Zeug hält und um eine Ecke biegen, wo ich die Illusion fallen ließ. Die Ganger liefen an mir vorbei und suchten nach dem Kerl, bis mich einer benmerkte und sie mich als Ziel aussuchten.

Oh Schreck was nun, die Ruger Super Warhark wird so viele Orks von denen einer eine Kalschnikov hat nicht beeindrucken und Geist beschwören hätte schnell zu vielen Toten geführt. Also trickste ich, über meine beiden Fäuste liefen elektrische Ladungen als Illusion und der ebenfalls illusionistische Wind sollte theatralisch meine Haare wehen lassen.

Der Großteil der Orks ergriff die Flucht, nur der, der mich schon das erste Mal gesehen hatte nicht. Zumindest nicht, bis er merkte dass seine Freunde längst weg waren, was Cassandra entzückend beschrieb.

Karl geht in die exklusive Gegend wo das Treffen mit dem Schmidt stattfinden soll und kritzelt in der HSV Kneipe ein Pauli Symbol in den Tisch, während er für seine Cola 45 Euro bezahlt. Die anderen Runner haben sich entschieden auch an dem Run teilzunehmen, obwohl sie wissen, dass explizit nach Karl aka ConBoy gefragt wurde. Auch sie treffe noch ein und Eko bemerkt ein paar Beobachter, die sich schnell verpissen, als er sie mit den Digitalaugen knipsen will.

Das erinnert mich daran, dass ich ihm noch eine Software programmieren muss, die seine Bildausschnitte auswertet und mit einer Gesichtserkennung Leute rausfiltert, die ihm selber vielleicht nicht aufgefallen sind. (Fürs nächste Mal gemerkt)
Die Schmidt wird als heiße Freu beschrieben und ihre Bodyguards strahlen Gefahr aus. Mit honigsüßer Stimme erzählt sie uns, wie wir benötig werden und was wir machen sollen, sie macht sich anscheinend richtige Sorgen, dass wir es schaffen das Paket abzuholen.

Oh, wie schön sich doch die Stahlharte Hand des Schmidt anfühlen kann wenn er mit etwas Sex und geheuchelter Fürsorge gepaart wird. (Karl/ Decker und Magier)

Naja, zumindest wenn mein doch recht junger Hacker und Magier ist. Mir persönlich wäre mit einem normalen Runner angst und bange gewesen, aber der Junge ist geblendet vom Geld und die Story zu verlockend.

Wir sollen einen Chip extrahieren und können dazu als Gäste der High Society oder Techniker auftreten. Es dauert nicht lange, bis wir uns für die Techniker Variante entscheiden, weil meinen beiden Mitrunnern jegliches Talent fehlt, mit der im Sanatorium befindlichen Elite umzugehen. Außerdem haben wir als Techniker viel besseren Zugriff auf alle Ebenen der Sicherheit.

Frau Schmidt war also höchst kooperativ und warnte uns sogar, dass die Anlage von meinem ehemaligen Arbeitgeber Saeder Krupp betrieben werde. Sie war wie schon die anderen Frauen in dem Abenteuer thaff und schön, eine Kombination, welche mir Gerüchten zu Folge bei meinen SLC auch ganz gut gefällt.

Eko bemerkte auf unserem Rückweg zu meinem Wohnort noch eine Drohne, welche uns beschattete und ich versuchte diese durch einen Watcher abzulenken. Leider stellten sich dabei ein Paar Probleme in den Weg, denn meine Magier war trotz +2 Bonus durch Vorteil nicht in der Lage die Drohne zu finden und der Spieler von Eko wusste nicht, was ein Unterdeck bei einem Schiff ist und brabbelte immer davon, dass dieses Boot nicht geriggt sei…

Egal, Eko hängte die Drohne (vermeintlich) ab und wir planten fleißig weiter….

Wir machten und mit den Informationen zu der Anlage ans Planen und schreiben unsere Einkaufsliste für Frau Schmidt wird länger und länger. Der Caddock will etwas großes mit Bums haben, weil auf dem Gelände zwei Bargest Wache schieben. Ich habe nach ein zwei diskreten Hinweisen der Spielleiterin einen weiteren Kontakt etabliert, Slik, der bei Saeder Krupp als Programmierer arbeitet und den ich wegen der mysteriösen Vorgänge in der Anlage anhaue.

