Die Eroberung des Mannon Mole Teil 2

Dies ist das Diary zur zweiten Runde der Gruppe, die in Hamburg stattfand und durch einen der NSC aus dem Baroniespiel gewürzt wurde. Der Spieler (JollyOrc) hatte sich bereit erklärt mir beim etablieren eines Plots zu helfen und sich ins Spiel einzubringen um meinen Ideen zum Spiel neuen Auftrieb zu verleihen.

Die Runde fand in Hamburg beim Karsten statt und ich muss sagen, dass der menschliche Faktor bis auf eine Störaktion während eines Spotlights von Ludovico und einer SEHR harschen Reaktion von mir darauf echt traumhaft war. Alle Spieler sind sich hoch sympathisch und so hoffe ich auf eine lange und ergebnisreiche Kampagne.

Zum Geschehen:

Nach einem kurzen Vorgeplänkel schmiss ich Gunnar mit seinem neuen Charakter Dyrek of Berrinia direkt ins Feuer und ließ ihn mit dem Baron Galbroke von Berrina interagieren. Der Baron ließ sein Protegee auch gleich mal ein paar Informationen einholen und einen Trupp für die Reise ins Mannon Mole bestellen. Dyrek agierte klug und nahm einen Trupp gut ausgestatteter leichter Reiterei, welche die Strecke mit den beiden Protagonisten schnell schaffen sollte.

Während dessen trat der gute Jens mit seinem Charakter Reynar of Falliwell in Erscheinung und machte damit aus einem NSC der letzten Runde einen Protagonisten. Er unterhielt sich mit seinen beiden Vorgesetzten und sie planten einiges für die Zukunft der Burg. Conrad Nagria erklärte sich bereit nach Redwall zu reisen und ein paar Leute aus der Stadt zu rekrutieren, die dieser aufstrebenden Gemeinde mehr Ackerfläche, Bier und bessere Häuser bescheren sollten. Außerdem sollte er einen Islik Priester überreden etwas Geld für die Suche nach dem Tempel springen zu lassen.

Olli ließ seinen Charakter losmaschieren, obwohl er wusste, dass 2 neue Charaktere auf dem Weg zur Gruppe waren und er dadurch weniger Spotlight haben würde. Das hat mir sehr imponiert.

Auf dem Weg nach Bluewall traf er auf den Baron und Dyrek. Der Baron ließ seinen Protègè von der Leine und den ersten Kontakt mit einem der neuen Machthaber hier in der Gegend machen. Conrad stellte sich dabei nicht gerade diplomatisch an und der Baron fand ein paar belustigende Worte für sein Protegee, die in einer Runde mit Fanmail nach Belohnung geschrienen hätten.

Conrad lies eine Brieftaube nach Hause fliegen um die hohen Gäste anzukündigen und machte sich weiter auf den Weg nach Redwall. Während Bran sich eine Weissagung bezüglich des Tempes von Islik machen ließ und ein paar kryptische Worte bekam, die später noch an Bedeutung gewinnen sollten.anschließend machte er es besser als Conrad und kam seinen erlesenen Gast entgegen. Natürlich auch um ihn bei bösen Absichten nicht in die Mauern der Heimat lassen zu müssen. Als erstes schickte er seinen Champion Reynar los, der sein smpathisches Äußeres mit einer Charaismatik Mask verstärkte und auf die nahenden Truppen einen unglaublichen Eindruck machte.

Bran tischte recht fein auf und verhielt sich nach allen Regel der Etikette hervorragend. Nach einem kurzen Palaver nahm Bran seine Gäste mit auf den Weg in die Heimat und richtete dort ein kleines Festbanket aus, nicht ohne von dem Baron einen gestopften Schwan, den dieser herbeiempowert hatte zu essen. Reynar versuchte während dessen eine der Reiterinnen aus dem Gefolge des Barons klar zu machen und versagte trotz seiner Charismatic Mask. Er fing sich ein Lust Binding ein, und begehrt diese Frau jetzt aufs äußerste.

Ich schnitt zu Conrad, der in Redwall Leute anheuerte und dabei einigen Erfolg hatte. Schließlich ließ ich einen Anhänger des Gottes AMAYMON, den er gleich zu rekrutieren versuchte, dabei aber patzte. Doch zumindest der Kontakt und die Möglichkeit zu Aufträgen gegen Bezahlung sind da.

