Eine Kampagne im True Blood Stil mit Dresden Files spielen? Nein!

Auf Wunsch von meinem Mitblogger Karsten versuche ich hier mal meine Eindrücke zur einer Runde im True Blood Stil nieder zu schreiben.

Vorweg:

Wenn irgend ein Idiot der Meinung ist, dass ich hier sein geliebtes Fate schlecht mache, dann ist mir das relativ schnuppe. Ich schreibe meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen mit einer Gruppe die sehr intensiv über das Thema geredet hat und am Ende der Suche nach einem passenden System mit dem verwendeten glücklich war. Das bedeuten nicht, dass das Dresden Files RPG schlecht ist, es bedeutet, dass es nicht zu der Gruppe und dem Spielziel passt.

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Immersion via Charakterbogen

Immersion ist ein tolles Wort und so toll wie das Wort ist, pflegt fast jeder Rollenspieler seine eigene Definition des Wortes und ist auf die meisten anderen Definitionen schlecht zu sprechen.

Na klar, jeder definiert seinen Spaß anders und die Sache mit der Immersion oder den Eintauchen in den Charakter ist so eine persönliche Sache, das man bei Vorschriften. Eine der häufigeren Varianten die mir begegnen, wenn die Spieler erzählen, wie sie in ihren Charakter finden ist der Blick auf den Charakterbogen.

Was auf den Charakterbogen? Was hat denn das mit Immersion zu tun?!? Tönen dann gleich andere Spieler.

Meiner Ansicht nach eine ganze Menge!

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Müssen Rollenspiel und Regeln in einem Spannungsverhältnis stehen?

Oder sind Rollenspiel und Regeln ein Widerspruch?

Ausgehend von dieser Aussage des Kinshasa Beatboys:

Rollenspiel und Regeln stehen ganz allgemein in einem Spannungsverhältnis. Einerseits thematisiert und ermöglicht Rollenspiel das Aus- und Erleben exotischer Gedankenwelten. Andererseits bietet es dafür zugleich ein klar umrissenes Regelgerüst an, welches die Logik dieser Gedankenwelten vorgibt, dadurch aber zugleich auch begrenzt.

Wenn man beim Rollenspiel vor allem den Aspekt des Spiels betont, so ist das Regelgerüst zwingend zu beachten. Betont man hingegen den Aspekt freien Auslebens, so sind die Regeln eher als Handlungsrahmen zu interpretieren, welcher bei Bedarf abgestreift werden kann.

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Den Reign Fluid Combat ins Deutsche übertragen / übersetzt

Im Rahmen eine neuen Projektes habe ich die Übertragung der Fluid Combat Regeln für Reign wieder gefunden und mich an die Aufforderung eines Lesers erinnert, diese mal online zu stellen, damit er die auch via Google findet.

Hier ist mein erster Versuch, die Regeln aus dem Supplyment 11 ins Deutsche zu übertragen, die endgültige Fassung und eine mögliche Diskussion zum Thema möchte ich demnächst auf www.spielleiten.de

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Neuer Blog in der Linkleiste

Der Norbert ist wieder am Bloggen und sein Pendel als Spieler scheint wieder in Richtung Erzählonkel zu schlagen. Aber egal ob ich Sachen wie Schienen oder fest vom SL vorgegebenen Ereignisse nun mag oder nicht wird es sicher wieder einer der Blogs sein, die ich häufiger frequentiere. Man muss nämlich nicht der gleichen Meinung sein wie sein Gegenüber, sondern aus der Diskussion und Unterhaltung mit ihm etwas ziehen können.

Was mich ein wenig wunderte ist allerdings, warum der gute Norbert sich seinerzeit so über negative Beurteilungen auf RSP Blogs aufgeregt hat. Jemand der nicht meiner Meinung ist und das nur durch Drücken der – Taste bei der Bewertung ausdrücken kann hat doch eher Mitleid als Zorn verdient.

Wie gut, das ich da ungefähr so sensibel wie eine Kreissäge bin.

Also nehme es in Zukunft locker wenn jemand, der nicht mal in der Lage ist deine Konzepte schlecht zu machen einfach nur eine Taste drückt.

Die sind wie Affen, die hoffen, das da Zucker raus kommt.

Jörg.D Spielt Fading Suns oder wie der Kapitän den Abend rettet.

Ich will spielen….

Ja, kommt tatsächlich vor, denn so gerne ich auch leite, ab und an muss jeder SL sich mal ein wenig erden und bei wem anders spielen. Die Gruppe machte in der Vorbesprechung am Telefon einen tollen Eindruck:
Essen am Tisch erlaubt
SL würfelt offen
Vernünftiges Licht
OT Gespräche und trockene Kommentare neben dem Spiel erlaubt.
Der Gastgeber warnt vor, das er eine große Katze hat und man mit Allergie besser seine Mittel nehmen sollte.

Ich komme an und bin positiv überrascht, ein echt tolle Haus mit einem traumhaften Ausblick auf einen See und ein massiver runder Holztisch mit Platz für maximal 10 Leute. Ich setze mich hin und werde auch gleich von der Katze des Hauses begrüßt, die den Namen Kapitän trägt.

