Diary Mondmeer 6 Finger Jack ist frei.

Ich stelle jetzt mal die Protagonisten der Kampagne vor:

Jean Pierre de Saint Verde

Kahunga wurde als Sohn einer einfachen Magd bei den Tas la Mani geboren. Seinen Vater hatte er nie gesehen und seine Mutter starb früh. Er war ein grober, harter Bursche und schlug sich so als Dieb und Kleinkrimineller durchs Leben. Als er alt genug war und sich ihm die Gelegenheit bot, heuerte er auf einem Piratenschiff an und verließ den Einflussbereich der Tas la Manis für immer. Als harter Hund machte er sich einen Namen als Kampftrinker und todverachtender, aggressiver Seehändler mit einem (wohl seiner Herkunft geschuldeten) Faible für Voodoo- und Tas-la-Mani-Symbolik.

Als sein Kapitän einen Rum-Frachter enterte und die Mannschaft eine Woche lang volltrunken war bekam er eine Schnapsidee und kaufte von einem Teil seiner angehäuften Prisen den morschen Frachter samt Alkoholvorräten von seinem Kapitän, schipperte in einem Sturm gerade zu nach Freude, setzte den Kahn mit Schwung mitten in einen morschen Teil der künstlichen Insel, vertäute das Schiff, stützte es ab, hängte ein Schild über das Achterkastell, legte ein Fallreep aus und betrat Freude als „Jean Pierre de Saint Verde“ nannte sich fortan „Patron“ des „schwimmden Schädelbergs“. Und Schädel sind sein Markenzeichen. Er trägt sie als Schmuck, am Gürtel, in Gold und Silber auf seine Kleidung gestickt, am Griff seines mächtigen Gehstocks und überall in seiner Kaschemme verteilt. Das Haupt-Schmuckstück ist ein riesiger Schädel eines echten Riesen über der Theke (weiß getünchte Schnitzarbeit aus den Knochengarten). Ansonsten umgibt er sich immer noch mit Voodoo-Symbolen und seine Kneipe ist ein Sammelort für Tas la Mani „Auswanderer“.

Er trägt seine Haare grau gefärbt und zu Dreadlocks geflochten, seinen Bart hat er auch geflochten und Münzen und Ringe hineingewebt. Seine Augen und Lippen hat er weiß geschminkt was einen starken Kontrast zu seiner braunen Haut bildet. Er trägt nicht zusammenpassende, bunte Kleidung, hat immer eine Pistole und einen Dolch im Gürtel, eine Zigarre im Mund, und hat seinen rechten Stiefel wie ein Huf formen lassen mit dem er polternd durch den „schwimmenden Schädelberg“ humpelt und mit seinem mächtigen, beschlagenen Gehstock aufstößt. Manchmal, allerdings, vergißt er zu humpeln.

Er hat ein breites Kreuz und ein noch breiteres Grinsen und sein tiefes Lachen scheint aus dem Totenreich zu kommen. Er ist überall als fairer Patron bekannt, der einen guten Schluck ausschenkt und auch vertragen kann und er hört seinen Gästen mit voller Anteilnahme zu. In seiner Kaschemme schmeckt das Bier nicht ganz so wiederverwertet wie in anderen Kneipen, dafür hängen schräge Dinge ab und herum und das Essen ist immer völlig überwürzt (wer einmal in Knochengarten gelebt hat will es nicht mehr anders).

Das Leben wäre einfach für Jean Pierre, aber irgendwie überkommt ihn eine Unruhe …


Henri dus Delacroix

Nach einer harten Kindheit auf den Straßen vom Knochengarten machte sich der junge Henri irgendwann als Zimmermann selbständig. Glücklich konnte er später sogar als Schiffszimmermann auf der Grauknochen anheuern und endlich freie Seeluft atmen.

