10 Dinge, die du bei Online-Spielrunden unbedingt versauen solltest

Mich erreichte ein Gastbeitrag, den ich euch nicht vorenthalten wollte. Viel Spaß

— Blechpirat

Corona lässt selbst Tischrollenspieler* kreativ und digital werden. Menschen, die sonst einen Computer nicht mit dem Hinterteil anschauen, kommen plötzlich auf die Idee, Online-Spielrunden per Zoom oder Meet oder Jitsi anzubieten.

Damit die Runde auch ordentlich schief geht, empfehlen wir hier 10 Dinge, die du als Spielleiter* unbedingt falsch machen solltest.

1. Nimm ein technisch unzuverlässiges Video-Tool

Fang nicht mit Zoom oder Teams an. Versuche es mit Jitsi oder Skype. Beide werfen ab 6 Menschen in der Leitung unregelmäßig Teilnehmer* aus der Leitung. Umso weniger Spieler* stören dann tatsächlich den Flow. Selbst wenn die Spieler* alle in der Leitung bleiben können, ist keine Sitzung wie die andere, wenn der Sound oder das Video unzuverlässig sind und und Sätze durch lag viel zu spät eintreffen.

2. Kamerawinkel

Rücke die Kamera unbedingt weit von dir weg, damit man dein Gesicht nicht lesen kann. Das zeigt deinen Spieler*n, dass man das nächste Mal auch gleich über Discord oder Roll20 spielen kann. Wenn du die Kamera im Zweifel ein wenig seitlich von deinem Gesicht positionierst, dann fühlt sich auch niemand direkt angesprochen. Hilfreich ist auch, wenn du Gegenstände zwischen dein Gesicht und die Kamera positionierst. Flaschen und Topfpflanzen bieten sich hier besonders an.

3. Hintergrundmusik

Wenn du im Raum, in dem du sitzt (nicht auf dem Rechner per Systemsound!) stimmungsvolle Musik abspielst, so wird dein Mikro nur einen Teil der Frequenzbreite einfangen und den Teilnehmern vorspielen. Da so nur die Hälfte der Noten bei deinen Spieler*n ankommt, trägst du dazu bei, eine aufregende Grundatmosphäre zu schaffen.

4. Einzeleinleitungen

Gönne jedem Charakter eine einzelne Anreisesitzung – natürlich während die anderen dabei zusehen. Langeweile ist garantiert, wenn du mit allen Spieler*n mindestens 40-60 Minuten verbringst, um sie zu dem Gasthaus zu bringen, in dem sie sich zum ersten Mal begegnen. Und der erste Spielabend ist dann auch schnell vorbei, ohne, dass du für alle Spieler* gleichzeitig leiten musst. Überhaupt solltest du deinen Spielleiter*stil unbedingt so wenig wie möglich auf die Online-Situation anpassen. Das geht nur schief.

5. Sprich langsam und erkläre viel

Online ist ja so ein flüchtiges Medium. Insofern wird die Runde erlebnisreicher, wenn du sehr langsam und betont spielst. Es könnte sonst jemand etwas nicht mitbekommen. Erläutere am ersten Abend unbedingt auch während der gespielten Szenen deine Regelphilosophie. Wenn du das bisschen Action oder die Stimmungsszene, die zustande kommt, damit auflockerst, machen auch die letzten Spieler* garantiert Facebook im Hintergrund auf.

6. Beschreibungen

Jeder Charakter möchte ja dort abgeholt werden, wo er steht. Wenn also die Charaktere ähnliche Situationen erleben, wie zum Beispiel einem reichen Bonzen aus der großen Stadt begegnen, beschreibe unbedingt allen dieselbe Szene aus ihrem ganz eigenen, individuellen Blickwinkel sorgfältig. Nur so stellst du sicher, dass jede*r Spieler* auch richtig in den Charakter findet.