Während dieser Szene gab es die von mir am Anfang erwähnten Störungen auf die ich so extrem reagiert habe. Danach wurde die OT Unterhaltung in die Küche verschoben. Nicht unbedingt etwas, was ich gut finde, weil die Spieler dabei den Plot nicht folgen können, aber es war ruhig. In der Küche wurde dann auch noch ein Witz gerissen, wann mein erster weiblicher Schlampen/Arschtreter SLC kommen würde und die Spieler sollten nicht lange warten müssen.

Nach dem nächsten Schnitt kam also Chloe of Nomath ins Spiel:

Chloe bollerte voller Kraft gegen das Tor der Befestigung und ihre mit Runen verzierte Rüstung glänzte im Abendlicht. Der Baron von Berrina kannte Chloe und ihr Temperament und es kam zu einer sehr spontanen und leidenschaftlichen Begrüßung. Chloe war im Old Beer Fort um Verhandlungen zu starten. Ihre Stadt war inmitten der Watchtower die wirtschaftlich potenteste, aber der Handel litt unter den Steuern der diversen Könige zur linken, die König Euwen Derc Jaraslas anhingen oder den Königen zur Linken, die dem Lord Galrode von Redwall verbunden sind und für ihn erbarmungslos Zölle einfordern um seine wirtschaftliche Macht zu festigen.

Baron Berrinia warnte die Gruppe vor Chloes überschäumenden Temperament und sie ließen sich auf Verhandlungen ein, die damit endeten, dass Nomath 300 gut ausgerüstete Wachen mit Kettenhemd und Schild zur Verfügung stellte und einen Weg durch das Moor bauen wollte um die Zollschranken und eventuelle Seeblockaden zu umgehen.Dafür würden die Herrscher des Old Beer Fort von der Stadt keinen Zoll nehmen und ihr im Falle eines Angriffs beistehen.

Es gab einen Schnitt und ich sprang zu Conrad, der vom Gwynnefryd dem Champion des Lord of Redwall am Tor der Stadt drangsaliert wurde. Conrad schaffte es trotz einer fetten Platzwunde (blindet) über dem Auge den Champion zur Seite zu reiten und mit seiner Truppe und den Handwerkern zu fliehen.

Wieder zurück bei den Verhandlungen ging es hoch her, denn Bran versuchte dem Baron ein paar Truppe aus dem Kreuz zu leiern und Chloe übte auch Druck auf den Baron aus um ihn zum Abstellen von Truppen zu verpflichten, aber der Baron blieb standhaft und Chloe machte Dyrk zum Anführer ihrer Truppen um den Baron enger an sich zu binden.

Das war von mir gezielt so eingerichtet worden, denn Gunnar sollte mit Dyrk ein Machtfaktor in der Gegend werden, den anderen Charakteren auf Augenhöhe begegnen. Mit Reynar hingegen habe ich noch keine aktuellen Pläne, der soll laut seinem Spieler Jens erst einmal der loyale Gefolgsmann bleiben.

Der Baron bekam von mir nach den Verhandlungen ein Problem aufgehalst, der Lord von Redwall mochte ihn nicht mehr, jetzt wo er die Leute in seinem Hinterhof unterstützte und der Stadt Normath einen zollfreien Weg ins Königreich HUELT sicherte. Das brachte mich auf die Idee, an dem Abend noch etwas zu eskalieren, wenn die Umstände stimmten.

Chloe wurde noch von Reynar bearbeitet, doch dank eines persönlichen Giftes war sie immun gegen seine Schmeicheleien und reiste wieder ab. In der glitzernden Morgensonne fiel Reynar auf, das ein Fenster in der glitzernden Morgensonne so etwas wie eine Karte auf einen Tisch warf. Reynar, Sohn eines Kartographen wurde neugierig und putzte das Fenster um die Karte besser sehen zu können. Doch es dauerte einige Tage, bis er die Karte fertig stellen konnte und Dyrk schlich sich eines Morgens neben ihm um das Werk zu bewundern. Aber Dyrk ging nicht zum Baron um ihn die neue Info kund zu tun. Er sicherte seinen Posten und das Vertrauen in ihn, indem er ruhig blieb und das Geheimnis wahrte.

