Jörg.D besucht Bonn und spielt DSA-Reign

Diese Wochenende war es so weit und ich habe mich auf den Weg nach Bonn gemacht um beim Ralf und seiner Familie mit ein paar Verrückten Rollenspiel zu betreiben. Das ist zwar leider mit einer anderen oder besser gesagt zwei Runden kollediert, aber der Ternin ging leider nicht anders….

Die Anfahrt war das alte Spiel über im Pott oder Rheinland, 500 KM bis Leverkusen in knappen 3 ½ Stunden und für die Strecke von Leverkusen bis Bonn dann weitere 2. Aber es wurde alles gut, der Großteil meiner Spieler war schon da und ich wurde mit einem freundlichen Hallo begrüßt.

Die Prinzessin des Hauses fremdelte ein wenig und wir versuchten einen verschollenen Spieler aufzutreiben, doch der blieb unerreichbar. Das regte mich dann mehr als nur ein bisschen auf, denn wir hatten dem Spieler zu Liebe den Termin auf just diesen Spieltag verschoben obwohl es zwei Spielern in der Woche davor echt besser gepasst hätte.

Der Spieler war jetzt also krank, wie wir nach intensivsten Telefonieren und diversen Versuchen rausgefunden haben und in mir keimte die Frage auf:

Ja ist der denn zu doof um zum Telefon zu greifen und abzusagen?

Ganz im Ernst, krank werden kann jeder mal, doch die moderne Telekommunikation m acht es einem doch leicht, abzusagen. Mann kann sogar eine SMS schicken, wenn man ein schlechter Lügner ist und einfach keine Lust hat.

Nun saß ich da und ärgerte mich über die Unzuverlässigkeit des Spieler, während die Prinzessin des Hauses meine Laune zusammen mit den Spielern merklich besserte und meine Nervosität bezüglich der mit extrem guten Spielern besetzten Runde etwas abflaute.

Der letzte Spieler traf (wie angekündigt später) ein und wir bestellten noch ne Pizza, und machten uns an die Vernetzung der Charaktere und syncronisierung des gemeinsamen Vorstellungsraumes. Meine Schlüsselereignisse waren zum großen Teil auf den fehlenden Spieler ausgerichtet, weswegen ich eine meiner Timelines komplett umschmeißen musste.

Nach einer kurzen Diskussion ob wir noch kurzfristig versuchen sollten einen neuen Spieler zu rekrutieren, entschieden wir uns dagegen und hofften auf den nächsten Tag.

Ich legte los und baute etwas Stimmung auf, lies die Spieler gleich mit einem kleinen Kampf in die Szene starten und eskalierte recht zügig die Ereignisse. Das Spiel flutschte, doch ich merkte, dass ich mit einem Setting wie Al Anfa in dem ich mich nicht perfekt auskenne immer zu viele Gedanken daran verschwende, nichts zu machen, dass den gemeinsamen Vorstellungsraum verstößt.

Die Handlung eskalierte weiter recht fleißig und wurde von den Spielern  dank ihrer Cravings auch sehr aktiv vorangetrieben. Alle Spieler brachten sich maximal ein um das Spiel für die Gruppe gut zu machen.

Deutlich gesagt hätten die Jungs nach dem ersten Stubser auch den schlechtesten SL der Welt haben können und die Runde hätte gerockt. Nicht einmal eine Flasche Jägermeister die ich mir während der Runde reingepfiffen habe konnte den Spielspaß der Gruppe oder von mir als Sl mindern doch ich merkte so gegen 3 Uhr, dass der Stoff begann seine volle Wirkung zu entfalten. Also skriptete ich und ließ Reign seine Mechaniken ausspielen um die Handlung ein einem guten Punkt stoppen zu können.

Der Gastgeber ärgerte sich noch über sich selber und sein vermeintlich schlechtes Spiel, was michg dazu brachte ihm zu versprechen ihn am nächsten Tag etwas mehr anzuspielen. Insgesamt hatte er aber zusammen mit seinem Nachbarn den Abend recht gut geprägt und ich wusste das ich den beiden anderen Spielern am nächsten Tag mehr Spotlight geben müsste um es wirklich gut zu machen.

Meine wahre Meinung zum Spiel des Gastgebers (er war gut aber an dem Abend eben nicht so gut wie die Mitspier) behielt ich für mich. Einem Spieler der mit sich nicht zufrieden ist, verspricht man, besser auf ihn einzugehen, dann erledigt sich das Problem in der Regel eher, als wenn man ihm einfach sagt, er war gut.

Die List hat auch sehr gut geklappt.

Der Zweite Tag wurde durch das gemeinsame Einkaufen und ausgiebige Männerfrühstück geprägt, bevor wir wieder mit dem Spielen anfingen. Auch an diesem Tag war der vermisste Mitapieler nicht aufzutreiben und die Spieler wollten mich nötigen, den Charakter des Spielers einfach als SLC zu führen, was ich vehement ablehnte.

