Jörg im Tal der weinenden Romantiker oder Vampire in Rendsburg

Zur Vorgeschichte:
Nach einer ausgiebigen Laberei über die OWOD und deren Regeln hatte sich die Freundin eines meiner Mitspieler bei ihrem SL über meine gemeine Wortwahl ausgeweint und der hatte mir angeboten, mir eine Lektion im Stimmungsspiel zu erteilen.

Der SL sagte mir bei der Vorbesprechung, dass ich aber fest damit rechnen müsste, dass mein Charakter auffliegt und ich mich dann über den Charaktertod nicht ärgern sollte. Ich entgegnete, das ich schon ein großer Junge wäre und damit umgehen könnte. Genau wie mit der Tatsache, dass die anderen Spieler viel mehr Erfahrung hätten als ich.

Ich wurde also von Freizeitgoth mit ihrem Auto abgeholt und freute mich, bei dem abendlichen Spiel einen Malkavianer aus meiner Kisten der verbliebenen Charaktere spielen zu können.

Zum Charakter:
Almachus Bartok ein ehemaliger Griechisch-Orthodoxer Priester ist noch immer voll des Glaubens und der festen Überzeugung, dass der Herr ihn zum Vampir gemacht hat, damit er in die Organisation eindringen kann um sie den Jägern des Herren auf einem Silbertablett zu servieren. Er geißelt sich ausgiebig für seine Blutgier und verfällt regelmäßig in Raserei, aus der er nach seinem bewussten Aufwachen in tiefe Trauer über seine Opfer verfällt.

Segen und Weihen der Gräber inklusive.

Wir kamen also in der Wohnung des SL an und ich war erst einmal angenehm überrascht. Eine geräumige Wohnung mit bequemen Sesseln und einem sauberen Bad. Ein kurzes Begrußen und beschnuppern mit den anderen Spielern und schon ging es los.

Der SL zündete ein paar Räucherstäbchen und Kerzen an, legte eine Evernessence CD ein und schaltete das Licht aus. Ich packte noch schnell meine Flips und Schockie aus und wurde erst einmal angeguckt wie ein Schwerverbrecher. „Kein Essen während des Spieles, das stört die Atmosphäre.“ Na gut, dann eben nicht. Schnell noch ein Bier aufgemacht und wieder so einen Blick eingefangen…. Was die wohl machen, wenn ich eine Zigarette brauche? Holen sie einen Pflock raus?!

Mitten im gequälten Gesang der Gruppe donnert plötzlich die Stimme des SL aus den Lautsprechern und trägt mit einem donnernden Unterton die Ereignisse des letzten Spieltages und die Spannungselemente für den heutigen Tag vor. (inklusive der Einbindung, wie und warum ich mit dem Char dabei bin)

Respekt! So einen Aufwand für eine wöchentliche Runde finde ich löblich und die Stimmung war wirklich da. Der Vortrag war gut gehalten und alle relevanten Punkte wurden angesprochen.

Es herrschte also Unruhe in der Stadt, denn es waren diverse Vampire grausam gerichtet worden. Die Gruppe kam auf mich zu um mich um Hilfe bei dem Problem zu bitten, denn ich war für meine Strenge Hand gegenüber den Jägern bekannt. Ich riet der Gruppe, mir erst einmal die Anlagen der Stadt zu zeigen um eventuelle Punkte für Verbesserungen zu finden und notierte mir die Schwächen und Stärken sorgsam, um sie später an die Jäger zu verraten.

Der Spielleiter wollte mit mir vor die Tür um die Sachen auszuspielen, doch ich verneinte und machte es in der Gegenwart meiner Mitspieler, die promt anfingen aktiv gegen mich zu arbeiten.(wie es der SL prophezeit hatte) Aktive Steuerung der Spieler oder der Hinweis, dass Spieler und Charakterwissen besser nicht vermischt werden?

Fehlanzeige.