Die Variante mit dem bei Bedarf einzuführenden Connections ist ein echter Gewinn. Es mag zwar etwas Fate oder Western City lastig sein (je nachdem mit wem ich spreche) aber es bringt Leben in die Bude und verkürzt viele Sachen, die sonst langwierig werden können, wenn eine passende Connection fehlt.

Ich hatte eine Idee mit Paraschirmen oder nen Motorunterstützten Lenkdrachen um weg zu kommen, wenn wir keinen eigenen Rigger mit Flugzeug organisieren könnten. (So weit geht das Vertrauen in die Schmidt dann doch nicht) Doch Cassandra machte mir relativ deutlich klar, dass es bei einem Fehlwurf auf Körper mein Tod wäre….

Dann eben anders  Jetzt hatte ich die Idee Drohnen so umzurüsten, dass wir die quasi als Fallschirme benutzen können. Der Rigger war von der Idee begeistert, wir planten fleißig drauf los und bekamen immer wieder mal ein Veto vom Cassandra, bis sie mit einer festen Ansage für ein Ende des Planens sorgte und wir uns auf den von angebotenen Kompromiss (die Lenkdrachen mit der Rigger Vorrichtung) einließen.

Die Sache mit den Drohnen ist aber noch nicht vom Tisch, liebe SL!!!!

Eko sah auf dem Rückweg, dass er beobachtet wurde und versuchte den Schatten abzuhängen, er wich dank eines Freakrolls auch einem hervorragenden Angriff einer Samurai aus. Er zog seine Waffe und die Beiden belauerten sich gegenseitig, bis die Frau Eko das Angebot machte, dass er sein Handy zerschrottet und sie ihn dann gehen lässt.

Eko ging darauf ein und ich wunderte mich a: ein wenig, warum Eko kein Komlink hatte und b: warum er das Ding so einfach verschrottete, wo er doch wusste das die Leute uns verfolgen. Bei mir als SL hätte das knietief in die Scheiße geführt (für die anderen Charaktere, die jetzt nicht mehr gewarnt werden konnten)

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Aber auch Cassandra war nicht ganz so lieb, sie nutzte die Situation aus und legte uns ein Handy vor die Tür. (So langsam dämmerte mir, dass es in ihrer SR Welt noch Handys statt Comlinks gab)

Mit der gebotenen Vorsicht nahmen wir den Anruf entgegen und ich bekam zu hören, dass mir etwas passieren würde, wenn ich nicht etwas bestimmte von meinem Vater klauen würde. Ich schickte dem Adressaten am anderen Hörer/Handy einen derben Fluchg entgegen und legte auf, als wir auf der gegenüberliegenden Seite einen Mann mit einem Granatwerfer sahen und um unser Leben rannten.

Caddock mit seinen Zwergenbeinen hatte so seine Probleme, aber die Granate ging herrlich daneben und der Angriff auf des weiblichen Samurai auf Caddock auch. Der mähte die Frau allerdings mit seiner MP nieder, während ich den Granatschützen mit einem brüllenden Watcher ablenkte, der vor seinem Gesicht rumflog und ihn übel beschimpfte.

Die Szene war für mich zweiermaßen suboptimal. Ich verstand nicht, warum Camrock die Frau die ihn nur mit einem Schagstock angriff tötete (trotz des Hintergrundes, der im Wesentlichen auf einer Toten Gruppe und dem Wunsch nach der Erklärung warum die einfach getötet worden waren besteht) und ich spielte den jungen Magier nicht emotional betroffen genug, was Cassandra nach der Szene anmerkte. (Also ich finde du spielst den viel zu abgebrüht für jemanden, der frisch aus der Conwelt kommt, oder was meinst Du) OK, geschickt manipulativ gefragt und damit klar gemacht, dass sie mehr Charakter erwartet oder ich es wenigstens in Kleinigkeiten zeigen soll, dass der Junge 18 und kein Veteran ist.

Ich gelobe Besserung.