Hintergrund ist, dass ich dann regelmäßig mit mir selber spielen müsste und das als blöd empfinde. Die Spieler sollen Spotlight haben und keine Dauerberieselung durch mich ertragen.

Nach dem Anfang hatten wir uns recht schnell wieder in das Thema eingespielt und die Gruppe erkundete das Labyrint unter dem Silberberg, das ich mit Hilfe eines One Page Dungeons improvisiert hatte. Dabei kam es zu verschiedenen Herrausforderungen und die Gruppe bewältigte sie alle mit Bravour.

Der Charakter des vermissten Mitspiers wurde inzwischen von einem der Spieler geführt, dessen Charakter ich in einem Kampf zerlegt hatte umgebracht und meine Spotlights waren sehr gut verteilt. Dann skriptete ich den Dungeon weg, weil die Zeit Knapp wurde und die wichtigsten Sachen im Dungeon erfüllt waren.

Für mich herausragend war eine Szene im Dungeon, die mir die letzte Angst vorm Versagen beim Feeling ging. Meine Spieler sagten ruhig, dass die antimagische Zone des Praios die Magie des Geweihten eher unterstützen würde, als sie zu erschweren. Der Ort sei sozusagen heilig.

Ich ging auf den Vorschlag ein und soielte danach noch eine Ecke besser auf, weil ich jetzt wusste wie die Spieler bei Problemen reagieren.

Wir kamen zum Intrigenspiel und den Company Rolls und die Spieler zogen eine Intrige auf, die nicht nur die Tante eines der Spieler (Kaiserin des Mittelreiches), sondern auch das Unteerschieben einer heiligen Reliquie des Kohr in das Haus, zur Übernahme, die Verbündung mit der Phex Gilde und einem weiteren Haus sowie einem entlastenden Angriff von Tohrwallern, die über hervorragende Informationen verfügten unterstützt wurde.

Die Spieler hatten ihr Haus jetzt etabliert  und auf eine wirklich solide Machtbasis gesetzt, als wir um 2 Feierabend machten um am nächsten Tag weiter zu spielen und ganz al Anfa zu erobern.

Der nächste Tag endete mit einem guten Frühstück und der Gastgeber drängte auf das Weiterspielen, doch die anderen Mitspieler wollten lieber zeitig nach Hause und so machte ich mich auf den Weg zurück und bin von dem Wochenende in eine gute Hochstimmung versetzt, weil meine Ideen zum Crossover so gut geklappt haben.

Nicht weniger als 2 Spieler wollen ein Diary schreiben und das ist ja wohl mal ein Zeichen, dass die Runde gerockt hat.

Also ein herzliches Dankeschön an meine Spieler und die beiden Damen des Hauses. Das Wochenende war der Hammer!

Privat und rollenspieltechnisch.

Fazit zu den Regeln:

Haben prima funktioniert, werden also weiter ausgebaut. Ich brauche dringend mehr Sachen für die Geweihten und muss die Magie in Reign bringen, was schwierig werden könnte.

2 Gedanken zu „Jörg.D besucht Bonn und spielt DSA-Reign

  1. So, als Spieler in dieser Runde möchte ich auch erstmal das von Jörg bereits angesprochene Ambiente bei unserer Gastgeberfamilie loben! Absolut Klasse!
    Regel- und spieltechnisch fand ich den Crossover absolut gelungen. Reign hat hervorragend in Aventurien bzw. Al’Anfa funktioniert und viele neue Möglichkeiten in einem mir sehr lieben Setting eröffnet. Durch die Verschiebung der Proben von der Charakter- auf die Plotebene wird das Spiel schnell, und man kann wirklich (!) „Dinge bewegen“. Das gipfelte dann spätestens in der Gründung der eigenen Company und den damit verbundenen Company-Rolls.
    Beeindruckend finde ich nicht zuletzt Jörgs Fähigkeit, trotz aller Vorbereitungen und Pläne stets auf die Ideen und Twists der Spieler eingehen – und dabei trotzdem den Überblick behalten zu können.
    Das Intrigenspiel war saugut, die Kämpfe waren hart und spannend, es gab heroische Momente und (gekonnte ?) Slapstickeinlagen – und alles wurde hervorragend durch die One-Roll-Engine abgedeckt! Die von Jörg angesprochenen Setting-Unsicherheiten waren wirklich marginal, und der einzige den diese Marginalien ein wenig gestört haben mögen, war der perfektionsbesessene Spielleiter 😉 .
    Das die Umarbeitung der aventurischen Magie in die ORE noch sagen wir mal in den Kinderschuhen steckt war ebenfalls kein Problem. Alle Beteiligten konnten sich hier mit nur ganz wenigen Worten auf eine gemeinsame Linie einigen, und Auswirkungen auf den Plot oder das Spiel hatte das Dank Jörgs bereits angesprochener Flexibilität auch keine.
    Fazit: Neben einem absolut tollen Wochenende mit durch die Bank obercoolen Leuten im Haus und in der Runde war das Spiel wirklich und in echt absolute Spitze! 5 von 5 Punkten! Ich will MEHR!

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