Also machte sich die Gruppe auf die Jagt nach Informationen und war dabei so etwas von OT, dass es mir beinahe schauderte. Aber klein Jörg zog seine Sache weiter konsequent durch. Ich verbesserte die Maßnahmen unseres Unterschlupfes um übereifrige Jäger nicht an meine heilige Mission kommen zu lassen und zerfetzte 2 von ihnen, die es trotzdem schafften. Wie schon geschrieben, Gott hatte einen Plan mit Almachus und dieser setzte sich nach seiner Ansicht nur all zu gottgefällig in Szene, wenn er weiter arbeitete.

Die folgenden Szenen waren alle von den Spielern und ihren Aktionen geprägt, die darauf abzielten, mich zur Strecke zu bringen, obwohl ich zwei von ihnen das Leben gerettet hatte. Aber sie schafften es nicht, mich zur Strecke zu bringen, weil der SL verdeckt für sie würfelte.

Das finde ich als Spieler eher suboptimal, denn warum wird dann überhaupt gewürfelt? Die Spieler híelten sich derweil in langen Monologen über ihre innere Zerrissenheit auf und schwafelten etwas von dem Edlen, welches in ihren Charakteren wohnen würde, bevor sie eine komplette Polizeiwache plätteten um an Informationen über die Jäger zu kommen.

Oh ja, echt edel.

Es half nichts, der SL steuerte die Geschichte weiter und das Fehlen des Lichtes machte nichts aus, weil die Würfe eh total egal waren. Der SL schob uns nach anfänglichen Eingehen auf unsere Ideen fleißig auf Schienen durch das Abenteuer und die Gruppe dachte noch sie hätten die Wahl. Wenn sie es mal hatten erschien es mir, doch recht als Illusionismus, denn ich konnte dank meiner Kenntnis der Heldenreise immer genau bestimmen, was jetzt als nächstes kommen würde und was für die Geschichte toll wäre.

In der dramatischen Szene, welche den Höhepunkt des Abenteuers darstellte kam es dann zu meiner Entlarvung und die Spieler tappten natürlich nicht in die von mir gestellten und öffentlich beschriebenen Fallen, sondern in die, die ich dem SL per Zettel zugesteckt hatte.

Eigentlich wären die Dinger alle tödlich ausgegangen, aber der SL bog alles auf schwere Verletzungen runter und ließ mich entkommen um den Charakter später noch einmal einsetzen zu können.

Fazit:
Der SL hat gute Ideen, konnte seine SLC vernünftig rüberbringen und hat sich brav an all das gehalten, was in den SL Tipps zur OWOD steht. Das System ist und bleibt ein Schmerz in meinem Arsch und auch wenn die Gruppe mich zum wiederkommen eingeladen hat, werde ich mir das nicht antun.

Ich brauche die Gefahr, dass mein Charakter sterben kann, die Ungewissheit, nicht zu wissen, was in der nächsten Szene läuft und mag weder Railroading noch Illusionismus in stark ausgeprägter Form. Ich will keine Geschichte vorgelesen bekommen, sondern Geschichte machen.
Und Flips + Schokie will ich beim Rollenspiel auch! Jawoll! Genau wie genügend Licht um meine Würfel zu lesen und keine 5 Stunden Dauerbeschallung mit depressiver Goth Musik!

Alles in Allem war es trotz der gut ausgespielten Monologe und der Athmo-Diktatur keine gute Runde aber der SL hat mich auf ein paar coole Ideen gebracht. Mit einem guten System und erwachseneren Spielern könnte der bestimmt rocken. Doch so sehe ich schwarz, aber das mögen die in der Runde ja eh alle gerne….

Jörg

Nachbetrachtung zum Odyssee Con

Am Freitag machte ich mich auf den Weg in unsere Hauptstadt um den Odyssee mal wieder zu besuchen. Nach einer erstaunlich kurzen Fahrt ohne Stau kam ich volle 1 ´1/2 Stunden zu früh an und schlief erst noch mal ne Stunde im Auto um beim Leiten von Dramatik auch fit zu sein.

Klein Jörg hat nämlich vor Cons und Besuchen immer Reisefieber und kann schlecht schlafen.