Caddock und Karl brachen dann noch in einem anderen Cube ein, bekamen Infos zu den merkwürdigen Vorgängen und filzten die Erbeuteten Sachen der toten Runnerin, ein Katana auf dem Butterfly eingraviert ist, ihr Handy und ein Betäubungsschlagstock.

Ich hacke das Telefon und finde jede Menge Nummern, unter anderem die von Bee…

Anschließend verabreden wir uns mit Eko. und brechen die Runde ob der späten Uhrzeit ab.

Fazit: Die Spielleiterin lässt es krachen und findet einen gesunden Wechsel zwischen harten Herausforderungen, guten NSC und einer spannenden Geschichte. Sie ist mit einem extrem gut vorbereitet und hat ein Händchen dafür, der Situation entsprechende Urteile zu fällen. Mal ganz hart, mal sehr großzügig.

Dass sie eine Vorliebe für Machoweiber die gut aussehen und hart im Austeilen sind nehme ich ob ihrer erzählerischen Qualitäten und gewisser eigener Vorlieben gerne in Kauf. Besonders weil sie es vortrefflich schafft die Hintergründe der Spieler vortrefflich mit ihrem Abenteuer zu verbinden.

Das einige was ich als SL bemäkeln würde ist, dass sie dem Spieler von Eko zu wenig Screen Presence gegeben hat, was mich als Spieler natürlich nicht im Geringsten störte. Spotlight ohne Ende.

Auch das Fazit nach der Runde mit anschließenden Lob und Kritik hat mir extrem gut gefallen, auch wenn ich nicht verstehe, warum Cassandra es für einen leidenschaftlichen SL so besonders findet, dass der als Spieler hinnimmt, was der SL ihm sagt. Das kenne ich von allen guten SLs so, wenn sie spielen.

Mit der Freundin Rollenspielen?

Nun ist es soweit…

Nach knapp einem halben Jahr Beziehung möchte meine Freundin mit mir zusammen Rollenspiel betreiben. Kein Problem, denkt man, der Jörg hat doch 5 feste Runden und da sollte sich etwas finden lassen.

Angefangen hatte es mit einem zaghaften Anfragen bei meiner Hamburger Reign Runde die ja eher unter Spieler mangelt. Karstens Antwort darauf war nur ein: Och nöööööh! Na gut denke ich mir, dann sehe ich doch mal ob ich die Mädels Runde wieder zusammen bekomme, aber die waren bei den Worten meine und Freundin sofort abgeneigt sie mitspielen zu lassen. Die zweite Reign Runde ist mit 5 Spielern schon sehr gut besetzt und ich spielte ehrlich gesagt mit dem Gedanken einen der Spieler rauszuwerfen, der nur sehr sporadisch kommt. Leider plappert der am Telefon so begeistert von den Runden, dass ich es nicht übers Herz bringe….
Was macht der verzweifelte Jogi dann? Er sucht eine neue Runde in der er mit der Freundin spielen kann und findet eine, die Dungeon Slayers spielt. Die Leute in der Runde sind super nett, der Whisky ist prima und das Essen schmeckt, aber die Gruppe ist das personifizierte Chaos.
Würde ich nicht über mein Android Handy bloggen, dann hätte ich da ein Blog mit dem Namen Jörg und der Schrecken der Slayers Welt geschrieben. Ich weiß also nicht ob ich weiter machen will, aber Schatzi hat Spaß an der Runde….
Na dann spielt sie halt ohne mich.

Kurz darauf gibt es den ersten Kontakt mit Reign und Karsten, denn ich habe ihn einfach überrumpelt und das Bunny zum spielen mitgenommen. Mit meiner Freundin vor Ort zeigt sich Karsten zwar ungewohnt dominant (sein Kommentar dazu: Ich wollte das Spiel vorantreiben) aber Schatzi mag den Karsten und das Spiel. Karsten ist auch nett in Bezug auf meine Freundin, jetzt kann er sich vosrtelllen mit ihr zu spielen.

Also beschließe ich, dass ich mit ihr zusammen Reign spiele.