Ein Schiffbruch liess ihn jedoch mit dem Navigator auf einer Insel stranden, wo die beiden lange Monate ausharren mussten. Irgendwann jedoch gelang es den beiden auf einer selbstgezimmerten Schaluppe, der Letzten Hoffnung, zu entkommen. Seitdem ist Henri auch in ständiger Begleitung seines treuen Affen Cancan.

Zurück bei den Tas la Manis, besorgte Henris Freund, der Steuermann Jacques „Eisenhand“ Affêrez ihm einen Job im Kräutergarten des Chefs. Leider konnte Henri selten die Figner von den falschen Frauen lassen, so dass er sich seitdem fast ständig auf der Flucht vor erzürnten Ehemännern, Haremswächtern und anderen Gehörnten befindet….

Henri ist Hedonist durch und durch. Die ständige Konfrontation mit dem Tod in Knochengarten hat ihm klar gemacht, dass man das Leben genießen muss solange es geht. Kein Laster ist es nicht wert ausgelassen zu werden, wenn ihm einige auch auf lange Sicht nicht soviel Spaß machen wie andere.

Mercedes de la Bouvier

Von Mercedes de la Bouvier weiß man nicht viel, aber es ranken sich trotz ihres jungen Alters viele Gerüchte um sie. Man weiß, dass Sie aus Oxitania kommt und die Tochter eines bedeutenden Adligen ist. Zudem trägt sie immer eine Kette mit einem Amulett um den Hals. Diese ist so lang, dass sie direkt am Herzen liegt.

Es wird gemunkelt, dass dort ein Bild einer Ihrer Schwestern enthalten ist. Diese soll von Piraten entführt worden sein und der Vater hat sich geweigert, sie für Lösegeld auslösen zu lassen. Daraufhin soll sie sich auf die Suche gemacht haben und war dabei nicht allein. Aber natürlich weiß niemand etwas genaues. Es wird auch behauptet, dass sie die Abenteuerlust gepackt hat, sie ihre Aussteuer gestohlen und sich damit bei den Piraten eingekauft hat.

Fakt ist, dass Sie sich mit der Magie beschäftigt hat und vor allen Dingen jeden Zombie zerstört, der ihr über den Weg läuft. Dadurch hat sie sich natürlich schon Feinde bei den Tas-la-Manis gemacht und es gab schon den einen oder anderen Anschlag auf Ihr Leben. Doch anscheinend schützen Sie Ihre Gebeten an Amanda, denn bisher hatte damit niemand Erfolg.

Sie besitzt ein Boot, mit dem Sie das Mondmeer unsicher macht. Durch Stürme oder Angriffe anderer Piraten benötigt Sie oftmals neue Besatzung. Und diese findet sie immer in der Taverne „Zum schwimmenden Schädelberg“. Zudem kann sie dort gleichzeitig die Vorräte und den Rum aufstocken.

Flavio Ciceron de Nigya

„Nun, Ihr wollt also mehr als meinen Namen erfahren? Setzt Euch doch. “
Einladend deutet der hochgewachsene Mann mit den langen Haaren und den grauen Augen auf den Stuhl ihm gegenüber. Er weiß wie seltsame diese Kombination auf seinen Gesprächspartner wirken muß, Haare so dunkel wie die Nacht und Augen so grau wie der dickste Nebel, ohne dabei jedoch trüb zu sein, im Gegenteil, wenn er nicht bewußt Milde in seinen Blick legt, wirken er geradezu stechend.