Derweil machte sich der Baron zu Berinnia auf den Heimweg und entdeckte eine Falle. Doch der Anführer der Reiter machte einen folgenschweren Fehler und ließ die Falle stürmen. Er hatte wohl am Abend vorher zu tief ins Glas geschaut. Eine Lawine begrub einen Teil der Truppen und schloss den Pfad in diese Richtung ab. Der Baron blieb bei seinen Männern und das obwohl er dachte, dass ihn das in Gefahr bringen könnte. (Der Spieler wusste es auf jeden Fall)

Nachdem alle lebendigen Gefolgsleute geborgen worden waren und die Toten verbrannt wurden, wollte sich die Truppe auf den Weg in die Heimat machen und wurde eingekesselt. Hinter sich die Mauer aus Steinen, vor sich die Pikiniere des Lord of Redwall versuchte der Baron zu fliehen, konnte aber aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht gut genug reiten um es zu schaffen. Er erdacht sich eine Taktik und setzte einen Esoteric Path ein um die Truppen zu pushen, aber die Macht des Schicksals (oder besser gesagt meine Würfel) waren gegen ihn und das obwohl ich mich verschätzte und den Champion die falsche Incantation sprechen ließ, welche ihm Bonus im Wettbewerb lieferte aber nicht die Truppen vor Angst schützte.

Egal, der gute Baron hatte beim Wurf kein Glück und ich schon. Seine Truppen wurden überwältigend geschlagen und ein Großteil überlebte nur, weil der gute Baron sich opferte und in de Gefangenschaft begab. Dem Baron wurde eine seltsame Kette umgehängt, welche ihn am weglaufen hindern sollte und er ritt mit Gwynnefryd nach Redwall.

An dieser Stelle verließen uns Gunnar (Dyrk) und der JollyOrc (Baron Darriwell), weil es schon recht spät war.

Karsten plante viel und schließlich ließ er Bran seine Freunde Reynar und Conrad in Sturmkrähen verwandeln, was ein super Einfall war, denn die 17 Krieger der Sturmkrähen, die auch zu diesem Trick in der Lage waren schlossen sich voller Begeisterung an um den Baron und Gwynnefryd vor der Stadt abzufangen. Reynard versteckte sich gut und enthauptete Gwynnefryd mit einem Hieb von hinten um den Baron frei zu bekommen. Doch das Halsband erwies sich als sehr gefährlich und tötete die beiden jungen Helden fast. Auch eine Hexe die das Halsband entfernen sollte schaffte es mit ihren 9 Würfeln nicht und starb bei dem Versuch.

Also flohen die Freunde voller Zorn vor den anrückenden Truppen des Lord von Redwall und ritten nach Hause. (Nicht ohne vorher den Leichnam geplündert zu haben)

Es gab noch ein paar Planungen und Ansätze, bevor ich die Runde beendete, weil ich am nächsten Tag arbeiten sollte (4 Stunden Schlaf sollten es dann schon sein)

Das Baroniespiel

Das Baroniespiel brachte Heute folgendes Ergebnis. Der Baron von Berinnia schaffte es aufgrund Würfelglück und guter Planung den Lord von Redwall mit sich zu versöhnen. Er wird einen Monat beim Lord als Freund und Gast bleiben, aber der Gruppe langsam und sicher den Geldhahn abdrehen um den Lord nicht noch weiter zu beeinflussen.

Die beiden anderen Lords werden hoffentlich in der Woche aktiv und sagen, wie sie agieren wollen.

Dresden Files: Ohne Kontext kein Spaß

Letztes Mal hat mir Dresden Files keinen Spaß gemacht!

Wie kommts?

Wir spielen montags von 20-23 Uhr Dresden Files. Ich würde den Spielleiter und mich als recht erfahren in System und Setting einschätzen, zwei weitere Spieler sind zwar langjährige Rollenspieler, aber kannten FATE bis dato nicht, einer von ihnen hat noch keinen der Romane gelesen, die als Settingvorlage dienen.

Der Slot ist sicherlich nicht ideal. Es handelt sich um einen Arbeitstag, wir müssen pünktlich enden. Wir starten umgekehrt eher selten pünktlich, weil fast immer jemand nicht so zeitig losgekommen ist, dass er um 20:00 Uhr etwas gegessen hat und auf dem Sofa sitzt. Aber: Immerhin, wir spielen. Nicht exzessiv fokussiert (was von den beschnittenen drei Stunden noch mehr Zeit abzieht) gehen wir seit einer Handvoll Sitzungen gegen das Böse vor.

