Eine Kampagne geht zu Ende und die Neue wird geplant. Entsprechend meiner positiven Erfahrungen bei der Cassandra habe ich mir dieses Mal die Zeit genommen und eine sehr intensive Besprechung mit meiner Gruppe abgehalten um zu sehen wo ihre Präferenzen liegen.
Der dabei herausragende Faktor war, dass die Gruppe gerne weniger Drama und vor allem leichtere Gegner haben möchte. Da waren sie meine 2 Probleme für die neue Runde: Wie soll ich ohne Drama Spaß haben und Motivationen für die Charaktere schaffen und muss ich meine Liste für die Gegner wegschmeißen um der Gruppe nur noch Weichbrote zu präsentieren?
Ich sage der Gruppe also zu, dass ich es mir überlege, die Gegner etwas schwächer zu gestalten und einer meiner Spieler macht im Gegenzug den Vorschlag, das sich die Spieler ihre Charaktere selber bauen können und so besser für die Abenteuer vorbereitete Figuren zu erhalten.
Damit habe ich inzwischen eigentlich ein Problem, wenn es um die mit dem Spiel verbundenen Geschichten geht. Da laufen dann ein haufen Figuren rum, die nur einem Zweck dienen und keine anderen Sachen können. Das (one trick ponys) finde ich persönlich blöd, denn ein Lebenslauf ist eine Sache die mir hilft den Charakter besser zu verstehen.
Wenn die Figur dann erst einmal im Spiel ist, dann kann man sie ja entsprechend der Umstände ausbilden.
Herausgekommen ist ein Mittelweg.
Wir Würfeln mit 6 Würfeln den Reign Lifepath und packen dann 65 EP rauf, die meine Spieler frei vergeben dürfen. Außerdem beantwortet mir jeder Spieler 5 Fragen zu seinem Charakter. Die folgende Charaktererschaffung war schnell und schmerzlos. Die Spieler würfelten selber und trugen die Werte ein um anschließend mit EPs zu steigern. Zwei Spieler maulten heftig rum, weil ich auf ein bisschen Lifepath bestand und meinten, dass ich doch dieses Mal kein Drama leiten soll.
Aber ich brauche einfach etwas zum Charakter um die Abenteuer bauen zu können und sei es nur eine sehr grobe Lebensgeschichte. Nachdem die Charaktere standen habe ich mich mit der Gruppe noch einmal genauer über die Welt unterhalten auf der wir spielen wollen und ihre Gedanken zu verschiedenen Ideen eingefordert.
Es kam recht unterschiedlich bei den Spielern an, dass ich sie so in die Pflicht nahm, zwei hatten viel Spaß, einem war alles Egal und zwei wollten das nicht.
Aber so ist das nun mal, wenn ich als SL auf die Wünsche der Spieler eingehen soll, dann müssen sie mir auch entgegen kommen und sich kreativ einbringen.
Nur so kann wirklich gut für sie leiten.
Das Ergebnis kann sich IMHO sehen lassen. Wir spielen eine Explorer Kampagne mit SEHR kompetenten Charakteren, die nach einem langen magischen Krieg in dem die Götter gestorben sind die neu erschaffene Welt kennenlernen und erobern müssen. Dabei sind meine Charaktere allesamt überzeugte Demokraten und wollen diese Weltanschauung auch den anderen Städten näher bringen. (Wofür natürlich im Sinne von Reign viel Krieg geführt werden muss).
Zum Stimmung aufbauen bediente ich mich eines Diarys, das ein ehemaliger Freund von mir mal geschrieben hatte:
(Diary von Ludovic)
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Außerdem gab es noch diesen kurzen Teaser zur Welt:
Irgendwie hatte alles mit den magischen Kriegen angefangen. Die Magier schlugen sich mit Ihren Armeen aus Untoten, Dämonen und magischen Konstrukten. Die Mächte brachten Berge zum Zersplittern, ließen Neue wachsen und schafften an Ihrem Ende den Nebel des Grauens. Er bedeckt jetzt das Land und in Ihm gibt es Orte, die alle Lebewesen verändern, nein pervertieren.