„Ihr erwartet sicherlich daß ich auszog eine wunderschöne Seniorina zu befreien, nicht wahr? Ah ich muß Euch enttäuschen, meine Geschichte begann sehr profan an Bord eines Kriegsschiffes meiner Heimat. Doch laßt mich Euch die langweiligen Teile aussparen und zum Wesentlichen kommen:
Eines Tages fand ich mich nicht mehr an Bord der Zorn, nein… an Bord eines elenden Schiffes der Freien Bruderschaft befand ich mich als ich wieder zu mir kam! Nun wie kam ich dorthin fragt Ihr? Dies war auch meine erste Frage… die mit ebenso viel Hohn wie Schadensfreude von meinen Peinigern beantwortet wurde. Feinde meines Vaters hatten beschlossen daß es Zeit sei ihm eine Lektion zu erteilen und so ließ man mich den Piraten übergeben. Doch dies ist nicht das Ende der Geschichte, nein… Sonst säße ich wohl kaum vor Euch, nicht wahr?
Ein Jahr verging, ein Jahr… letzendlich wurde kein Kriegsschiff und auch keine anderen Piraten meine Befreier, es war ein Sturm, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Das Schiff schlingert wild hin und her, meine Sicherungsleine riß und ich wurde über Bord gespült. Am nächsten Tag gelangt ich mit letzten Kräften auf ein kleines Eiland.

Wie sich herausstellte war ich nicht der Einzige, den es auf dieses kleine Stück Land verschlagen hatte. Ein paar Tas la Mani teilten mein Schicksal, gemeinsam gelang es eine kleine Schaluppe in den nächsten zwei Monaten zu bauen. Seitdem bin ich auf der Suche nach meinen Peinigern. Wenn sie sich einst auf der anderen Seite meiner Klinge befinden, dann werde ich ihnen zeigen wieviel ein Mann erdulden kann bevor es ihm endlich gestattet ist zu sterben.“

Flavio trank einen Schluck Wein, während er darauf wartet was sein Gegenüber nun für einen Auftrag habe, den er ihm erfüllen solle.

Dasio Perillo

Hope, Ey Bursche, hier komm ich her.

Schon eine Laune der Natur, das ich wieder hier gelandet bin, auf diesem ollen Pott, aber wohl fühlt man sich hier, der Patron ist ein feiner Kerl.

Iss zu Junge, sonst wirds noch kalt.

Und dabei war ich schon lang mit meinem eigenen Kahn unterwegs. Damals als der alte Sikorski mich unter seine Fittiche genommen hatte.
Ein eigenes Schiff hat er mir gegeben und mich für ihn segeln lassen.
Man, da hat man wirklich was gelernt, die Jungs ham mir gut was gezeigt…
Hätte dieser Hund von Luengo Sanchez uns damals nicht aufgebracht, ich wäre wohl nie da weg gekommen, hätte so einiges verpasst, das sag ich dir.
Diese Ratte, möge die See ihn und seine Crew verschlingen.
Drei Jahre musste ich für den scheiß Kerl schuften, bloß für etwas Wasser und schimmliges Brot… Keinen Schluck Rum haben wir gekriegt, niemals…
Nur einmal bin ich in der Zeit an Land gekommen, einmal, um Waren abzuladen…

Ach verdammt, ich bin ja weg gekommen, dank Kapitän Ripani!
Abgekauft hat er mich dieser Schweinebande, zu einem Wucherpreis!
Wegen meiner Statur sagten Sie, weil ich soviel essen würde, pah! Als hätten Sie uns was gegeben!
Halsabschneider, Laufburschen ihres Pharaos! Ein Gott soll er sein sagen Sie, wusstest du das Bursche?
als könnte er sich mit unserem guten Blechbüchse vergleichen, pah!

Aber ich schweife ab, willst du noch einen Krug kleiner? Hier hast du.

Wo war ich? Ach, Kapitän Ripani natürlich, Männer wie ihn brauchen wir mehr Bub, ein anständiger Kerl.
Auch wir Piraten sollten unsere Ehre habe, hat mich in seine Crew aufgenommen und dem Smutje zur Seite gestellt.
Dann hab ich ihn von meiner Prise zurück bezahlt, Münze für Münze.
So gehört sich das, bleib den Menschen nichts schuldig Junge, aber achte auf die, die gut zu dir sind.
Die Rosa liegt hier grad vor Anker, wenn du anheuern willst solltest du es da versuchen, da wärest du gut aufgehoben…

Ach du Bierfass Buton nett fragst hilft er dir bestimmt für ein Silberstück.
Aber wenn du hingehst, grüß den Kapitän von mir, verstanden?