Was bisher geschah:
Eine schöne Frau rief an und bat uns, eine Kiste zu öffnen, die aus dem Nachlass von Harry Houdini stammen solle. Dafür sollte es Geld geben. Anknüpfungspunkt für diesen für uns recht unerwarteten Anruf war wohl, dass einer von uns eine Identität als Bühnenmagier pflegt. Nun ja, mäßig überzeugend, aber was solls. Mein Warden Iago, der Bühnenmagier (und sehr echte Ritualist) Smendrik und Journalist-cum-red-court-infected Florian tauchen bei der Dame auf. Sie gibt uns die Kiste, wir fahren zurück, merken, dass wir verfolgt werden. Der PI hat „plötzlich“ Motorprobleme (immer diese Elektrik, hihi) und wir holen aus ihm heraus, dass ein Herr Tempelhofer ihn beauftragt hat. Der will die Box (kaufen). In der Kiste ist eine Schatzkarte, der Schatz ist im Stadtpark (eine Gegend mit dünner Grenze zur Welt der Feen) im Wasserbecken vor dem Planetarium vergraben. Uns versuchen Sommerfeen zu beklauen, wir werden von Grimalkin und seinen Malks angegriffen. Die Auftraggeberin wird von einem Changeling oder einer Fee getötet, grausam. Der Schatz ist das Herz des Sommerritters – solange es lebt, kann Sommer keinen Ritter haben und Winter ist im Vorteil. Wir wissen, dass der Vater der Auftraggeberin etwas mit dem Sommer zu tun hat – Ritter? und sehen auch einen der vermuteten Sommerelfen auf einem Photo in der Wohnung der Auftraggeberin. Es ist 50 Jahre alt und der Elf sieht aus wie heute. Wir holen uns das Herz und fahren auf das Heiligengeistfeld – neutral ground in Hamburg.

In dieser Situation fangen wir an besagtem Abend an. Outgunned, Spielball deutlich größerer Mächte, ziemlich im Dunklen gelassen. An sich eine spannende Situation – letztlich aber ein Abend, der mir nicht gut gefiel. Warum? Vermutlich, weil wir als Spieler keine Agenda hatten. Das ist natürlich zu einem guten Teil unser eigener Fehler, eine solche Agenda kann man sich als Spieler bei FATE schaffen. Ich als Spieler fühlte mich damit aber überfordert und hilflos; ich hatte den Eindruck, dass der SL in eine bestimmte Richtung führt (manche Versuche, mit Hilfe der von FATE vorgesehenen Behauptungen interessante Aspekte zu schaffen wurden gleich blockiert). Inzwischen ist mir aber klar geworden, dass leider keiner von uns versucht hat, dem „Herz“ bestimmte, eigene Fähigkeiten zuzuschreiben. Das hätte aber funktionieren können – z.B. eine bestimmte heilende Kraft des Herzens wäre gut gewesen. So aber war die Situation letztlich langweilig. Wir selbst konnten mit dem Herz nichts anfangen. Verschiedene Figuren kamen vorbei, die uns dazu bringen wollten, gegen Drohungen das Herz herzugeben. Wer sie waren und warum sie handelten blieb oft unklar. Es gab kein uns in Versuchung führendes Angebot! Nichts was uns eine Agenda gegeben hätte, keine Spannung, kein Drama – nur die Wahl zwischen einer von drei Fraktionen, die im Anschluss weniger sauer auf uns gewesen wäre als die anderen. Ein unspektakuläres Ergebnis, letztlich.

Es gab eigentlich nur zwei Varianten, die wir verfolgt haben. Variante 1: Gib das Herz dem Winterhof, verrate aber gleichzeitig den Übergabeort an den Sommer – die können sich dann das Herz holen, und wir sind fein raus – beide Seiten haben von uns bekommen was sie wollten – wir aber gehen leer aus, letztlich auch als Verlierer (ging nicht, Sommer war zu schwach). Variante 2: Zerstöre das Herz – mein Favorit, da es mir noch am ehesten „idealistisch“ vorkam, ein Teil meines Kernaspekts „idealistischer Warden“. So hätte man den Menschen hinter dem Sommerritter wenigstens einen Tod gewähren können, statt weiter in diesem Stadium zu vegetieren – untot! (Ging nicht, zu große magische Energie würde frei werden).

Das war doof doof doof, und ich bin unzufrieden mit mir selbst, nicht stärker die Zügel in die Hand genommen zu haben.

Lehren fürs nächste Mal:

  • Eigene Agenda klären
  • Eigene Organisation einbringen: In meinem Fall die Wardens!
  • Zur Not stärker in den Konflikt mit den Mitspielern gehen, wenn der SL keine Konfliktfläche bietet