Pünktlich wie ein Maurer trat ich dann um 19:00 Uhr durch die Pforte und wurde nett begrüßt. Man würde mich ohne Bart gar nicht erkennen. OK, ich muss meinen Avatar wohl mal angleichen oder aktualisieren. Es gab eine nette und unkomplizierte Begrüßung samt Führung zur großen und warmen Turnhallen in der ich nächtigen durfte.

Diese Freundlichkeit war für den ganzen Con stellvertretend und auch die Besucher waren alle miteinander sehr nett und aufgeschlossen. Das hatte einen echten Wohlfühlfaktor. Meinem Wunsch nach einem Raum in dem ich leiten kann, ohne das meine Lautstärke jemanden stört war auch entsprochen worden und ich hatte den Raum auch gleich für alle meine Runden bekommen, was auf eine aufmerksame und vor allem GUTE Orga zurück zu führen war und ist. Ich musste also nicht ständig umziehen, sondern hatte meinen festen Raum.

Traumhaft!

Nachdem ich ein paar Bekannte Gesichter getroffen und ein paar Namen aus dem Internet endlich Gesichter zuordnen konnte ging es dann auch ans Spielen. Meine Runde Dramatik war schon über die Voranmeldung im Internet voll geworden, aber ich hatte mit Ansicht einen Platz freigelassen, um den nach eigenem Gusto auf dem Con zu vergeben.

Kirilow fragte an, ob er mitspielen könne und ich nahm ihn nur zu gerne in meine Runde auf.

Die Runde selber ging sich gut an. Ich hatte sympathische Spieler. Schon beim Set- Up für die Runde war klar, dass es eine gute Truppe war. Es wurden gute Fragen gestellt und eigene Ideen eingebracht um mich in der Aufgabe des Leitens zu unterstützen. Die Spieler haben sich ergänzt und gegenseitig beim Erschaffen geholfen.

Ich stellte noch meine Fragen zu den Charakteren und legte mit dem Abenteuer los, das sich schnell und mit guter Qualität entwickelte. Die Spieler waren wohl überrascht von der vielen Action in dem Plot, doch was sollte man bei einem Sin City Bladerunner Crossover erwarten?

Im Nachhinein betrachtet habe ich wohl wieder einmal zu viel erzählt, was die Charaktere machen, eine Schwäche an der ich wirklich und intensiv arbeiten muss, doch ich habe durchaus gutes Feedback zur Runde bekommen und habe am nächsten Morgen gleich einen Haufen Ideen ins Regelwerk eingebaut um das Spiel noch besser zu machen.

Ich hoffe nur noch auf ein Diary of Seasons, aber das wird wohl nichts…..

Danach gab es noch ein paar gute Unterhaltungen und dann habe ich kurz aber gut geschlafen.

Die Dusche der Turnhalle erwies sich als gut zu dosieren und sehr sauber, genau wie die Klos. Bloß ein Spiegel glänzte mit Abwesenheit, weshalb ich mir die Haare mit Hilfe meines Handys und der Videofunktion richtete, muss ein Anblick zum Schießen gewesen sein.

Dann gab es ein gutes Frühstück mit netten Unterhaltungen und ich machte mich auf den Weg in meinen Stamm-Raum um mit Reign anzufangen.
Wir saßen da, würfelten die Charaktere nach den Regeln aus dem Reign Buch aus und es kam ein lustiger Haufen zusammen. Dann kam Alexando noch in den Raum und fragte, ob er mitmachen könne, was ich nur zu gerne mit einem ja beantwortete.

Es war eine schöne Mischung aus Charakteren und die Spieler einigten sich auf einen tollen Hintergrund und einen Gegner aus dem Mond-Meer, der nicht alltäglich war. Nach einer großen Testphase und dem taktischen Planen ging es los und die Gruppe stellte sich gut an. Es gab schöne Momente und einige Spieler gingen in bester Mantel und Degen Action ab.

Leider hat die Gruppe sich nach dem Erreichen des eigentlichen Zieles noch auf den Weg zum Ober Boss der Gegner gemacht, was ihren tollen ersten Plan aushebelte. Da gab es dann ordentlich vor das Fressbrett und die Aktionen der Spieler waren zu unkoordiniert um den sehr starken Gegner zu besiegen. Zwei Spielern gelang die Flucht und ich beendete das Abenteuer, weil es an der Zeit zum Essen war. Ein Spieler merkte noch an, dass ich mehr auf den Vorplan der Gruppe hätte eingehen können, doch ich habe nur auf ihre Aktionen reagiert und das ist für viele Spieler wohl etwas ungewohnt.