Das mit mir und Katzen ist so eine Sache, ich ignoriere sie für gewöhnlich und sie mich.

Fehlanzeige, dieses riesen Vieh kommt mit einer Stoffmaus im Maul bei mir an und lässt diese vor mir fallen. Der Gastgeber meint nur: „Jetzt will der Kapitän mit dir spielen, er apportiert gerne.“

Bist Du dir sicher, das er eine Katze ist?

Nun ja, geschätzte 120cm Katze spielen mit mir Fangen und Apportieren und verblüffen mich regelmäßig wenn sie locker 150cm in die Luft springen um den fliegenden Ball zu fangen, aber die anderen Spieler kommen und beschließe, dass ich Main Coons jetzt offiziell mag. Schon die zweite coole Coon in letzter Zeit.

Das Spiel fängt an und die Leute legen los, die Gruppe ist bei den Li Harlans unterwegs und zwar im Auftrag der Matriachrin. Es gilt die Familie Al-Malik davon abzuhalten ein Artefakt im Beitz der Decardos zu kaufen.

Ich frage nach einer Übersicht der politischen Fraktionen vor Ort und bekomme zur Antwort, dass mein Charakter sich mit so etwas nicht auskennt und muss mich die nächsten 2 Stunden damit begnügen die Frese zu halten.

(Aber es gibt ja den Kater)

Mein Leibwächter darf dann tatsächlich auch mal etwas machen und der SL stellt mich in einen Raum, den er so toll beschreibt, dass ich ein Bild im Kopf habe. Leider ist der NSC, den er spielt echt farblos und ich kann ur erahnen, was er will. Dann erzählt mir der SL, was mein Charakter alles zu wissen bekommt und ich werde aus der Szene entlassen.

Also nicht das ich etwas gegen automatische Informationen hätte, (ich verwende diese Taktik selber gerne) aber alle Infos so ganz ohne Würfeln oder ein gutes Ausspielen?

Wozu habe ich denn die Skills? Laaaaaangweilig!

Ich erzähle meiner Chefin, was ich rausgefunden habe und sie geht auf die Pirsch. Sich den Typen schnappen, der den Deal bereit macht. Der SL würfelt auf seiner Hand, wo keiner das Ergebnis sehen kann den Wahrnehmungswurf des Gegners und der schafft ihn ihn. Meine Chefin und ich werden dann immer weiter auf der Hand und außerhalb unserer Sicht würfelnd zu weit runter geprügelt, das ich schon denke jetzt kommt die Marry Sue des SL und rettet uns den Arsch.

Es ist aber nicht die Marry Sue, der Gegner zieht sich zurück.

Ich muss ernsthaft meinen Drang unterdrücken, dem SL jetzt mal richtig die Meinung zu blasen, als der Kapitän vor mir auf den Tisch springt und mir seine Maus auf den Charakterbogen legt.

Hast ja Recht mein Süßer, er ist es nicht wert.

Ich schlucke also den Frust runter und spiele mit der Katze, während der Rest die Geschichte weiter erzählt bekommt. Was solls, mein Charakter darf als Leibwächter die Fresse eh nicht aufmachen oder gar auf seine Fertigkeiten würfeln, da kann ich auch etwas machen was Spaß macht.

Mit der Katze spielen

Ich verabrede mit einer Mitspielerin vor der Tür, dass wir uns ein wenig Spotlight holen, indem wir eine Romanze zwischen unseren Charakteren entwickeln und so ein wenig „In Charakter Game“ betreiben können. Der Real Life Ehemann der Mitspielerin, der ihren Priester spielt wird mit eingebunden, weil sie zu ihm geht um sich Rat zu holen und wir schaffen es, dem SL die Geschichte für 10 Minuten aus den Klauen zu reißen.

Der SL bestimmt dann aber, dass es weiter zu gehen hat und springt weiter zu nächsten wichtigen Szene, die er uns erzählt. Wir können beobachten, wie sich die großen Jungs prügeln, aber nicht eingreifen, weil die alle zu weit weg sind.

Ich überlege derweil ob ich anfange einen Einkauf auszuspielen und die Freuden der Hartwurst zu genießen um wenigstens irgend etwas zu machen.

Spiele aber lieber mit der Katze.

Die Geschichte geht weiter und ich muss dem SL auch mal loben, denn Geschichten erzählen kann er hervorragend. Seine NSC reagieren dramatisch perfekt, der Spannungsbogen ist auch prima und das Ende wird und fantastisch präsentiert.

Leider ohne das wir auch nur im geringsten etwas sinnvolles hätten machen können oder in Szenen mit den SLC etwas passiert wäre. Selbst die aufkeimende Romanze zwischen dem Leibwächter und seiner Chefin.

Fazit:

Menschlich eine super nette Runde, spielerisch eher Ödland. Der SL ist ein guter Geschichten Erzähler aber mit Rollenspiel hat das nicht viel zu tun, wir waren die Statisten in seiner (guten) Show.

Aber der Kapitän rockt!