Jörg und PDQ#! Eine neue Liebe wurde geboren!

Da ist es wieder das Gefühl, ich hatte es bis jetzt exakt 2 mal..

Die echte Liebe zu einem neuen System, welches mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen hat und in mir mindestens 20 Ideen zu Kampagnen weckt. Das ist mir bis jetzt nur bei Reign und WuShu so gegangen. Systeme wie Artesia, 7te See, Shadowrun und Everway haben immer ihre Zeit benötigt um mich als Spieler und SL zu überzeugen. Savage Worlds wird von mir trotz der Anerkennung seiner durchaus hervorragenden Entwicklung eher als Notnagel gesehen, wenn es gilt ein komplett vermurkstes System mit etwas einfach zu adaptierenden zu spielen.

Doch das Testspiel von PDQ#! In der Sharp Version hat ich mehr als nur ein wenig überzeugt und ich habe einen neuen Liebling, in den ich mich jetzt intensiv einarbeiten werde um in ihm als SL zu wahrer Form aufzulaufen. Und bei dem Testspiel bin ich das wohl auch. (Dank der Hilfe meiner Mitspieler und dem Regelonkel Harlan)

Die Mechaniken sind so genial ausgelegt, dass man als SL durch alle Punkte der Charaktererschaffung vom Spieler mit Idee versorgt wird, was einem SL wie mir, der auf Input seiner Spieler. Die Charaktererschaffung und fast alle Mechaniken im Spiel sind darauf ausgelegt, dass der SL von den Spielern neues Futter für den Plot bekommt. So muss der Spieler zum Beispiel der nach dem Verlust eines Wettstreits einen Trainingspunkt bekommt eine Geschichte um die neue Fertigkeit bauen, die dem SL Vorlagen liefert.

Die Techniken, die als Verstärkung der Stärken dienen liefern mir als SL auch ganz klare Bilder, was der Spieler gerne mag, weil er sie entsprechend des Charakterbildes in seinem Kopf entwickelt. Der Kampf ist mit genügend Esprit versehen um sich schnell mal durch eine Horde Mooks zu arbeiten und trotzdem Spaß am Würfeln zu haben. Durch die fast intuitiv zu nennende Logik des Aufbaus kann man sich als SL ohne Probleme dem leiten und weiterentwickeln der Ideen seiner Spieler widmen.

Ganz deutlich wird das, wenn es einen echten mechanischen Vorteil bringt, seinen Gegner vor oder in dem Kampf zu beleidigen. Das Auftrumpfen schwächt ihn merklich und endlich muss ich mal nicht handwedeln um einen Augleich zwischen sozialen und physischen Kampf zu finden.

Die Ideen aus dieser Art des Spieles werden von mir sicher auf meine ORE Version fürs Mondmeer übertragen, weil es dort halt etwas mehr Chrunch sein soll, als in der Mantel und Degen Runde auf Thea, welche ich jetzt plane.

Ich hoffe noch auf ein Diary, meiner Mitspieler….

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Als SL nach den Regeln ausgetrickst (Beim Erzählonkel Spielen)

Ich weiß jetzt nicht ob es eine Liebeserklärung an die Gruppe sein soll oder ob ich sauer bin. Auf jeden Fall bin ich gestern Abend nach allen Regeln der Kunst ausgetrickst worden und stehe auf den Trümmern meiner vorbereiteten Kampagne.

Und es fing doch so vielversprechend an…

Nach einigen Differenzen haben sich meine alte Dramatik Gruppe und ich zusammengerauft und wollen wieder spielen. Um das Go für die Runde zu bekommen haben die Spielerinnen sich auf ein heimtückisches Mittel verlassen und mich im Rahmen einer Geburtstagsparty abgefüllt und damit fast willenlos gemacht.

Selber schuld, hätte ja auch nein zum Stoff sagen können…

Nun trafen wir uns gestern Abend bei mir und ich hatte den Mädels vorher allen eine Kopie der aktuellsten Regelfassung zukommen lassen. Angesagt war eine Kampagne, die auf King Lear basiert. Ich lies die Mädels also zum Brainstormen und vernetzen der Gruppe alleine, wie ich es gerne mache und chattete ein wenig mit der Franzi. Nach dem Chat kam ich dann zurück und wurde erst einmal darauf aufmerksam gemacht, dass im Regelwerk steht, die Gruppe würde Genre und Art des Spieles selber bestimmen. Das hätten wir bei der ersten Runde, schließlich auch so gemacht und King Lear wäre langweilig.

Aber das ist ein Klassiker!!!!

