Manchmal ist es auch ein wenig schwierig. Der Karsten trägt mehr oder weniger regelmäßig Wünsch an mich herran, zu was ich mal einen Artikel/Blogeintrag schreiben soll. Ich nehme mich dann des Themas an und schreibe wie ich die verschiedenen gewünschten Effekte durch Planung erziele.
Das klappt beim Drama aber nicht.
Ich kann das Drama in meinen Runden die von vielen Spielern als Soap oder Telenovela bezeichnet werden nicht in meiner Planung berücksichtigen, weil Drama bei mir aus den Spielern und ihren Hintergründen entspringt.
Da ich aber nicht weiß, wie sich die Spieler mit ihrem Hintergrund vernetzen und was für Ansätze sie mir fürs große oder kleine Drama geben, kann ich diesen für viele Spieler recht dominanten Teil meines Leitens nicht im Vorfeld planen.
Besonders nicht, wenn ich mit einem offenen Plot arbeite und die Spieler machen können, was sie wollen.
Drama entsteht bei mir aus einer Situation, die ich forciere. Ich nehme den Hintergrund des Charakters und überlege mir ein Ereignis, dass zu dem Hintergrund und seiner Logik passt. Dieses Ereignis biete ich dem Spieler an und er kann mit seinen Handlungen darauf eingehen.
Das funktioniert in der Regel auch ganz hervorragend.
Leider gibt mein Art zu Leiten den Spielern aber immer die Möglichkeit, sich auch von dem privaten Drama abzuwenden und andere Ziele zu verfolgen. So geschah es in der Ritter von Warwark Runde, dass ich einem Spieler mitteilte, dass eine sich innig liebenden Eltern sich zerstritten hätten. Seine Mutter kam grün und blau geschlagen bei ihm an und bat ihn um Schutz. Der Vater hätte eine neue Kurtisane und diese würde ihn negativ beeinflussen.
Mein Plan: Die Kurtisane wurde zur Destabilisierung des Herrschers von den Mächten des Bösen (TM) gesendet. Sie sollte den Vater auf die Seite der (zu dem Zeitpunkt noch kommenden) Invasion führen und dem Feind damit eine Basis im Herzen des Feindesland zuführen.
Allerdings hatte die Gruppe aber gehört, dass Artesia in der Gegend war und wollte sich mit ihr abstimmen/der Protaginist sie flachlegen.
Nun saß ich da, denn mein schöne geplantes Drama mit der Mutter, dem Vater und einem Bruder ging voll den Bach runter, weil der Spieler im Spotlight sich nicht für die Sache interessierte. Er packte seine Mutter ein, brachte sie zu ihrem Vater und legte statt dessen lieber Artesia flach.
Blöd, wenn man Drama will, oder?
Als Konsequenz für das Ignorieren dieses Dramas und der damit verbundenen Konflikte fiel der Vater den Charakteren zwei Jahre Spielzeit später bei einer entschiedenen Schlacht in den Rücken und brachte den Invasoren damit fast den Sieg in einer entscheidenden Schlacht.
Ich weiß also, das sich Drama gerne mit Punkten in der Story verbinde um den Spielern Handlungsanreize zu geben und die Situation dann aufgrund ihrer Handlungen zu eskalieren oder eben auch nicht.
Drama entsteht bei mir also aus der Verbindung einer Vorlage meiner Spieler und der bewussten Eskalation oder sogar Übereskalation von Situationen. Ich kann zwar die Grundlagen anbieten, doch die Spieler müssen sie immer aktiv annehmen.
Wie bringt ihr Drama in Euer Spiuel oder den Plot und was für Techniken oder Tricks benutzt ihr dabei?
Ich würde mich über Infos und Kommentare dazu freuen um meinen Horizont mal etwas zu erweitern und vielleicht das Eine oder Andere zu lernen, denn eigentlich ist Drama der Motor, der meine Charaktere durch die vielen Schlachten und Intrigen treibt.
Ihre Motivation entspringt für gewöhnlich dem Drama.
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