 

Jetzt meine Frage, warum haben alle etwas dagegen, wenn ein Paar zusammen spielen will? Ich kenne viele Paare die zusammen spielen und bei keinem ist es jeh zu Problemen gekommen, nicht einmal bei Scheidungen oder ähnlichen.
Warum schieben dann alle so eine Welle?

Ich bin dann mal etwas länger nicht da.

Mein Privat PC hat den Geist aufgegeben und von der Firma aus will ich nicht bloggen, also wundert Euch nicht, wenn etwas länger kein Blogpost von mir kommt.

Sobald ich genügend Geld für einen neuen PC zusammen habe, geht es wieder weiter.

 

 

Das verfluchte Raumschiff, ein Wikinger vs. Aliens Abenteuer

Am Samstag hatte ich das Vergnügen, mit 3 Freunden einen ersten Test zu Wikinger vs. Aliens zu starten. Zum großen Glück für mich waren meine tapferen Mitstreiter noch nicht mit Western City vertraut, so dass ich einen halbwegs vernünftigen Überblick bekommen habe, wie schnell man das System beherrscht.

Es ging mit der Charakterertschaffung los, die Spieler suchten sich einen der Wikinger Archetypen aus und meine Namens App. Auf dem HTC spuckte ein paar schöne Namen aus. (Danke böses Pferd!)´

Wir hatten:

Lasse einen Runenmagier

Ulfdahl einen Kundschafter

Tjel einen Berserker

 

Die Drei Spieler verteilten ihre Attribute und ich erklärte ihnen, dass sie jetzt ihre Wünsche für die Inhalte des Abenteuers auf einen Zettel schreiben sollten. Ich erhielt:

Eine Schlacht mit den Cyborg Aliens

Einen mysteriösen Raumschiffabsturz.

Eine Enteraktion im Weltraum.

Anschließend zündete ich ein paar Kerzen an und begann das Thing, die Vorstellung der Charaktere. Ich übernahm ein NSC den Steuermann Tjark undintonierte meine Vorstellung, danach übergab ich an Lasse, der sich zuerst vorstellte und dann eine Geschichte erzählte, warum Tjark und er Freunde sind. Zum Ende der Vorstellung Stießen wir alle mit ein gewaltigen Skoll und unseren Maßkrügen an, bevor Ulfdahl ausholte und erzählen sollte, warum  er und Lasse befreundet sind. Doch der Spieler von Ulfdahl driftete sofort, er erzählte mit einigem Talent, wieso Tjark, Lasse und er Freunde sind, indem er Lasse Geschichte ausbaute. Auch das Ende dieser Erzählung wurde mit einem kräftigen Skoll bejubelt und die Krüge krachten aneinander.

Leider wurde dabei gut Bier verschüttet, so dass ich wenig Wikinger like erst mal mit einem Lappen wischen musst, damit der Tisch keine Flecken zieht…

(Merken, wasserfeste Decke für den Tisch kaufen)

Ein paar spöttische Kommentare später nahm der Spieler von Tjel  das Beispiel seines Vorredners auf und erzählte auf der Geschichte seiner Vorredner basierend, warum die Charaktere alle miteinander befreundet sind.

Es gab ein Skoll und dann ging es los.

Ich erzählte, wie die Wikinger mit ihrem Drachenboot auf den Sonnenwinden segelten, als sich fast direkt vor ihnen ein Wurmloch öffnete und eine Obszönität an Alienraumschiff segelte hervor. Über das Raumschiff krabbelten 18 Hel, was meinen 3 W6 erst einmal böse Blicke einbrachte, bevor die Spieler in den Angriff übergingen. Ich beschrieb, wie der Steuermann ihr Schiff durch das geschickte Ausnutzen der  Sonnenwinde längsseits ging und die Wikinger enterten das Schiff mit einem großen Bohai!

An Deck angekommen vertäute Ulfdahl erst einmal das Drachenboot via einer Gelegenheit am Raumschiff fest. Dann kam es zu zur ersten Szene in der ein Spieler via Backflash eine Fertigkeit (Schotts öffnen) erlernte und einen NSC (als Freund) fürs spätere Spiel erschuf.