Hat’s dir geschmeckt Junge?
3 Silber macht das, für den Rum, das Essen gebe ich dir ausnahmsweise mal so, aber nur heute!

Wie ich hier gelandet bin?
Ich habe mich mit Mackenzie einem Maat auf der Rosa überworfen und die anderen wurden unruhig, sie mochten mich weist du.
Naja, der Kapitän wollte keinen Streit und da haben wir uns unterhalten, ich bin dann hier geblieben, es war besser so.
Mackenzie ist ein Scheißkerl, das wissen alle, aber fähig ist er, das muss man ihm lassen, geh ihm besser aus dem Weg.

Irgendwann werde ich auch wieder in See stechen, das sagen mir meine Knochen, aber nun lauf Bursche, sonst stechen Sie noch in See…

Etablierte SLC:

Der kleine Moses:
Die Aushilfe im Schädelberg, ein kleiner Junge der wohl einst von Pierre von einem Sklavenjäger befreit wurde und jetzt den Laden hütet, wenn sein Herr nicht im Haus weilt, weil ihn die Abenteuerlust plagt. (gekauft von MSch?)

De ole Jack:
Ein durchgeknallter Voodoo Priester, der in einer Höhle auf einer Insel wohnt und für seinen gegrillten Affen bekannt ist. Wer ihn besucht sollte vorsichtig mit dem Rum sein, der ist nicht nur hochprozentig sondern bindet gerne auch mal Geister an einen.

Vater Arelius:
Ein Priester im Tempel der Amanda, der neben weisen Worten auch immer die neuesten Gerüchte auf Lager hat.

Raoul Mc Canna:
Besitzer der Heulenden Suse, der sauer auf Jean Pierre ist, weil seine Leute in den Schädelberg abwandern, wo es noch Rum gibt.

Rouven Tas la Mani:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Jean Bierfass Bonton:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Blechbüchse:
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

Pjotre Katoffel Putaskin
Siehe die Beschreibung im Mondmeer

6 Finger Jack:
Lebender Gott der einst von Klaus Stürz den Becher und Tuth Rah in den Körper eines Kindes gebannt wurde und der durch einen „Unfall“ Der Gruppe aus seinem Gefängnis „befreit“ wurde. Er macht sich jetzt auf eine Tour de Chaos um die Piratenationen im Mondmeer unter seine Kontrolle zu bringen.

Kapitän Al Ramsa:
Ehemaliger Kapitän des Schiffes, das unsere Gruppe jetzt besitzt, ein tödlicher Kämpfer, der aber Probleme hat, weil sein Schiff 6 Finger Jack an Bord hatte, als er „befreit“ wurde.

Praep Hantar:
Erster Offizier des Schiffes, welches die Gruppe „erworben“ hat. Die Gruppe will ihn wohl entsorgen, scheut aber die Konsequenzen. (wahrer Ruf) Er ist aufgrund der harten Verhöre ein seelisches Wrack.

Ich hatte Jörgs Moondmeer Runde ja schon mit Spannung erwartet – war ich doch sowohl auf Hands-On Erfahrung mit der ORE wie auch auf Jörg als Spielleiter neugierig. Aber der Reihe nach.

Der Nachmittag ging sehr angenehm damit los, dass auch wirklich alle ziemlich pünktlich bei Jörg eintrafen. Man stellte sich einander vor, packte das Naschwerk aus, klärte letzte Fragen zum Charakterbogen (den Martin vorbildlichst als kleines Heftchen gestaltet und hübsch ausgedruckt&geheftet für jeden mitbrachte) und war eigentlich bereit loszulegen.

So.. eigentlich..

jederzeit jetzt…

Ich gab dann als erster nach und riss auch gleich das Spotlight an mich:

Zitat
KRACH! Mit einer wuchtigen Bewegung stellt Henri dus Delacroix den frisch reparierten Stuhl wieder auf seine Beine.

