Vorbereitungen für eine Runde mal ganz anders.

Nach mehrmaliger Ansprache habe ich mich entschlossen eine neue Runde zu spielen. Oder besser gesagt eine neue Runde in Rendsburg zu spielen.

Dieses Mal habe ich den Schuh der Vorbereitung aber anders angezogen. Ich habe mit den Spielern die sich für die Runde interessieren erst einmal ein Treffen vereinbart um festzustellen, was die so wollen und mit ihnen zusammen zu erkennen, was wir denn gemeinsam spielen wollen.

Das ist insbesondere ziemlich besonders, weil ich sonst eine Idee habe und mir für diese Idee passende Spieler suche.

Doch dieses Mal will ich so einige Sachen vermeiden, die ich immer wieder falsch mache. Ich lade keine Leute ein,  die ich persönlich mag oder von denen ich der Meinung bin, dass sie gut zum Thema passen.  Ich habe den  ansprechenden Spielern aus meinem Bekanntenkreis gesagt, sie möchten sich bitte überlegen mit wem sie gerne zusammen spielen würden und überlasse ihnen die Gruppenzusammenstellung.

Das Ergebnis ist wirklich aufregend, denn der Spieler von dem ich befürchtet hatte, dass er zur Gruppe geholt wird wurde von denselben Mitspielern, die sonst immer meinen ihn dabei haben zu müssen nicht eingeladen. Auf meine Nachfrage zu dem Thema kam dann die Argumentation, dass sie lieber einen Spieler dabei hätten, der sich in die Gruppe einfügt.

Der zweite Teil war die Bestimmung des Genres,  in dem wir spielen wollten.  Hier ließ ich den Spielern mit dem Hinweis, dass ich alles außer Grusel leite freie Hand und hoffte auf mein Wikinger vs. Aliens Setting.

Pustekuchen.

Es entwickelte sich eine wirklich gute Diskussion anhand verschiedener Fernsehserien, was man denn so spielen wollte und einer der Spieler brachte noch ein paar Bücher ins Spiel. Für  mich ziemlich überraschend einigte sich die Gruppe auf etwas, dass man als eine Mischung aus Dresden Files und Supernatural bezeichnen könnte.

Die Gruppe wählt aus meinen Vorschlägen das Dresden Files RPG und wir machen zusammen Charaktere.

 

Hört sich das gut an?

 

Jetzt mal in Kurzfassung die wahre Version:

Gruppe kann sich nicht auf Mitspieler einigen, Gruppe kann sich nicht auf Genre einigen, Gruppe kann sich nicht auf Termine oder gar ein System einigen.

 

Warum geht es eigentlich immer in die Hose, wenn ich die Verantwortung für die Organisation der Runde in die Hände der Spieler lege? Manchmal glaube ich zu wissen, warum der Führer es so weit bringen konnte, keiner wollte sich die Arbeit machen mal selber etwas zu entscheiden.

5 Gedanken zu „Vorbereitungen für eine Runde mal ganz anders.

    • Der entspringt meinem tiefen Frust über die Spieler, die einerseits nach mehr Freiheiten schreien und andererseits von Vorne bis Hinten bespaßt werden wollen.

  1. Sowas habe ich auch schon erlebt. Da denkt man, man würde den Spielern einen Gefallen tun und sie aktiv an der Generierung der Hintergrundwelt (so in mein Fall) beteiligen, aber heraus kommt nur ein graues Mischmasch. Da hatte ich dann als SL damit zu kämpfen dass Sie selber dann keine Konkreten Vorstellungen hatten und musste zu Ihren halbgaren Ideen einen Plot schnitzen. Die Idee von Spieler-Empowerment ist verlockend, aber klappen tuts nicht so oft.

  2. Schön geschrieben – gefällt mir!
    Zum Thema: Dein Fazit überrascht mich nicht im geringsten! MMn braucht es im Endeffekt doch immer wieder einen „Leitwolf“, der entweder gewisse Vorgaben macht und / oder fruchtloses Rumüberlegen mit einem „Gut, dann nehmen wir das“ eintütet!
    Gerade, wenn mehrere Personern beteiligt sind ist es doch deutlich einfacher, zu einem bestehenden Vorschlag „ja“, „nein“, oder „ja, aber anders“ zu sagen. Das hat ja auch eigentlich nichts mit Rollenspiel zu tun.
    Ruf‘ mal nacheinander 4 Leute an, und frag‘ einfach „Machen wir was zusammen?“ Bis da die Leute auf einen Nenner kommen hast Du die Rente durch!
    Ruf die gleichen 4 an, und sag „Kommst Du am [hier konkreten Termin einfügen] mit [hier konkrete Aktivität einfügen]?“ Zumindest bekommst Du schnell konkrete Ansagen (DANN kann ich oder nicht, oder DAS mag ich oder nicht).
    Die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten sollte möglichst klein sein, und so, wie Du es beschrieben hast, gab es zu jedem Punkt Dutzende Möglichkeiten, sich zu entscheiden. Und eigentlich haben die Spieler ja nichts weiter getan, als diese Freiheit auszunutzen … .

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