Die Spieler schwärmten ins Raumschiff aus und gingen im Hurra Modus zum Angriff über, doch die Hel waren dank ihrer 5 Würfel auf Angriff auch in den 6er Trupps wirklich ernst zu nehmende Gegner und so fingen die Wikinger an zu taktieren um jeweils nur gegen einen Gegner zur Zeit antreten zu müssen. Nach dem ersten Kampf verbrieten die Spieler fast alle ihre Fanmail Würfel um sich zu heilen und gingen auf die Suche nach den weiteren Hel. Auch der zweite Kampf ging richtig ab und nach ihm beschloss der Spieler von Lasse via Flashback zu erzählen, wie er zum versierten Heiler wurde. Das sparte schon mal ordentlich Fanmail, doch die Gruppe war noch nicht zufrieden. Lasses Spieler setzte noch einen drauf und besorgte sich via zweiten Flashback einen Stein mit einer Heilungsrune um gleich weiter zu springen und sich als Höhle seine Jurte zu besorgen, in der er immer an seinen Runen arbeitete. Durch die Jurte hatte er einen Feind und durch den Heilungsstein eine neutrale Beziehung zu einem Händler.

Auch die folgenden Szenen entwickelten sich flüssig und sogar die Hybris der jeweiligen Spieler wurde im Spiel vergeben. So hatten wir schon nach der ersten Szene einen bunten Strauß an NSC  und komplettierten die Charaktere in der zweiten Szene, so dass wir zur dritten Szene mit komplett fertigen Charakteren loslegten.

Nach dem Spiel legten die Spieler schon ihre nächsten Szenen des Tages fest, um ihren Mitspielern über den Zeitraum bis zur nächsten Rund Zeit zu lassen einen vernünftiges Abenteuerabschnitt zu planen.

Am Sonntag hatte ich per Mail 3 fertige Ereignisse um die Runde fortzusetzen.

 

Fazit und Feedback:

Die Gruppe findest, das dieses Setting rockt!

Das Würfelsystem gefällt den Spielern

Das wählen von Konsequenzen sollte nach der Meinung der Spieler deutlich entschärft werden.

Der schnelle Einstieg ins Abenteuer sowie die Charakterisierung der Figur im Spiel gefallen allen Spielern hervorragend.

Das Fanmailsystem wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.

Die Spieler bemängeln das grobe Raster, 16 von den ersten Aliens waren ihnen eigentlich zu hart bzw. die Heilung zu schwach.

Ich muss mir für die Testspiele unbedingt solche Plastik Maßkrüge besorgen, wie sie ein Spieler mitgebracht hat.

Vorbereitungen für eine Runde mal ganz anders.

Nach mehrmaliger Ansprache habe ich mich entschlossen eine neue Runde zu spielen. Oder besser gesagt eine neue Runde in Rendsburg zu spielen.

Dieses Mal habe ich den Schuh der Vorbereitung aber anders angezogen. Ich habe mit den Spielern die sich für die Runde interessieren erst einmal ein Treffen vereinbart um festzustellen, was die so wollen und mit ihnen zusammen zu erkennen, was wir denn gemeinsam spielen wollen.

Das ist insbesondere ziemlich besonders, weil ich sonst eine Idee habe und mir für diese Idee passende Spieler suche.

Doch dieses Mal will ich so einige Sachen vermeiden, die ich immer wieder falsch mache. Ich lade keine Leute ein,  die ich persönlich mag oder von denen ich der Meinung bin, dass sie gut zum Thema passen.  Ich habe den  ansprechenden Spielern aus meinem Bekanntenkreis gesagt, sie möchten sich bitte überlegen mit wem sie gerne zusammen spielen würden und überlasse ihnen die Gruppenzusammenstellung.

Das Ergebnis ist wirklich aufregend, denn der Spieler von dem ich befürchtet hatte, dass er zur Gruppe geholt wird wurde von denselben Mitspielern, die sonst immer meinen ihn dabei haben zu müssen nicht eingeladen. Auf meine Nachfrage zu dem Thema kam dann die Argumentation, dass sie lieber einen Spieler dabei hätten, der sich in die Gruppe einfügt.