Keine Gnade für Jogi, die Damen wissen genau was sie wollen und sie erzählen mir ihren aktuellen Wunsch: SPN-Like mit Drachen und den Protagonisten, die nicht wüssten, wie sie die Viecher zu bekämpfen hätten. Ich versuche noch zu verhandeln und erwähne, dass ich in SPN nie etwas von Drachen gesehen hätte, aber ich werde mir der Wucht eines Tsunamis überstimmt und gebe mich schließlich geschlagen, weil die raffinierten Spielerinnen ihre Plotpunkte zusammenlegen und sich Fakten kaufen:

  1. Es gibt Drachen
  2. Keiner weiß, wie sie zu töten sind
  3. Die Schwerter mit denen man sie angeblich töten kann sind verschollen oder Fälschungen

Dann werden mit die SLC entsprechend der Arcana Karten zugereicht:

0 Der Narr

Dargestellt von Dean Winchester

I Der Magier

Dargestellt von Bobby Singer

II Die Hohepriesterin

Dargestellt von Mary Winchester (jetzt ein Engel, der auf die Erde gesandt wurde und keine Erinnerungen an den Himmel mehr hat)

III Die Herrscherin

Dargestellt von Anna Milton, die eine Sekte leitet, welche die Rechte der Frauen stärkt und für die Spiritualität von Jungfrauen plädiert.

IV Der Herrscher

Dargestellt von Castiel

V Der Hohepriester

Dargestellt von Chuck Shurley, der immer noch Visionen hat.

VI Die Liebenden

Dargestellt von Joe und Ivonne Traviata (nicht in SPN), die nicht wissen, dass sie Nachfahren von Paolo Uccello, der um um 1460 den letzten bekannten Drachen erschlagen hat.

Es steht mit gnädiger Weise frei, die Beiden genauer auszuarbeiten.

VII Der Wagen

Dargestellt von Sam Winchester

VIII Kraft

Dargesetellt von John Winchester

IX Der Eremit

Dargestellt von Zachariah

Rad des Schicksals

Sonstige Monster nach Bedarf des Plots.

XI Gerechtigkeit

Dargestellt von Harley Jorgeson, der nach dem Tod seines Gottes durch Sam und Dean dazu verflucht wurde solange auf der Erde zu verweilen, bis er für die Untaten seiner Vorfahren gebüßt hat.

XII Der Gehängte

Nicht definiert.

XIII Tod

Richard Drake, der Anführer der Drachen

XIV Mässigkeit

Pater John O`Reily, der versucht via Alchemie etwas gegen die Drachen zu finden.

XV Der Teufel

Genannt Mutter: Die Herrscherin aller Drachen, die aus ihrem Verlies befreit worden ist.

XVI Der Turm

Darf ich frei zuordnen. Jemand sehr mächtiges, der von einer übergeordneten Energie zerstört/geschwächt wurde

(ich bin dankbar für Ideen)

XVII Der Stern

Pater Nicola Schirinowsky, der in Russland als Verschollen gilt.

XVIII Der Mond

Archetyp: Die Nacht (darf von mir frei zugeordnet werden)

Beginn – Aufstieg – Blüte – Abstieg – Ende, entsprechend den Mondzyklen. Das Ende

(Neumond) ist gleichzeitig wieder ein Neubeginn.

Stichworte: Unbewusstes, Ebbe, Flut, Zyklus, Täuschung, Verbergen.

XIX Die Sonne

Luca Traviata, der Sohn von Joe und Ivonne

XX Gericht

Dragestellt von Uriel

XXI Die Welt

Ein Heiliger, der kurz vorm Aufstieg zum Engel ist.

Ok, sie haben ihre Hausaufgaben gemacht und ich sitze echt in der Patsche, denn eigentlich habe ich überhaupt keine Lust auf SPN im Rollenspiel. Andererseits ist es so unglaublich cool, das die Mädels fast alle NSC benannt haben und mir die Story sozusagen auf dem Silbertablett servieren. Wir sehen uns zusammen die neueste Folge von SPN an, damit ich ein paar Ideen bekomme und ich lege danach mit der Gruppe die Vorsehungfür das Abenteuer:

Die erste Karte der oberen Reihe ist der erste Impuls für das Abenteuer, ich ziehe den Wagen, also geht der Impuls von Sam Winchester aus und ich muss ein wenig schlucken.

Die zweite Karte der oberen Reihe steht für die die Auswirkung des

Impulses, sie repräsentiert einen Widersacher und ich ziehe den Magier, der für Bobby Singer steht.

Da ist der Schlamassel, wie bekomme ich Sam und Bobby in Opposition? Doch die Mädels unterstützen mich, hat Sam nicht irgendwie ständig in Opposition zu Bobby gestanden? Das kann man doch sicher ausbauen und so wie ich meine SLC krepieren lasse, würde dabei auch was rauskommen.