Die Zwerge haben sich wieder vollständig unter die Erde zurück gezogen und bekämpfen alles was in Ihr Reich kommt fanatisch.
Die Elfen haben Ihre Wälder abgeholzt und den Sand der Erde magisch zu Glas geschmolzen. Sie wohnen jetzt unter riesigen Glaskuppeln in pervertierten Städten. Sicher mag man von der Effizienz der Elfen beeindruckt sein, doch die hängenden Gärten und Gewächshäuser welche von magischen Licht erhellt werden lassen diesen einst freien und den Wald liebenden Volk keine Luft zum Atmen. Ihre Magie schützt die Umgebung der Städte und Ihre Golems töten alles was sich Ihnen ohne die richtigen Schutzsiegel nährt.
Also bleiben nur noch die Menschen, die Orks und die Goblins sowie Hobgoblins. Sie sind es die unter dem Fluch des nebels leiden. Ihre Priester sprechen Gebete um den Nebel und das Chaos fern zu halten, die wenigen Berge die aus dem Nebel ragen sind zu gewaltigen Städten gewachsen die nur das Recht des Stärkeren kennen und nur die Kartographen kennen die sicheren Wege durch den Nebel und wissen wo man unverdorbenes Fleisch zum Essen oder Früchte zum sähen findet. Sie überbringen Briefe und führen die Karawanen der Elfen mit dem Glas und den wenigen Magieren die sich mit dem Bau der Gewächshäuser auskennen zu den zahlenden Kunden. Und glaubt mir, der Preis ist hoch. Die Elfen essen und trinken gerne. Nur vom Bessten.
Die Luftschiffe, welche aus dem Holz der fliegenden Bäume gefertigt werden sind unermesslich wertvoll und es herrsxht ein ständiger Krieg um sie, denn sie könen das Überleben von Städten sichern und transportieren die Wahren und Menschen ohne Gefahr.
Nur einzelne Gruppen von Abenteurern brechen aus der Sicherheit der Dörfer aus und suchen das Abenteuer, den Tod oder Ihre verlorenen Verwandten. Sie suchen Orte ohne Nebel oder für Felder, töten umherziehende Monster und räumen die Grüfte der Klöster und ehemaligen Städte aus. Immer auf der Suche nach etwas was Ihnen Geld, Ruhm oder den Tod bringt. Dabei müssen sie aufpassen, dass der Nebel sie nicht zu sehr verändert und ihnen so die Rückkehr in die Heimat unmöglich macht. Das Fehlen der Götter macht sich bemerkbar, denn die Macht des Nebels kann nur von wenigen gebändigt werden und die Völker neigen ohne Götter dazu auch ohne Leitbilder für das richtige Verhalten zu sein.
Um die Magie der Veränderungen umzusetzen übertrage und ergänze ich gerade eine Tabelle aus dem Dragon Reign.
Zur Welt und den Ideen:
Wir Spielen auf Aventurien. Bloß, das eben alles anders ist. Von den Göttern lebt nur noch der Namenlose und die Karten sind komplett anders. Ich kann mit den Tempeln vieler Götter dienen. (Dungeons) und den Spielern die Möglichkeit geben die Welt nach ihrem Wunsch neu zu gestalten. Karten aus Städten und Namen aus Gebieten sind zu Hauf vorhanden.
Fernziel der Kampagne ist es, dass die Spieler zu den neuen Göttern werden und so mal nebenbei die entsprechenden Sprüche für ihre Anhänger umsetzen. (Ich habe da ja schon etwas Vorarbeit zu geleistet)
Grob gesagt ist es also eine Art:
Wir bauen uns ein Aventurien das wir mögen und hauen dabei viele Köpfe ein.
Ich suche übrigens noch nach alternativen Karten, die ich benutzen kann. Der Orko wollte mir ein paar schicken aber lässt auf sich warten.