Der zweite Teil war die Bestimmung des Genres,  in dem wir spielen wollten.  Hier ließ ich den Spielern mit dem Hinweis, dass ich alles außer Grusel leite freie Hand und hoffte auf mein Wikinger vs. Aliens Setting.

Pustekuchen.

Es entwickelte sich eine wirklich gute Diskussion anhand verschiedener Fernsehserien, was man denn so spielen wollte und einer der Spieler brachte noch ein paar Bücher ins Spiel. Für  mich ziemlich überraschend einigte sich die Gruppe auf etwas, dass man als eine Mischung aus Dresden Files und Supernatural bezeichnen könnte.

Die Gruppe wählt aus meinen Vorschlägen das Dresden Files RPG und wir machen zusammen Charaktere.

 

Hört sich das gut an?

 

Jetzt mal in Kurzfassung die wahre Version:

Gruppe kann sich nicht auf Mitspieler einigen, Gruppe kann sich nicht auf Genre einigen, Gruppe kann sich nicht auf Termine oder gar ein System einigen.

 

Warum geht es eigentlich immer in die Hose, wenn ich die Verantwortung für die Organisation der Runde in die Hände der Spieler lege? Manchmal glaube ich zu wissen, warum der Führer es so weit bringen konnte, keiner wollte sich die Arbeit machen mal selber etwas zu entscheiden.

Wikinger und Aliens?

Tripz hat im Tanelorn gefragt, was man sich zu dem Thema vorstellen könnte und hier ist meine Idee dazu:

Die Götterwelt der Germanen besteht aus 3 Geschlechtern, die aus Urchaos Ginnungagap und Urrind Audhumbla hervorgingen: Die Riesen und Ungeheuer, zu denen auch die Aliens gehören (die Aliens sind), sind auch für Naturkatastrophen und Seuchen verantwortlich. Sie haben seit den Uhrzeiten in denen ihre Mythen geschaffen wurden die Macht, unsere Welt zu vernichten.

Aliens zeichnen sich durch die Verbindung von dem was wir unter Magie verstehen und sichtbarer Technologie aus, sie konnten über die letzten 1500 Jahre keine passenden Wurmlöcher in unsere Welt erschaffen. Der Schein ihrer Unverwundbarkeit rührt aus den Kraftfelodern, welche sie gegen Schusswaffen und Schläge schützen, aber eine gute alte Kampfaxt oder ein Langbogen mit Pfeilspitzen aus gesegneten (besonders bearbeiteten Metall) bringen genügend kinetische Energie auf, um die Rüstungen zu durchdringen.

Mit der zunehmenden Christianisierung verschwand das Wissen um die Riesen und Ungeheuer und wurde den Mythen und Sagen der Wikinger zugeschrieben, doch das soll sich jetzt als Nachteil erweisen, denn sie kommen zurück um sich die Erde Untertan zu machen.

Unser modernen Armeen haben keine Chance, doch dereinst hatte Odin sein linkes Auge Mime verpfändet, der über den Brunnen der Weisheit an Yggdrasil gebot. Odin trank dafür aus dem Brunnen und sah in die Zukunft, was ihm über die Invasion der  Riesen aufklärte. Zusätzlich stahl er Mime die Macht über die Magie/Technologie der Runen.

Als Odin also die Entwicklung der Welt sah rief er Freya, die mit Ihm und den Wallkühren einen Plan schmiedete. Odin schuf Walhall und sendete seine Wikinger zum Erobern der Welt aus um über die fortwährenden Kämpfe die tapfersten und wildesten Krieger zu finden die ihm dort Gesellschaft leisten und auf Ragnarök zu warten.

Freya hingegen schuf die Legende des Endes der Welt und setzte es an einen Punkt an dem nur die besten und mutigsten Seefahrer gelangen würden, alle Seefahrer die am Ende der Welt ankamen hatten genug Erfahrung um mit ihren Booten (und den Runen) auch im All mit den wilden Sonnenwinden zu segeln.

So kam es, das die wilden Krieger und die mutigen Seefahrer von Freya und Odin selektiert wurden und die Erde jetzt im Jahre 2011 bereit für die Ankunft der Riesen ist. Ihre EMP Angriffe haben die modernen Armeen stillgelegt und die Riesen halten eine furchtbare  Ernte unter den Bewohnern der Erde.

