Mit der Freundin Rollenspielen?

Nun ist es soweit…

Nach knapp einem halben Jahr Beziehung möchte meine Freundin mit mir zusammen Rollenspiel betreiben. Kein Problem, denkt man, der Jörg hat doch 5 feste Runden und da sollte sich etwas finden lassen.

Angefangen hatte es mit einem zaghaften Anfragen bei meiner Hamburger Reign Runde die ja eher unter Spieler mangelt. Karstens Antwort darauf war nur ein: Och nöööööh! Na gut denke ich mir, dann sehe ich doch mal ob ich die Mädels Runde wieder zusammen bekomme, aber die waren bei den Worten meine und Freundin sofort abgeneigt sie mitspielen zu lassen. Die zweite Reign Runde ist mit 5 Spielern schon sehr gut besetzt und ich spielte ehrlich gesagt mit dem Gedanken einen der Spieler rauszuwerfen, der nur sehr sporadisch kommt. Leider plappert der am Telefon so begeistert von den Runden, dass ich es nicht übers Herz bringe….
Was macht der verzweifelte Jogi dann? Er sucht eine neue Runde in der er mit der Freundin spielen kann und findet eine, die Dungeon Slayers spielt. Die Leute in der Runde sind super nett, der Whisky ist prima und das Essen schmeckt, aber die Gruppe ist das personifizierte Chaos.
Würde ich nicht über mein Android Handy bloggen, dann hätte ich da ein Blog mit dem Namen Jörg und der Schrecken der Slayers Welt geschrieben. Ich weiß also nicht ob ich weiter machen will, aber Schatzi hat Spaß an der Runde….
Na dann spielt sie halt ohne mich.

Kurz darauf gibt es den ersten Kontakt mit Reign und Karsten, denn ich habe ihn einfach überrumpelt und das Bunny zum spielen mitgenommen. Mit meiner Freundin vor Ort zeigt sich Karsten zwar ungewohnt dominant (sein Kommentar dazu: Ich wollte das Spiel vorantreiben) aber Schatzi mag den Karsten und das Spiel. Karsten ist auch nett in Bezug auf meine Freundin, jetzt kann er sich vosrtelllen mit ihr zu spielen.

Also beschließe ich, dass ich mit ihr zusammen Reign spiele.

 

Jetzt meine Frage, warum haben alle etwas dagegen, wenn ein Paar zusammen spielen will? Ich kenne viele Paare die zusammen spielen und bei keinem ist es jeh zu Problemen gekommen, nicht einmal bei Scheidungen oder ähnlichen.
Warum schieben dann alle so eine Welle?

20 Gedanken zu „Mit der Freundin Rollenspielen?

  1. Wenn du da eine Antwort von deinen Leuten haben willst, dann solltest du direkt fragen. Ansonsten generell dürften viele Personen befürchten, dass man sich mit der Freundin in einer Runde selbst anders verhält oder aber sich gegenüber der Freundin oder ihrem SC anders verhält als gegenüber den anderen SpielerInnen und deren SC.

    Ich kenne Personen, die schon die SpielerInnen im Spiel bevorzugen, mit denen sie länger bzw. besser befreundet sind. Wie soll das dann erst werden, wenn der oder die Lebensgefährte in der Runde ist?!

    Andererseits spiele ich in einer Runde mit zwei Brüdern und da klappt das bisher auch problemlos und es macht Spaß.

    • Santa, ich habe da schon mit meinen Leuten drüber gesprochen. Das sollte auch ohne Probleme aus dem Text ersichtlich sein.

      Warum sollte man seine Freundin bevorzugen? Ich bin doch keine 16 mehr und erhoffe mir Sex und andere Gegenleistungen.

  2. Also ich habe nie eine Welle erlebt, wobei meine Frau eh schon vorher Rollenspielerin (und keine Panzerelfe) war. Wenn wir denn zusammen gespielt haben in einer Runde, haben wir eh meist nie was gespielt, was zusammen unterwegs ist bis auf eine Ausnahme

  3. Wenn einer ein SL ist:
    Kommt oder kann zu Bevorzugungen (sry für das Wort) kommen.
    Einige SL viele verhalten sich netter/bösartiger(auch das gibt es), weil man ja Rücksicht nehmen gegenüber dem Partner sollte, muss oder will.
    Auch kann ein Streit den ganzen Abend zerstören, weil sie aufeinander angewiesen sind (Auto, Wohnung, persönliches,…. und vor allem die Zeit nach Spiel).
    Ist ja nicht so als könnte, man den störenden Spieler/SL dann einfach „loswerden“.