7. Lass würfeln!

Lasse regelmäßig und überflüssig würfeln. Wenn jemand über eine Wand lugen möchte – lass würfeln. Wenn jemand feststellen möchte, ob Bücher auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind – lass würfeln. Wenn jemand bei einer Überlandreise versucht, die Himmelsrichtungen zu bestimmen, lass würfeln – auch wenn die Reisephase eigentlich übersprungen wird. Niemand hat mehr Freude daran, zwei Dutzend sinnlose Würfelwürfe für eine Reise von 10 Tagen am Stück zu würfeln, als Online-Rollenspieler.

8. Stell mehr Fragen!

Um mehr Zeit mit allen Spielerinnen einzeln zu verbringen, stell dumme Nachfragen. Jemand hat sich noch nicht entschieden? Stell noch ein paar Fragen, um weitere Optionen auf den Tisch zu legen. Man weiß noch nicht, wie die Szene aussieht? Stell Fragen, wie sie sich umschauen und worauf sie achten. Nur paranoide Spieler* sind gute Online-Spieler*!

9. Schneide die Szenen nicht

Niemand will in einem Online-Rollenspiel, dass Dynamik aufkommt. Insofern lass die Szenen einfach plätschern, bis keiner der Spieler* noch eine Idee entwickeln kann, war man jetzt noch machen könnte. Sonst fühlt sich noch jemand gedrängt oder unter Druck gesetzt.

10. Belehrungen

Wenn besondere historische Ereignisse es erfordern oder technologisch besondere Maschinen vorkommen, solltest du das Spiel unbedingt unterbrechen, um einen lehrreichen Monolog darüber zu halten. Immerhin kommen wir nicht zum Spaß zusammen, Rollenspiel soll den Menschen ja auch Wissen und Fertigkeiten vermitteln.

Wir versprechen – mit diesen 10 Tipps misslingt deine Online-Spielrunde garantiert!

Orte, an denen die Realität sich komisch anfühlt:

Das war ein Thread, den ich mal auf Facebook gestartet habe. Ich habe meine Facebook-Präsenz aber praktisch eingestellt und die Inhalte gelöscht. Um das hier wars mir schade.

Die Namen der Beitragenden habe ich entfernt.

Von mir:

  • Kinderspielplätze, nachts
  • sehr früher Morgen, wenn es geschneit hat
  • leere Klassenräume in der Schule
  • diese kleinen Schotterstrände dicht neben einem Anleger
  • die Wohnung eines Freundes, wenn du der letzte bist, der noch nicht schläft
  • Waschsalons, in der Dunkelheit
  • Im Nebel auf der Autobahn, alleine im Auto

Von Anderen:

  • Kennst du das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon? Deine Aufzählung hätte da perfekt reingepasst.
  • Der Stauschrank mit den Weihnachtsdeko Sachen im Sommer.
  • Die menschenleere Straße sonntags früh im Sommer, wenn der Sonnenstand einen glauben läßt, daß es mitten am Tag ist.
  • Ein Campingplatz kurz nach Ende der Saison
  • Die sumpfigen Auen bei Nebel
  • Dieses seltsame schweben im Auto auf der Autobahn wenn man im Berufsverkehr mitschwimmt…
  • 4 Uhr früh. Und ja ich bin schon lange Überzeugt das ist ein Ort, keine Uhrzeit.
  • Parks im September
  • Gewächshäuser mit exotischen Pflanzen
  • Schicke Einkaufsstraßen nach Ladenschluss
  • Dein vertrautes Viertel, gesehen von einem S-Bahn-Gleis, auf dem du nachts entlang spazierst.
  • Komplett leere A3 Richtung Frankfurt an einem Pfingstsonntag Morgen um halb 8
  • Ein Industriegebiet am Stadtrand am Sonntag Abend
  • Mannheimer Innenstadt, Sonntags Morgens um halb vier.
  • Verlassene Freizeitparks.
  • Die Stille auf Friedhöfen inmitten großer Städte.
  • Alle Orte, die völlig unverändert sind, wenn man sie zum ersten Mal seit der Kindheit besucht.
  • Der Sonne beim Aufgehen zusehen, über den Wolken
  • Im Schützengraben, wenn die Gegenseite am Fuß des Hügels herauf kriecht ohne die eigene Position entdeckt zu haben und das MG im Nachbargraben losfeuert und das dumpfe Dröhnen der Feuerstöße von den Bäumen wiederhallt.
  • Wenn dich ein PKW voll in der Seite erwischt und du mit deinem Fahrrad mitten auf der riesigen Kreuzung landest und vollgepumpt mit Adrenalin aufspringst und feststellst, dass die Kreuzung dir ganz alleine gehört obwohl Rush Hour ist.
  • Wenn du von einer Vollnarkose aufwachst und dein ganzer Oberkörper schmerzt und du Schüttelfrost hast und denkst du stirbst und jemand unsichtbares deinen Arm greift und dir Trost ins Ohr flüstert.