Ich weiß nicht ob die Spieler alle so hoch zufrieden waren wie ich, doch ich verbuche die Runde unter einer der besseren auf Cons. Auch dank der guten Spieler.

Dann hieß es einkaufen und Pizza besorgen. Karsten und ich nahmen von einem Lieferservice in der Nähe ein paar Pizzen mit und ich aß meine vor der Western City Runde. Leider habe ich mir den Namen des Services nicht gemerkt, aber da werde ich nächstes Jahr nicht wieder einkaufen. Die Pizza war einfach mies….

Die folgende Western City Runde war prima, auch wenn ein Spieler zur Diaspora Runde vom Harald abgewandert war. Allerdings war ich nicht mehr in Hochform und habe schön das Prinzip der Fanmail im System vergessen, ich hoffe meine Spieler verzeihen es mir, denn ansonsten war die Runde mit 2 Abenteuern und 3 Spielern echt prima. Besonders goldig war der Sohn einer meiner Mitspielerinnen, der tatsächlich immer angeklopft hat, bevor er rein kam um zu gucken, was Mama da so treibt. Den haben die Eltern aber mal wirklich gut erzogen!

Anschließend luscherte ich noch ein bisschen bei Disaspora und das langweilte mich sehr, denn ich da da nur eine Battelmap und den Versuch zweier Gruppen, die Oberhand zu gewinnen. Das wirkte auf mich wie ein Brettspiel.

Die Spieler versicherten mir allerdings, das es vorher und Nachher gutes Rollenspiel gab und die Runde super war.

Abends ging es noch in den Bus und ich machte mich schön lächerlich, weil ich nichts mit der Frage des Fahrers nach den Zonen anfangen konnte. Naja Landei in der Großen Stadt. Noch schön etwas getrunken und nette Gespräche geführt, dann mit den Taxi zum Con zurück.

Taxi Fahren in Berin ist echt günstig, hier in Rendsburg hätte ich locker 5 Euro mehr gezahlt. (gefühlt)

Ab in die Turnhalle und prima geschlafen. Am nächsten Morgen fit wie ein Turnschuh und mit Erfahrung im Frisieren via Handycam los. Beim Frühstück auch eine nette Unterhaltung mit wildfremden Leuten geführt und mit dem Harald eine Runde gesucht. Wir entschieden uns für PTA und der Alexandro war so großzügig uns auch beide in die Runde auf zu nehmen. Es war prächtig und wir hatten viel Spaß, auch wenn Harald mich etwas triggern musste, damit ich zu Form auflaufe. (das kannst Du besser)

Ein Diary kommt in den nächsten Tagen.

Zwei der Mitspieler kamen aus Lübeck und ich habe gleich einen Rekrutierungsversuch für meine Runde gestartet, hoffen wir mal, dass die Beiden Spaß mit uns haben, sie könnten meine Runde durchaus bereichern, wenn das kein „One Hit Wonder“ war.

Noch ein bisschen geschnackt und in rekordverdächtigen 3 Stunden nach Hause, mein Auto lief echt prima.

Nächstes Jahr komme ich wieder Odyssee, es war schön bei Euch!

Jörg

Leiten 2.0?

Ich habe in letzter Zeit viel überlegt, wie man mein Hobby mit den online Aktivitäten verbinden kann. Seit 2004, als die ersten Telefonflatrates aufkamen und wir für die Verbindungen mit der Web-Cam kaum was bezahlten teste ich mit dem Internet und dem Leiten. Ein Freund von mir war damals nach Frankfurt gezogen und hat an unserer Runde mit Hilfe des Internets teilgenommen.