    Wenn beide Spieler sind, sehe ich kein Problem, sollten sich aber auseinander setzen.

    • Wenn meine Freundin nicht mit der Runde harmoniert, dann bitte ich sie zu gehen. Das wird in unserer Beziehung auch kein Problem sein.

  4. Ich glaube, da spielen schlicht mehrere Gründe eine Rolle, die Leute dazu bewegen, nicht begeistert davon zu sein, wenn jemand seine Freundin zum Rollenspiel mitbringt.

    Zunächst mal existieren Erfahrungen mit solchen Situationen – meist negativer Art. Und diese prägen unwillkürliche Abwehrreaktionen.

    Dann verhalten sich Menschen oft mit dem Partner im Schlepptau anders, als wenn man mit ihnen alleine trifft. Ich meine hier das „ohne Deine Freundin kann man viel besser mit Dir Party machen, da ist Du viel ausgelassener“.

    Außerdem kann es sein, dass man eigentlich gern ab und zu auch mal wieder was „unter sich“ im Freundeskreis machen will. Een „ohne Freundin“.

    Und im Rollenspiel kommt es ganz automatisch zu einer Ungleichbehandlung. Das fängt nicht bei direkter Bevorzugung an, sondern beginnt schon in viel kleineren Elementen. Ggf. verstehen sich Partner unter ein ander schon so intuitiv, dass es keine Kommunikation mehr braucht. Die anderen sind automatisch benachteiligt.
    Dann kommt es immer wieder vor, dass Unstimmigkeiten aus der Partnerschaft ins gemeinsame Rollenspiel übertragen werden. Oder eben auch echt harmonische Situationen, die sich dann ins Spiel auswirken.
    Und wenn andersherum sich Unstimmigkeiten ins Rollenspiel auch negativ auf die Beziehungssituation anschließend auswirken, wird so mancher sich plötzlich im Rollenspiel anders verhalten, um späteren Stress nicht zu provozieren.

    Mit einem Paar in der Rollenspielrunde hat man eben oft entweder plötzlich eine Situation, die man ohne diese Verbindung nicht hätte.

    Und man sollte nicht vergessen, dass manche Runden per se gerne auf das weibliche Geschlecht verzichten, ganz in alter Gentlemen Club Tradition…

    • OK, das sind ziemlich gute Begründungen, warum es zu Problemen kommen kann.

      Aber:

      Wenn es darum geht hätten sich die Spieler viel eher davor fürchten müssen, das ich die Dani mit in die Runde bringe. Die kenne ich seit 10 Jahren und habe zwei Jahre mit ihr zusammen auf der Arbeit gesessen. Die Frau kennt mich bestimmt besser als 99% aller Frauen mit denen ich je zusammen war.

      Einer Kumpeline vertraue ich Sachen an, über die ich mit meiner Freundin nie reden würde.

      Außerdem frage ich mich, warum die Vertrautheit ein Problem sein soll. In früheren Runden haben die Spieler meine damalige Freundin gezielt angesprochen mir kritische Punkte quasi mit Zuckerguss zu Verabreichen.

      Die Gründe die ich hier sehe sind für mich irgendwie aus Verlustängsten und schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit geboren. Die Beziehungen der Leute in meinem privatem Umfeld sind inzwischen meist so stabil, dass ich mir da wenig Sorgen machen muss.

      Und ich habe immer gerne eine Frau in meiner Gruppe, die sorgt meistens für mehr gutes Benehmen.

  5. Es gibt ja die schröcklichsten Geschichten über Rollo-Päarchen, da hätte ich auch gewisse Befürchtungen. manche Leute ändert ja eine beziehung total. Auf der anderen Seite schreib ich niemanden vor, wie er zu leben hat, und wenn da jemand seine Freundin mitbringen will, dann gerne.

  6. Mal mitbringen? Harmonie? Tütütü? Meine Freundin leitet regelmäßig. Conan D 20. Ich habe ganz andere Probleme als ihr… ;)

  7. Ich kann nachvollziehen, dass manche Runden ein bisschen schräg schauen, wenn man mal die Freundin mitbringen möchte. Ich glaube, viele sind einfach nicht ganz vorurteilsfrei, weils irgendwo in irgendeiner Runde mal in die Hose gegangen ist (die ganze Zeit geknutsche, Händchen halten, die Freundin wird bevorzugt, wasweissich). Vor allem wenn die Freundin / der Freund Rollenspielanfänger ist erntet man nicht grad Begeisterungsstürme (oh nee, da müssen wir uns dann ja zurückhalten, der/die fragt bestimmt die ganze Zeit nach Regeln oder vermasselt uns alles).