„So, Jean-Pierre, der sollte erstmal wieder eine Weile halten. So.. bis zur nächsten Schlägerei zumindest.“

Der Eigner des „Schwimmenden Schädelberges“, die einzige Schänke mit echter Tas-La-Mani Speisekarte, nickt zufrieden. Mit Dasio Perillo (Koch und Muskelberg. Es heisst, sein Gumbo sei nur deshalb so scharf, weil er beim freihand-Abwiegen ständig Gramm und Kilo verwechsle, gespielt von Bhrandir) in der Küche und Henri als Aushilfe für Reparaturen und sonstigem Zeug kann er es auch sein. Die Geschäfte laufen gut genug. Doch natürlich kann es nicht ewig so weitergehen, und dunkle Schatten sammeln sich draussen vor der Tür…

…in Gestalt von Jörgs ersten SLC, Jean „Bierfass“ Bonton, dem Hafenmeister von Freude. Selbiger war nämlich unterwegs um sein Schmiergeld einzusammeln. Ein monatlicher Besuch den man eigentlich gerne vermieden hätte – zumal das Bierfass eine unverschämte Summe forderte die Jean-Pierre (MSch)an den Bettelstab bringen würde. Nachrichten wurden aber auch überbracht: Anscheinend gab es auf fast ganz Hope keinen Rum mehr, nur durch Zufall gab es noch einige kleinere Vorräte im Schädelberg, welche auch fast schon viel zu schnell in die Verhandlungsmasse des Bestechungsgeldes einflossen.

Zum Glück betrat zu diesem Zeitpunkt auch die schöne Mercedes de la Bouvier (Giandujah) den Schädelberg und half Jean-Pierre bei seinen Verhandlungen…

Zitat
„Das läuft da draussen gar nicht so gut Dasio. Jean-Pierre hat dem ollen Bonton schon zwanzig Flaschen Rum versprochen, und jetzt will das Bierfass sich auch noch an Mercedes delektieren… mag man gar nicht drüber nachdenken!“

Henri schaut gar nicht zufrieden aus, die Vorstellung wie sich Mercedes diesem… Ungetüm an den Hals werfen würde schmeckt ihm überhaupt nicht. Wenigstens würde der gepanschte und verdünnte Rum ihm ein klein wenig Genugtuung verschaffen. Der Plan ist simpel: Verdünnt man den Rum, werden die Vorräte des Schädelbergs geschont und Jean Bonton würde morgen mit einem fürchterlichen Schädel aufwachen…

Zu Henris Entsetzen (und keinerlei Verwunderung der Spieler) entpuppte sich das Bierfass natürlich als äusserst trinkfest. Und dass ein Stelldichein zwischen Bonton und Mercedes für letztere gut ablaufen würde schien nun nicht gerade wahrscheinlich. Also beschloss Henri seine Kenntnisse der Giftmischerei einzusetzen und das Dessert mit ein wenig potentem Schlafmittel zu würzen.

Zitat
„Nein, Dasio, nun lass das doch mit dem Papierfähnchen als Kennzeichnung – ich werde doch wohl die vergiftete von der harmlosen Portion beim Servieren unterscheiden können!“

Jörg hatte schon die Hand an den Würfeln um Bontons Vigour-Wurf zu machen, da schimmerte meine mir eigene Spielergemeinheit durch. Henri war sich am Ende gar nicht mehr so sicher, welche Portion jetzt welche sei – und servierte prompt Mercedes diejenige mit dem Schlafmittel und knockte selbige für acht Stunden aus. Zum Glück war Bonton viel zu sehr .. nun ja.. Gentleman um das auszunutzen und trollte sich.