Dank des 56K Modems war die Tonqualität so schlecht, das wir damals nur ein Bild übertragen bekommen haben und den Ton über ein Handy mit einer Freisprechanlage laufen ließen. Der Monitor mit dem Bild des Spielers wurde zusammen mit den Lautsprechern an den Stammplatz des Spielers gestellt und es wurde gespielt.

Das wäre Heute dank DSL, Skype und einem W-Lan Modem doch schon deutlich einfacher.

Trotzdem sammle ich in der World of Roleplaying Tipps, wie man multimediale Inhalte und online Applikationen mit dem Rollenspiel am Tisch oder im Online Format verbinden kann.

Wenn ihr Erfahrungen und Tipps damit habt, wie man via Skype, IRC, ICQ oder einem anderen online Medium Rollenspiel spielt, dann würde ich mich über Hilfe zu diesem komplexen und neuen Thema freuen. Ich werde hier bald über die Erfahrungen der Western City Skype Runde schreiben, wenn sie denn zum Laufen kommt.

Jörg

Cons und die Rollenspiel Schatzies/Freundinnen

Warnung: Der folgende Text enthält abfällige Bemerkungen über Leute die auf Cons immer bei den gleichen Leuten spielen. Wer zu dieser Gattung der Spieler gehört, sollte den Text nicht weiter lesen!

Es ist ja ein seltsames Phänomen, mit diesen Leuten, die ich so im Allgemeinen als Rollenspiel Schatzies bezeichne. Meiner einer fährt wohl wie die meisten Leute zu einem Con oder einem Treffen um mit neuen Leuten zu spielen und eine schöne Zeit zu haben. Ich entdecke immer wieder richtige Perlen als Spieler mit denen ich auch lange nach dem Con noch Kontakt habe oder die sogar in meine Runden aufgenommen werden. Man trifft die Spieler wo anders wieder, verabredet sich zum Treffen bei denen oder bei mir und hat ganz normal Spaß. Soziales Netzwerken im Rollenspiel Bereich.

Nicht so der Typus des Rollenspiel Schatzies. Er fährt zu einem Con und spielt bei seinem Stamm SL oder nur mit den Leuten die er kennt und mag. Rein logisch betrachtet finde ich das merkwürdig. Man könnte die Leute auch woanders treffen und das wäre ohne Eintritt, schlechte Stühle, Lärm und den Rummel auf dem Con möglich. Aber Rollenspiel Schatzies interessiert so etwas nicht. Die Angst vor einer schlechten Runde oder Leuten die eventuell nicht so toll sind wie sie, sitzt in ihnen anscheinend so tief, dass sie sich dem neuen verweigern und lieber beim gewöhnten bleiben.

Bösartige Leute aus meinem Umkreis schimpfen so etwas auch gerne RSP-Inzest.

Man verstehe mich nicht falsch:

Auch ich mag gute Spieler.

Ich mag auch viele Leute mit denen ich dann gerne mal auf einem Con Spiele.

Auch ich lade auf Cons gerne mal mir bekannte Leute ein, von denen ich weiß, dass sie gut spielen können oder gut zu einer bestimmten Runde passen.

Keiner sollte auf Zwang nur mit neuen Leuten spielen.

Aber die Rollenspiel Schatzies übertreiben es einfach. Wenn ich eine Runde sehe, die bei ihrem Stamm SL auf einem Con Spielt, dann frage ich mich ernsthaft, ob die geistig noch gesund sind. Ähnlich verhält es sich mit den Leuten die ich auf Cons immer in den selben Runden sehe.

Haben die kein Zuhause, wo sie spielen können? Sieht es bei ihnen wirklich so schlimm aus, dass sie es keinem anderen Menschen zumuten können? Warum nehmen die ehrlichen und netten Spielern auf dem Con Luft, Raum und Ressourcen weg? Da bekomme ich Plaque!

Schlimmer als die Rollenspiel Schatzies sind eigentlich nur noch die Rollenspiel Freundinnen, die egal wann und wo mit ihrem Freund, dem „angeblichen“ super SL, spielen müssen. Ich frage mich immer ob die Freunde es den Mädels oder Frauen verbieten, oder ob die wirklich sozial so verarmt sind, dass sie bei keinem anderen SL mehr Spaß haben können. Naja, ein Mensch wie ich kann sich nur schwer in so etwas rein denken, als ich mit zwei Spielern meiner Stamm Runde auf dem NordCon gespielt habe, weil ich sonst die Runde nicht voll bekommen hätte, haben wir kräftig über uns selber gelabert.