Die dritte Karte der oberen Reihe steht für einen Ausgleich zwischen den

gegensätzlichen Zielen. Ich ziehe den Stern, Pater Nicola Schirinowsky und habe so gar keine Idee, wie es weiter gehen soll, weshalb ich eine weiter Karte ziehe und diese über den Stern lege um mehr Infos zu bekommen. Ich erhalte Gerechtigkeit mit Harley Jorgeson und bekomme eine grobe Idee, wie ich es angehen kann.

Die vierte (verdeckte) Karte steht für die Vorsehung bezüglich der Frage um ein mögliches Ende. Sie zeigt mir an, wie der Weg der Protagonisten in diesem Abenteuer enden kann und stellt gleichzeitig den Start-Impuls nächstes Abenteuers dar. Ich ziehe die Herrscherin und weiß jetzt, wie ich die Sache angehen will.

Mehr, wenn ich vom Zocken zurück bin.

Erzähl mir nicht, wie ich zu leiten habe

Immer wieder komisch, was in viele Rollenspieler fährt, wenn es darum geht wie geleitet wird. Da werden fremde SL, bei denen man noch nie gespielt hat und von deren Gruppen man nicht weiß, wie sie denn gerne erst einmal pauschal nach den eigenen Maßstäben beurteilt und man erdreistet sich, denen sagen zu müssen, wie man Spaß hat.

In der Regel kommt so etwas dann von Leuten, ca. 4 Systeme kennen und die wunderbare Welt des Rollenspiels trotzdem verstanden zu haben meinen.

Ich meine ja nicht, dass man ein guter Rollenspieler oder SL wird, nur weil man viele Spiele kennt, aber helfen tut es einem schon. Genau wie die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Leiten.

Viel wichtiger für gutes Leiten ist jedoch das Lernen von anderen SLs und die Reflektion ihrer Stile. Wenn man sieht mit was sie Erfolg haben und das aufs eigene Leiten überträgt, dann erzielt man IMHO viel mehr Fortschritte, aös wenn man sich komische SL Bücher oder Tipps durchliest.

Das ist natürlich komisch von jemanden, der selber andauernd Tipps zum Leiten schreibt, doch man sollte meine Gedanken immer so betrachten: Was sie bringen zeigt sich am Tisch und nicht beim Lesen.

Mit dieser meiner Einstellung bin ich gestern also in eine Runde zum Beschnuppern gegangen, die ich in meiner Heimatstadt vermittelt bekommen habe. (Ich will ja DSA spielen)

Während dieser Schnupperrunde wurde dann gefragt, was ich sonst so spielen würde und anschließend kamen die Fragen, was ich an den Spielen so mögen würde. Ich erzählte dann von Fanmail, verschiedenen Mechaniken, tollen Settings und allem, was mir so wichtig ist.

Da geriet der SL der Runde so richtig in Fahrt und zog vom Leder: „Die machen doch alle kein echtes Rollenspiel machen und haben treten das Hobby mit Füßen“ Anschließend kamen die üblichen Vorwürfe wie ich sie immer wieder höre, wenn es um neue Systeme geht und ich wurde darüber aufgeklärt, dass die Welt eigentlich nur SLs braucht, die ihren Spielern zeigen, wo es langgeht und Regeln da sein um den SL ein grobes Gerüst zu geben, dass der SL mit Leben füllt, während er den Spielern eine gute Geschichte erzählt.

Ich lächelte den SL der potentiellen Runde gequält an und verließ mit Rondra zum Gruße die Vorstellungsrunde.

Und wieder stellt sich mir die Frage: Warum meint eigentlich jeder Vollidiot, der eine Runde leitet, dass er allen anderen Leuten zu erklären hätte, wie die das Spiel zu leiten sei? Ich bekomme regelmäßig gesagt, dass ich ein guter SL bin und dennoch habe ich inzwischen die feste Überzeugung, dass über die Qualität eines SL nur eine Aussage getroffen werden kann, wenn man ihn mit seiner Gruppe live in Aktion erlebt hat. Selbst wenn einem das Leiten selber nicht gefällt, muss diese Sache auf die Gruppe noch lange nicht zutreffen.

Das bedeutet aber trotzdem nicht, dass ich mir einen SL mit solcher Attitüde selber antue. Da gehe ich lieber und suche weiter nach dem SL der mich glücklich macht. Die Gruppe kann und darf bei ihm aber trotzdem Spaß haben.

Nächste Woche werde ich meine Fühler dann mal nach Flensburg ausstrecken und sehen, ob ich da einen brauchbaren SL finde.

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