Die schlummernde Mercedes wurde in einer Hängematte irgendwo hinter der Bar untergebracht und Henri, Dasio und der zwischenzeitlich dazugestoßene Flavio Ciceron de Nigya (Enigmon) machten sich auf, der Rumknappheit auf den Grund zu gehen.

In der nächstbesten Kneipe, der heulenden Suse bot sich den dreien ein Jammerbild: Ausgewachsene Seebären saßen auf dem Trockenen, und das einzig übriggebliebene alkoholische Getränk schien ein seltsames Gebräu aus Kokosschnaps, mit Schirmchen drin zu sein. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung. Als Ursache für den eklatanten Rummangel wurden wahlweise die Hunde der See, die Tas-La-Mani oder die freien Piraten aufgeführt, niemand wusste irgend etwas genaues, fest stand nur, dass der Rum alle war.

Zitat
„Aber im Schädelberg gibts noch massig Rum!“ Henris dahingeworfene Bemerkung zeigt Wirkung: Binnen Sekunden war die Kneipe leer, und man hört eine aufgescheuchte Menge Piraten quer durch Freude marodieren, in der Hoffnung noch eine Flasche ergattern zu können. Zufrieden grinsend dreht Henri sich zu seinen Begleitern, doch dann trifft ihn der Blick Raoul Mc Cannas, des hiesigen Wirts.

„Du hast meine Gäste vertrieben. MEINE GÄSTE!“

„uh… Ich lad Dich auf einen Rum ein?“

„MEINE GÄSTE HAST DU VERTRIEBEN, DICH MACH ICH ALLE!“

Henris beherzte Flucht durch das Fenster wäre der Stoff von Legenden gewesen, so elegant und akrobatisch wandt er sich durch die kleine Öffnung. Allerdings hätte er sich dazu vielleicht doch noch draussen irgendwo festhalten sollen, anstatt geradewegs in das Hafenbecken zu plumpsen.

(Ich geb es zu, das war Teil meines ausgefeilten Plans so viel Fanmail wie möglich zu kassieren. Wäre ich damit geiziger gewesen hätte es wohl auch für den einen oder anderen Plotpoint gereicht, aber so gingen die Pokerchips so schön im Kreis herum… Smiley )

Jean-Pierre wurde in der Zwischenzeit im Schädelberg von einer Horde durstiger Piraten fast überrant. Gerade rechtzeitig gelang es ihm noch, eine Null hinter den Getränkepreis zu malen und ein paar Flaschen beiseitezustellen, auf dass Henri sie später noch strecken würde.

Was machen nun also wackere Piraten, die keinen Rum mehr haben? Sie warten darauf, dass ihre Kapitänin wieder aufwacht und stechen in See. Der kleine Moses passte auf den Schädelberg auf, Mercedes hatte, wie schon erwähnt, den Kapitänsstatus, Flavio gab dank seines Standes und der standesgemäßen Ausbildung einen feinen ersten Offizier, Henri bekam den Posten des Navigators, Dasio brillierte als Schiffskoch und Schlagetot und Jean-Jacques… naja, irgendwer musste ja auf diesen Haufen aufpassen.

Zügig, und nicht zuletzt dank mehr oder minder dezenten Drängen Dasios wurden die Hunde der See als wahrscheinlichste Verursacher der Rumknappheit festgemacht. Und als Navigator konnte Henri dann auch schnell eine passende Insel für einen Hinterhalt finden – Würfelglück und Narrative Truth sei dank. Henri braute dazu dann auch noch eine hochpotente Variante seines Schlafgifts, nun aber mit einem zeitlich verzögerten Effekt.

