Genreunterschiede zwieschen Ptraten/Pulp und Mantel & Degen

Wer Rollenspiele spielt und auf Systeme wie 7te See, All for One  oder PDQ trifft, der wird sich sehr schnell der Diskussion widmen müssen, was für ein Genres die verschiedenen Spiele denn jetzt bedienen. Piraten, Pulp oder Mantel und Degen???

Dazu hole ich erst einmal aus, wofür die Genres meiner Meinung nach stehen:

Mantel und Degen.

Meiner Ansicht nach bezieht sich das Mantel und Degen Genre sehr auf ein paar Bücher von Dumas (der Mann mit der eisernen Maske, die drei Musketiere) oder einer moderneren Vorlage wie Zorro. Die Protagonisten in den Geschichten sind in der Regel klassische Helden, welche aus dem gehobenen Milieu stammen und sich der Behebung eines Unrechtes oder einer Rache Queste widmen. Sie geraten bei ihrem Feldzug dann auch fast immer mit einer überlegen und moralisch verdorbenen Macht in Konflikt. Mantel und Degen dreht sich um Themen wie Ehre, Moral, Verlust, dem Dienst am König oder am Vaterland. Die Helden sind immer die Guten, auch wenn sie als Piraten oder Banditen arbeiten um ihren Ziel näher zu kommen.

Das Mantel und Degen Genre wird auch von einer gewissen Eloquenz und Wortgefechten beherrscht, die Helden messen ihren Esprit mit dem Gegner, wie es zu Dumas Zeiten in der gehobenen Schicht oft der Fall war. (Duelle mit Worten) In den Filmen kommen dazu akrobatische Szenen und aufwendig choreographierte Kämpfe.

Piraten/Pulp

Grundsätzlich ist das Piraten oder Pulp Genre durchlässiger als das von Mantel und Degen Geschichten. Die Begründung liegt in der fehlenden moralischen Instanz, welche den Helden beim Mantel und Degen Genre antreibt oder auszeichnet. Außerdem wird das Genre gerne mit Elementen aus anderen Genres gemixt. In Verfilmungen wie Fluch der Karibik wird sogar ein sehr gekonnter Mix aus den Genres Mantel und Degen, Horror und dem Piraten Genre erschaffen. Das Piraten/Pulp Genre lebt in der Darstellung seiner Charaktere von deren Überzeichnung. Alles in diesem Genre ist groß, schnell, bunt und absolut unglaublich.  Für mich ist Sindbad der erste Pirat, äh Seefahrer, der dem Pulp Genre zu zuordnen ist. Wenn man bedenkt was der „Seefahrer“ so alles auf seinen Reisen erlebt, dann ist das für mich Piraten-Pulp, äh Seemannsgarn,  in Perfektion.

Ein Großteil der Piraten in filmischen Vorlagen sind nahe am Mantel und Genre, aber nicht alle.

Der entscheidende Unterschied zwischen Mantel und Degen und Priraten Pulp ist die fehlende Moral und die Überzeichnung der Charaktere sowie das Einbeziehen anderer Genres.

Was Bedeutet das fürs Leiten? Eigentlich nur, dass man sich vor der Runde mit der Gruppe unterhalten sollte welches Genre man pflegt oder auf was man achtet. Ich bin mit einer meiner Runden kreuzunglücklich gewesen weil ich Mantel und Degen Piraten mit Pulp Einflüssen im, Mondmeer spielen wollte und die PULP Vorzeigepiraten mit Ambitionen zur Macht gespielt haben. Alle Hinweise, von mir, dass gewisse Taten nicht edel waren und das verteilen von negativen Rufwürfeln wie bei 7te See brachten keine Besserung.

Eher im Gegenteil, die Rufwürfel der schlechten Art wurden enthusiastisch genutzt um weiter finstere Pläne voran zu treiben.

Also sollte man sich als Spieler und als SL immer darüber im klaren sein, dass man diese Genre vor dem Spiel gut abklären sollte um nicht zu einem Spielerlebnis zu gelangen, dass man so nicht haben wollte. Als Lehre aus dem Spielereignis werde ich in Zukunft immer erst einmal eine kurze Unterhaltung mit meinen Spielern halten, welches Genre es denn zu dem Spiel gibt oder welches wir spielen werden.

Bei One-Shots hat das echt Wunder gewirkt!