Doch da, hört ihr sie?

Die Gesänge der Wikinger, ihr wildes Lachen und ihre Krüge, die vor der Schlacht aneinander krachen? Sie schlagen mit ihren Schilden aufeinander und lechzen danach es mit den Riesen aufzunehmen, sie segeln mit ihren Kapitänen auf den Sonnenwinden und kommen um zu sehen, wer bei Ragnarök wirklich gewinnen wird….

Ich tendiere dazu, diese Sache mit einer Variante des City System oder etwas wie BOL zu spielen. Die aktuelle Welt verwende ich, weil man so schön an Karten und Hintergrundmaterial kommt.

Meint ihr, dass da etwas draus werden könnte?

 

Was tun, wenn der Spieler ein Feigling ist?

Gute Frage, oder ? Die Frage dazu kam am letzten Samstag auf der Geburtstagsparty eines Freundes in München auf, wo ich mehrere Reign Spieler und 2 SL kennen lernte. Dort entwickelte sich schnell die Diskussion, was man denn so mit feigen Spielern machen solle, die mit ihrem Charakter nicht in die Schlacht ziehen um durch mutige Taten und Siege Boni für seine Company zu produzieren.

Ich muss zugeben, dass ich so einen Spieler auch in meiner Runde habe und es mich nicht im Geringsten stört, solange er durch seine überlangen Planungsphasen nicht das komplette Spiel zerstört. (was schon vorgekommen ist, aber nach einer Ansprache des Problems besser wurde)

Einer der SL grinste breit und erwähnte eine Eieruhr, die er für so etwas benutzen würde und ich muss zugeben, dass ich mit dem Gedanken spiele mir auch eine zu zulegen. Das Ticken der Uhr mahnt die Spieler, dass die Planungszeit nicht ewig währt und die Uhr sorgt dafür, dass die Planung nicht den halben Abend einnimmt.

Allerdings war zumindest einer der SL sehr erstaunt, dass ein Lautsprecher wie ich kein Problem mit der Feigheit des Spieler hat und ich fühlte mich genötigt, das zu begründen. Meine Begründung lief auf eine Kombination von Geschichte und SIM hinaus, was wohl einige Leute verwundert hat.

Meine Begründung:

Lords Und Leaders dürfen gerne feige sein, weil es im Sinne seiner glaubwürdigen Darstellung der Welt auch mal feige Charaktere geben müsse. Die Feigheit des Spielers und der daraus resultierende Planungswahn lassen sich also realistisch auf die Spielwelt übertragen. Gleichzeitig kann ich in der Spielwelt auf diese Feigheit reagieren und sie für oder gegen den Charakter arbeiten lassen. Ich kann sie nutzen um eine glaubhafte Geschichte zu bauen oder auch mal eine anspornende Rede eines Königs zu dem Charaktere zu halten, in der ihm sinnbildlich gesagt wird er soll sich nicht immer so ins Hemd pissen.

Das alles bereichert mein Spiel, weil ich halt keine Stereotypen Charaktere habe, sondern die Sache etwas vielschichtiger wird.

Was bedeutet das für die Mechanik?

Der feige Charakter wird auf kurz oder lang unzufriedene Soldaten bekommen, weil Ihr Herrscher sich nicht mit ihnen an die Front begibt. Also ist es in den Truppen schlecht um die Souverreignty bestellt.

Ich habe im konkreten Fall einen ganzen Haufen Krieger zu einem anderen Warlord überlaufen lassen, als der seine eigene Company gegründet hat. Das ist bei mir allerdings kein totaler Wandel, sondern eher eine sich langsam eskalierende Abwanderung. Je öfter der Lord sich drückt, desto eher hauen seine Truppen ab.

Zusätzlich lasse ich die anderen Herrscher auch entsprechend reagieren. Einige werden den feigen Charakter bevorzugt mit Druck bearbeiten und den nötigen Respekt fehlen lassen, andere ihn nicht ansprechen oder gerade gezielt ansprechen. Es ist mir nur wichtig, dass meine SLC aus ihrer Persönlichkeit heraus glaubwürdig mit dem Feigling umgehen.

