Das Manon Mole – noch immer nicht meins!

Ich bin etwas frustriert, muss ich sagen. Was mich im Rückblick verwundert, denn eigentlich hatte ich mir mal ein entspanntes Leben als Baron Dalliwell vorgestellt. Ererbte Baronie, Gattin von den Eltern ausgesucht, stabile politische Verhältnisse im Königreich – ein angenehmes, etwas langweiliges Leben, dem Gott Islik geweiht.

Doch dann kam alles anders – und ich habe noch immer nicht so ganz begriffen, wessen Hand mein Schicksal dort führte. War es mein Vater? Der Stoneking von Huelt? Islik? Jedenfalls verlieh mir der König – zur Überraschung fast aller Anwesenden – zu meiner Schwertleihe ein Lehen. Obwohl ich als Erstgeborener – weiß Islik! – eigentlich die Baronie Dalliwell erben würde und kein Lehen benötigte. Und schon gar nicht das Manon Mole! Ein hügeliges Gebiet, ohne Gesetz und Ordnung, dafür vier Mal so groß wie das ganze Königreich Huelt. Nicht mal ne anständige Karte gab es, zudem ist der Weg zur Küste von zahlreichen Watchtower-Königreichen versperrt, die alle nominell unabhängig sind, aber zum Teil von dem Baron Redwall beherrscht werden, der kein Freund der Familie ist, zum anderen Teil aber sogar von Angwrie abhängig sind.

Karte vom Manon Mole

Mit etwas Geld und einigen wenigen Soldaten, für die mein Vater zahlte, ausgestattet, bin ich dann in den Manon Mole aufgebrochen und habe zunächst das Beerford, dann auch das Old Boar Fort eingenommen – nicht ohne zuvor gegen die gefürchteten Stonecrow-Krieger antreten zu müssen, die den Pass unsicher gemacht haben, einen Drachen (zumindest den Hals und den Kopf) und zahlreiche Diebesbanden. Gelungen ist es mir auch, den riesigen Islik Tempel zu befrieden (und dabei einen echten Minotaurus als Gefolgsmann und Champion zu gewinnen) und eine riesige menschliche Statue über dem einzigen Zugang zum Tal zu errichten, das Zugang zum Old Boar Fort gewährt. Bauern habe ich angeworben, Ackerfläche gewonnen, einen Thron aus Drachenbein gebaut, Rüstungen aus seinen Schuppen und Waffen aus Drachenzahn. Meine Truppen habe ich gemehrt, eine Stadt gegründet, den Handel mit dem Königreich Nomath gefördert und eine Straße gebaut. Islik hat stets seine Hand schützend über mich gehalten!

Bis ich dann dachte, ich könne einen Konflikt zwischen Angowrie und Moragh nutzen, mir neben dem Watchtower-Kingdom Taran Merc auch noch das benachbarte Morath einnehmen und einen mir gefälligen Watchtower King einsetzen. Aber das ging dann doch ganz grandios schief. Mein einstiger Champion, mein treuster Lehensmann, mein Protector of the West – Reynar, fiel im Kampf um das Tor zur Stadt. Es lag in meiner Hand, ihn zu retten – aber ich habe versagt. Mit Reynar verlor ich nicht nur einen treuen Freund, ich verlor auch die Ansiedlungen im Westen des Mannon Mole, mit Eisenmine und Rüstungsschmiede dort an einen Vulkan. Liebe kann tödlich sein im Manon Mole. Immerhin, ich bin wieder frei in der Wahl meiner Ehefrau – aber der Preis war viel zu hoch. Redwall schickte 5000 Mann Schwere Reiterei ins Manon Mole – vorgeblich, um Old Boar Fort zu zerstören – MEINEN Sitz! – Ich werde mich beim König darüber beschweren. Aber Reynars Freundschaft hält über seinen Tod hinaus an – zwei Figuren aus Daradja sind zu mir gestoßen – sie suchten nach Reynars Reinkarnation und wurden von Redwall übertölpelt – sie scheinen mächtig genug zu sein, um interessante Figuren im Spiel gegen Redwall zu werden. Dank ihrer Hilfe kämpft die schwere Reiterei – nur leicht dezimiert – jetzt für mich. Eine formidable Truppe, aber nicht im Gebirge.

Ob ich schon gen Redwall ziehe? Dort gibt es viel freie Fläche, wo eine schwere Reiterei gut wirken kann. Eigentlich wollte ich zunächst mein Lehen konsolidieren, die Wirtschaft fördern und die Küsten-Watchtowerkönigreiche bezwingen. Aber Redwall lässt mich nicht, auch aus Angst um die lukrativen Zolleinnahmen der Händler, die den Manon Mole nicht mehr umgehen müssen. Ich sollte mal mit dem Stoneking sprechen, mit den anderen Baronen, ob sich eine Allianz gegen Redwall schmieden lässt. Vielleicht führts Islik deshalb meine Mutter an meinen Hof?