Gerne mehr in den Kommentaren.

Höllenbrut: Die Zusammenfassung

Der Karneval der Rollenspielblogs im Dezember stand unter dem Oberthema „Höllenbrut“. Dafür, dass in der Vorweihnachtszeit so viel Hektik herrscht, haben sich allerhand Beiträge gesammelt, was mich sehr freut!

Logo des Karnevals der Rollenspielblogs
Karneval der Rollenspielblogs

Bei Greifenklaue geht es natürlich vor allem um das Slay-System, bekannt aus Dungeonslayers. Für Planeslayers gibt es eine Reihe von Previews für das in der Entwicklung begriffene Setting „Die sechs Versuchungen der Dunkelheit“. Im ersten Preview geht es um sechs Sünden, die den Attributen bei DS entsprechen und den die Spielwelt definieren sollen. Im zweiten Preview gibt es sechs Schattenreiche, die im Rahmen von Planeslayers besucht werden können und sich auch für andere Systeme hervorragend als Höllenebenen nutzen lassen. Im dritten Preview stellt er dann „Die Dämonen der Gewalt“ vor und im vierten Preview die Fürsten der sechs Schattenreiche. Mit diesen Handreichungen ist ein Ausflug in die Hölle jederzeit möglich! Alle Previews sind ein Ausblick auf das sich in der Entwicklung befindlichen Setting „Die sechs Versuchungen der Dunkelheit“ und Feedback ist sehr erwünscht. Die Details dazu finden sich am Anfang der Beiträge bei Greifenklaue.

Bleiben wir bei Dungeonslayers und Greifenklaue, der auch außerhalb der Settingentwicklung noch Informationen zusammengetragen hat, um die Frage Höllenbrut? – Gibt es da auch was von Dungeonslayers? beantworten zu können. Und ja, von Blutlinien über Dämonenvölker bis zu einem Abenteuer um ein Dämonensiegel hat Dungeonslayers so allerhand zu bieten. Greifenklaues Artikel beschreibt und verlinkt alles, was er gefunden hat.

Natürlich kann man bei dem Thema Höllenbrut nicht um die Frage herum kommen, wie man etwas von der Höllenbrut hat. Dazu habe ich etwas über Geschäfte mit der Höllenbrut geschrieben. Aber wenn’s nicht so läuft, wie es soll, muss man die Höllenbrut auch wieder loswerden. Dazu hat Dnalors Blog was beigetragen: Ein Exorzismus, bei dem die Chars unter Umständen selbst zur Höllenbrut werden.

Kommen wir zu den Bewohnern der Hölle, also der Höllenbrut im engeren Sinne. Dnalors Fantasy-Blog hat dazu etwas über Imps im Angebot: Höllenbrut – Von Biene Maya und dem Söhnen des Teufels und von mir kommt der Erzdämon Aschtaroth.

Vom Ghoultunnel kommen die Rezensionen zu Broodmother SkyFortress (LotFP). und Eine Enzyklopädie aus Fleisch und Blut.

Das wars mit dem Karneval, aber wem das nicht genug war: Bei Dnalors Blog gibt es noch „Anfänge und Übergänge – Das Tor zur Hölle“ und „Höllenhunde – Bitches straight out of Hell“, die zwar schon lange vor dem Karneval geschrieben wurden, aber wunderbar gepasst hätten.