Vielleicht erweckt er in anderen Leuten ja auch den Wunsch ihn zu beschützen?

Was will ich damit bezwecken? Man könnte sagen, dass ich meine persönliche Abneigung gegen diesen Stil in mein Leiten mit einfließen lasse und es wäre illusorisch zu behaupten, das persönliche Präferenzen beim Beurteilen von Situationen keinen Einfluss auf mich haben.

Dennoch versuche ich einfach nur mehr aus der Situation zu machen und mich mit dem Spieler zu arrangieren, denn der das Recht darauf, seinen Charakter zu spielen wie er es will. Deshalb lasse ich meine Charaktere aus ihrem Ich heraus reagieren und versuche objektiv die Welt zu spielen. Wenn der Spieler mit dem Lernen eines Esoteric Pathes oder guten Ideen gegen die regeltechnischen  Nachteile arbeitet, dann nicke ich das als SL gerne ab.

Schließlich habe ich mich entschlossen mit dem Spieler zu spielen und sollte mehr zu ihm zu sagen haben, als die aktuelle Beurteilung seines Charakters. Der feige Spieler verschafft mir also mehr Möglichkeiten zu interagieren und verbessert die Geschichte, weil er mit dem Klischee der furchtlosen Anführers bricht und mir mehr Improvisation und neue Verhaltensmuster abverlangt.

Man sollte alles einfach als Herausforderung sehen und nach den Vorteilen suchen, welchje sich aus bestimmten Konstellationen ergeben können.

Das ist doch gut, dass du jetzt im Bier und Bretzel Stil spielst (wenn es dir Spaß macht)

Es passiert mir in letzter Zeit immer öfter dass so richtig gute Spieler und Rampensäue die ich kenne mich angucken und sagen, dass sie einfach nur so stumpf D&D4 oder 3.5 zocken. Sie sagen dann so Sachen, wie: „Ich spiele Casual“ und es klingt immer irgendwie entschuldigend.

Eigentlich witzig, dass die Leute das nicht voller Stolz sagen, denn in meinen Augen machen sie alles richtig. Die Gruppen sind den Beschreibungen der Spieler nach mit geselligen Leuten versehen und haben sich von Anfang an auf dieses Spiel geeinigt. Die trinken zu jedem Kritt oder zu jeder natürlichen 20 einen Kurzen (bis auf einen, der trinkt gar nicht) und erfreuen sich der Freuden der Lieferdienste und Brauereien.

Völlig losgelöst von Spannung, Drama und Rollenspiel, aber immer den Spaß und die Geselligkeit im Blick

Leute das ist für mich perfektes rollenSPIEL . Ihr habt Spaß mit Leuten die ihr mögt, sauft einen und reduziert die Geschichte auf die Motivationen um die Charaktere in eine bestimmte Richtung zu bringen. Selbst wenn man so etwas weglassen würde, dann wäre es immer noch gut, solange es Spaß macht.

Was soll denn an Spaß am Spiel und der Gesellschaft der anderen so schlecht sein?

Ich meine: Es ist der Zweck einer jeden Rollenspielrunde, allen ihren Spielern Spaß zu machen. Wenn das bedeutet, dass man keine Charakterdarstellung hat und Rollenpiel wie ein Brettspiel spielt, dann ist mir das absolut lieber als eine Gruppe die sich selber quält, Drama und In-Charakterspiel in Massen hat aber alle keinen Spaß haben. Dafür muss man sich nicht entschuldigen, denn die einzige Art richtig zu spielen ist Spaß zu haben.

Also sage ich einfach mal ein Hoch auf Bier und Bretzel und scheiß auf den Rest, wenn es denn alle wollen.

Klar, das ist nichts , womit ich auf lange Zeit glücklich werden würde, aber was solls? Wichtig ist doch das die Spieler in der Gruppe damit glücklich sind. Wie jemand anderes aus dem Oberbegriff Rollenspiel Spaß gewinnt ist mir doch herzlich egal. Er soll halt bloß nicht sagen das dies die einzig wahre Art zu spielen ist.

 

Das ist natürlich meine :-)