Naja, auf dem kommenden Odyssee habe ich schön bunt gemischte Runden und lerne hoffentlich nette Leute kennen. Aber für den Jan habe ich trotzdem, einen Platz in meiner Dramatik Runde reserviert, wenn er es schafft. :-)

Jörg

Warum KISS nicht bedeutet, das die Abenteuer simpel sein müssen.

Was? Kiss? Die komischen Rockmusiker? Was haben die denn mit Abenteuern zu tun?
Kiss steht für Keep it straight and simple oder halte es gradlinig und einfach.

Ich denke, das sich viele SL zu viel Mühe mit der Vorbereitung von Abenteuern machen, die Welt und den Plot in einem großen Bild zusammenfassen und sich dann wundern, das die Spieler ihr schönes Gesamtwerk nicht so schnell erfassen, wie sie es sollten. Schade eigentlich, aber die in Tagen oder Wochen erstellte Welt ist halt meistens zu komplex um auf die Schnelle erfasst zu werden.

Meiner Erfahrung nach haben gerade sehr aktiven und gut vorbereitende SLs immer wieder das Problem, das die Spieler der Komplexität des Plot nicht folgen können. Dann höre ich immer wieder die Aussage: „Ich hänge mich rein und die Gruppe weiß es nicht zu würdigen.“ Oder „die verstehen die einfachsten Sachen nicht!“

Wenn ich mich mit dem SL dann länger darüber unterhalte, zeigt sich ein immer wiederkehrendes Muster. Der SL will eine Geschichten erzählen und damit ein Erlebnis für die Gruppe erschaffen. Er befasst sich mit dem Hintergrund und denkt sich einen tollen Plot aus, den die Gruppe erleben soll. Der eine SL versucht es Flags, der Andere mit Red Herings oder ähnlichen. Manch ein SL setzt auf die Instrumente Schneiden oder aggressives Erzählen und springt zu relevanten Punkten.

Alles gute Hilfsmittel für den modernen SL.

Zusätzlich werden noch die „guten alten“ Hilfsmittel Illusionismus und Railroading eingesetzt. Meine Erfahrung zeigt, dass die wenigsten SL, die ich treffe wirklich mit vielen Hilfsmitteln arbeiten, auch wenn sie es glauben (eine gute und allgemein gültige Definition der Stichworte für den Rollenspielbereich wäre eine wirklich gute Sache, ich habe oft das Gefühl Rollenspieler benutzen Worte wie Powergamer, Bassplaying oder Players Empowerment und haben keine Ahnung wer das mal wie definiert hat). Da haben sie in der Regel mal etwas im Internet gelesen und interpretieren das so, dass es zu ihrer Art zu leiten passt. Um so größer ist oft die Enttäuschung wenn die Spieler nicht wie gewünscht reagieren.

Zurück zu des Pudels Kern: Bei Unterhaltungen mit Spielern stellt sich oft heraus, das ihnen gerade die einfachen Abenteuer des SL am meisten Spaß gemacht haben. Viele Leite vertreten die Ansicht, das Sachen wie die WoW auch so erfolgreich ist, weil man leicht Erfolge erzielen kann und sich beständig weiterentwickelt.

Das wird mir seit einiger Zeit immer deutlicher, denn ich sehe auch in meiner Gruppe eine gewisse Tendenz, das sie die einfach gestrickten Abenteuer (Kiss) toller fanden. Auch wenn sie durchaus einen langfristig komplexen Plot mögen.

Ein klarer Auftrag, ein bisschen Eigeninitiative und ein paar Würfe sind also laut diversen Erfahrungen oft besser für den Spielspaß, als eine tolle R-Map mit hochkomplexen Beziehungen und ein mysteriöser Auftrag mit vielen Fallstricken, die es zu erkennen und zu umschiffen gilt.