    Auch ich hab nicht immer positive Erfahrung mit Pärchen im RP gemacht, aber ich vertrete die Haltung „einfach mal mitbringen“ – wenn es nicht passt, muss man das sagen (ok, im Teeniealter läuft es wahrscheinlich anders, aber wir sind ja „erwachsen“). Entweder bessert es sich dann oder man muss Schatzi wieder aus der Gruppe entfernen – in der Hoffnung, dass das nicht mit Liebesentzug und einem 3-wöchigen Aufenthalt auf der Wohnzimmercouch endet :) Hier gilt aber: wer zuletzt in die Gruppe gekommen ist, der muss sich an den Rest der Gruppe anpassen – nicht umgekehrt.

  8. Ich denke ja die Spielleiterfreundinnenwillkür ist mitunter der Hauptgrund warum viele Leute da so allergisch drauf reagieren. Der gemeine Rollenspieler scheint ein echtes Problem damit zu haben dass da die Freundin des SLs mit dabei ist – wohl aus dem Grund weil man da eine gewisse Bevorzugung befürchtet. Was natürlich Quatsch ist, frag mal meine Frau… ;)

      • Ey Jörg, mach mich nisch Opfer! ^^;D

        Natürlich weiß „sie“ das und ist aufgrund dessen, und zwar ausschließlich und nur allein aufgrund dessen! zur „Barbiespielerin*(mitohne DSA)“ mutiert – was den Hendrik seinerseits als SL mehr als „abstraft“.
        *muhahahaha*

        :D Und dann haben wir geheiratet! ;D

        [Zumal das „Barbiespielen“ ansteckend sein kann.
        Insbesondere bei nWoD. Und Shadowrun. Und Arcana Evolved.
        Frag mal die Alesssa.
        Was wiederum den Hendrik benachteiligt.
        Frag ihn mal. >:D ]

        *Ich wusste mal wieder gar nicht, dass es für diese Art des „sich zwischen den Spielsitzungen mit dem eigenen SC beschäftigen“ und ihn – u.U. in Kollaboration mit anderen, gleichgesinnten SpielerINNEn und deren SCs OHNE SL – Bespielen einen „Begriff“ gibt.
        Denn für solche Formalitäten wie Schubladen und Begriffe, Theoreme und Regeln ist bei uns ja der Mann zuständig. ^^
        Ich bin bloß das „SL-Häschen“, das zum Spielabend sein Charakterpüppchen zückt und gelangweilt nörgelnd die Runde aufmischt, bis es einen Drops kriegt … ;D

  9. Ich habe weder im weiteren Bekanntenkreis noch in meinen eigenen Runden jemals Vorbehalte erlebt. Meine Frau und ich spielen beide, sowohl in der Kombination Spieler-Spieler als auch Spieler-Spielleiter. Schräge Blicke oder Kommentare habe ich nie erlebt. Gleiches gilt für die Paare im Bekanntenkreis. Außerdem funktionieren gemischte Gruppen nach meiner Erfahrung besser.

  10. Aus der Erfahrung heraus, war die Rollenspielrunde am Ende immer Projektionsplattform für Beziehungsprobleme. Ich würde nicht behaupten, dass es nicht auch Paare gibt, die es auf die Reihe bekommen, harmonisch miteinander zu spielen. Ich habe da wohl nur schlechte Erfahrungen gesammelt, die sich mir auch erstmal die Nackenhaare aufstellen lassen, wenn ich höre „Hörmal, kann meine Freundin mitspielen?“

    Je nachdem wie schön eine Frau ist, modifiziert sich mein Verhalten in der Runde übrigens auch. Das empfinde ich persönlich zwar nicht als störend, ist aber nicht von der Hand zu weisen.

    Chauvinistisches Fazit: Möglichst hässliche Frau, die keine Probleme aus der Beziehung mit in die Spielrunde trägt und zwar nicht einmal dann, wenn sie gerade schlecht gelaunt ist, weil er sein nasses Handtuch nicht in den Wäschekorb geworfen hat; solche Frauen sind mir immer willkommen. :D

    In meinem Bekanntenkreis ist es aber eher so, dass die Frauen nicht mit ihren Freunden/Männern spielen wollen und die dafür weniger Berührungsängste haben (von mir einmal abgesehen, wie im Laufe meines Beitrags wohl deutlich geworden).

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