Das mag zwar für viele SL, die stolz auf ihre Geschichten und die Qualität der Vorbereitung sind weh tun, aber ich denke wirklich, dass es die Wahrheit ist.

Ich schreibe in Foren oft, dass der SL, dem die Geschichte zu wichtig ist, lieber ein Buch schreiben sollen, statt seine Gruppe mit einer persönlichen Vorstellung einer guten Geschichte zu terrorisieren.

Die Stärke des Rollenspiels liegt in der Interaktivität zwischen dem SL und seinen Spielern. Der SL kann besser als jede Maschine auf die Wünsche und Anregungen seiner Spieler reagieren und diese in die Tat umsetzen. Er kennt die Spieler oft und weiß von Anfang an, was für Wünsche und Vorlieben der Teilnehmer hat. Natürlich hat jeder SL auch eine Vorstellung davon, was er will. Doch ein guter SL setzt seine Vorstellungen nach meiner Ansicht mit seinen Spielern um und nicht gegen sie.
Wenn man den Plot also so einfach hält, das die Spieler ihn verstehen, besteht wenig Gefahr, dass auf einer der beiden Seiten Frust aufkommt.

Trotzdem, fast alle Spieler die ich kenne mögen gute Geschichten und schöne Hintergründe die sich entwickeln. Aber sie mögen es halt einfach nicht, wenn sie ständig bis an die Grenzen gehen müssen um die Vielfalt zu erleben. Es soll Spaß machen und nicht in Leistungsrollenspiel ausarten. Es geht ihnen eher punktuell um die aktuelle Geschichte, die ihre Charaktere erleben und nicht um das Gesamtbild, das sie sich trotzdem farbig und aufregend wünschen. Der SL hat also die Aufgabe, die Situation für die Spieler leicht erfassbar zu generieren und kann die Komplexität im Laufe des oder der Abenteuer dann langsam steigern, ohne seine Spieler zu überfordern (ich nenne das bei mir das Mosaik-System) .

Meine Meinung ist, dass die Spieler besser langsam in die Welt und den Plot hineinwachsen und der SL sie nicht mit einem großen Bäng in super komplexe Situationen wirft. Der gemeinsame Vorstellungsraum und die Exploration sollten vorsichtig voranschreiten. So kann sich trotz des Kiss Prinzip auf Dauer auch etwas komplexes entwickeln, ohne das man die Gruppe überfordert.

Man setzt also das Gesamtbild aus lauter kleinen Mosaiksteinen (Informationen) zusammen, die den Spielern Stück für Stück präsentiert werden, statt ein 4 mal 4 Meter Bild zu enthüllen, das man über Wochen erarbeitet hat und die Spieler verständlicher Weise nicht sofort erfassen können.

So bleibt es Kiss und wird trotzdem zu einer abwechslungsreichen und farbigen Geschichte.

Oft sind es die einfachen Lösungen

Das Warten und plaudern mit einem der möglichen Western City Skype Spieler war nett, der Jens hat sich dann auch noch eingeschaltet und wir haben ein wenig geredet. Zum Spielen sind wir aber nicht gekommen, also hat sich eines der Themen des Tages erledigt.

Aber ich habe mich noch einmal ein wenig mit Dramatik beschäftigt und eine Lösung für das Interpretieren der Tarot Karten bei Konflikten gefunden, welches schon länger in meinem Kopf geisterte. Die Tarotkarten sind ja nummeriert und die großen Arkana gehen von 0 bis 21. SL und Spieler ziehen also einfach eine Karte und die höhere Karte gewinnt, der Narr steht für ein Unentschieden oder Verlust für beide Seiten. Die Idee hatte ich schon früher und habe sie auch schon in einem Gespräch mit Franzi in den Raum geworfen, die schon bei einer der ersten Testrunden auf Hessenstein mit dabei war. Sie merkte dazu noch an, dass der Spieler der das Erzählrecht gewinnt, die Karte benutzen kann um den Ausgang der Situation zu interpretieren, dass wäre es dann auch schon.

Eigentlich verwunderlich, dass eine so einfache Lösung alles aus dem Weg räumt. Aber warum muss immer alles kompliziert sein?

Eigentlich wollte ich danach weiter an meiner Überarbeitung des Gasthaus zum Schwarzen Keiler arbeiten, aber wie es bei mir so oft ist, kommen Ideen zu anderen Sachen, wenn ich an etwas Konkreten arbeiten will. Trotzdem finde ich es verwunderlich, das so viele Leute die sich überhaupt nicht für das Rollenspiel dahinter interessieren so über etwas aufregen. Wenn etwas so schlecht ist, warum sollte man seine Energie daran verschwenden? Ich denke zu viel Zeit und zu wenig anders sinnvolles im Kopf um es zu schreiben.

Ein echtes Forenproblem (ich lagere mein Gelaber ja jetzt in diesen Blog aus)

Ich will einfach mal sehen, ob ich mit etwas aus meinen Tipps zum Leiten und erstellen von Kampagnen für die Sache zu gebrauchen ist, oder ich doch noch mal auf Doms Spielleiten zurückgreife. Auf jeden Fall grüble ich noch an einem Konzept das Ding durch zu ziehen.

Für Morgen stehen noch so einige Sachen zum Schreiben auf dem Plan, aber der Blog wird ja noch länger online bleiben, wenn ihn jemand liest.

Jörg

Die zwei Themen des Tages

Heute gehen mir hauptsächlich zwei Sachen durch den Kopf: Eine Western City Skype Runde, die am Abends starten soll und die bevorstehende Odyssee in Berlin.

Die Skype Runde sehe ich inzwischen etwas kritisch, denn die Teilnehmer haben sich bis jetzt als nicht sehr zuverlässig erwiesen. Es ist wie so oft im Internet, großes Hurra und wenn es ernst wird, hat man keine Leute zum Spielen. Wie gut, dass man Western City auch hervorragend zu Dritt spielen kann…..

Der Odyssee ist eine der Veranstaltungen auf die ich mich in nächster Zeit wirklich freue. Nicht nur, weil dort die nicht so großen Spiele gespielt werden, auch weil ich da den Oliof treffe und hoffentlich die neueste Abenteuer. bekomme. Es wird Treffen mit Karsten, Onno und dem im Internet immer so netten Kirilow geben. Vielleicht wird am Samstag Abend auch noch ein gepflegtes Bier mit dem Settembrini getrunken. Das hatten wir das letzte mal auf der Spiel vor 3 Jahren.

Ich habe mich natürlich schon wieder dick mit Runden zum Leiten eingedeckt und mein Vorsatz mehr zu spielen ist ein wenig zu schwach durchgesetzt worden. Geleitet wird am Freitag Abend Dramatik aus der Challenge 2008, Reign auf dem Mond-Meer Setting der Challenge 2009 und natürlich Western City.

Es bleibt natürlich die Frage, warum ich Western City leite und nicht dick und fett Autorenrunde ran schreibe, wie mir immer wieder gesagt wird.

Ich sage nur bittere Erfahrung.

Immer wenn ich den Satz mit der Runde beim Autor in den Text schrieb, kamen die Leute, mit denen ich nicht spielen will. Klar kann man auch prima verkaufen und tolle Widmungen schreiben, aber mehr Spaß macht es mit Leuten die einfach nur kommen, weil sie neugierig sind und Spaß an neuem haben.

Wegen des Freutag Abends habe ich, wenn ich ehrlich bin Muffe. Da weiß ich von genau einem Spieler, dass er gut ist und der Rest wir eine reine Überraschung. Immer wenn ich so etwas mache fällt mir wieder auf, wie verwöhnt man ist, wenn man seine Spieltests regelmäßig mit Gruppen aus einem Forum machen kann, wo man um die Qualität der Spieler weiß.

Aber ein gutes System muss auch unter schwierigen Bedingungen funktionieren und dazu gehören auch Leute, die einen als SL nicht kennen und vielleicht nur durchschnittliche Spieler sind. (richtig schlechte Spieler habe ich auf Cons bis jetzt echt selten erlebt)

Mehr inklusive der bei mir immer wieder aufkeimenden Panik vor dem Con in den nächsten Tagen.
Dramatik