Zitat
Vorsichtig reicht Henri Jean-Pierre die frisch verkorkte Flasche. „Hier, gieß dies in den Rum der Hunde, das sollte sie außer Gefecht setzen. Oh, und denke an eines: Nicht. Schütteln!“

An der Insel angekommen überquerten unsere Haudegen (jedoch ohne Dasio, da dieser in seiner Kombüse eingesperrt wurde. Er drohte andernfalls unsere Tarnung auffliegen zu lassen, da er bei bestimmten Mitgliedern der Hunde der See bestimmt nicht an sich halten könne) lässig das Riff und begegneten dort den Hunden der See. Selbige waren gerade dabei frisches Trinkwasser aufzunehmen und beäugten die Horde ankommener Piraten erst einmal misstrauisch. Wohl wissend, dass sie uns mindestens drei zu eins überlegen sein würden, stellten wir uns zunächst einmal freundlich vor:

Flavio mimte den Zirkusdirektor und pries die Tanz- und sonstigen Künste der

Zitat
„bezaubernden, atemberaubenden noch-nie-dagewesenen und absolut hinreissenden… MERCEDES!“

an. Sehr erfolgreich übrigens, so erfolgreich, daß Henri ob der schieren Anzahl der nun vor ihm stehenden Piraten daran zweifelte, ob die Menge des von ihm gebrauten Trank überhaupt ausreichen würde. Lag doch ein anderes als das erwartete Schiff in der Bucht, mit einer deutlich größeren Mannschaft! Mercedes Aufgabe war es nun, die Hunde der See zu möglichst viel Rumverkostung zu bringen – zum Glück hatte sie sich schon vorher mit ausreichend viel Unter- und Oberröcken ausgestattet, um den Striptease gehörig in die Länge zu ziehen, ohne eventuell irgendwann ganz blank zu ziehen. Flavio sammelte unterdessen fleißig Gold von den anwesenden ein.

Als sie dann irgendwann, um noch mehr Zeit zu schinden, zu dem alten „From Dusk Till Dawn“ Move griff und den Rum an ihrem Bein entlanglaufen liess konnte sogar Henri nicht mehr an sich halten. Zum Glück ging ihm rechtzeitig auf, was er da gerade so gierig getrunken hatte und kehrte eilig an Bord zurück um dort zum einen ein Gegengift und zum anderen Dasio einzupacken – schließlich war seine Nemesis ja doch nicht in der Bucht.

Der vergiftete Rum tat seine Wirkung: Ein Großteil der gegnerischen Mannschaft schlummerte oder war zu betrunken um sich zu wehren – aber die Deckswache war noch wach & sehr sehr pflichtbewusst. Doch das sollte die cleversten Piraten im Mondmeer nicht abschrecken: Der erste Offizier Praep Hantar, seelig schlummernd, wurde zwischen zwei Schultern genommen und freundlich-hilfsbereit in seine Kajüte gebracht – denn jeder brave Befehlsempfänger weiss, was man mit schwankenden Gestalten nachts vor dem eigenem Fort macht: Man grüßt und bringt seinen volltrunkenen Vorgesetzten wieder ins Bett!

Man winkte uns barsch durch und wies uns zu einer Kajüte unter Deck. Kurzzeitig war Henri ob der vielen Schlösser an der Tür verblüfft, aber was solls, der Plan war so gut wie gelungen.

Henri hat mit allem gerechnet, nicht aber mit dem kleinen Mädchen, dass nun zum Vorschein kam.

Mercedes, die derweil oben an Deck wartete hatte mit allem gerechnet, nicht aber, dass das kleine Mädchen sie so beiläufig nur mit ihrer Stimme zum Tanzen zwingen könne.

Jean-Pierre hatte mit allem gerechnet, nicht aber, dass das kleine Mädchen ihn plötzlich mit tiefer Männerstimme zum Teufel wünschte.

Nun passierte alles ganz schnell: Dasio und Jean-Pierre warfen das Teufelsmädchen über Bord. Henri, viel zu sehr Gentleman und ohne Wissen über den Zwangstanz, versuchte noch vergeblich sie aufzuhalten, und kurz nachdem das Kind in den Fluten verschwand hörte man aus der Tiefe ein unheimliches Geräusch…

..ein Reißen, wie von Stoff…

…einen Schrei, unheimlich vor Wut: „ENDLICH FREI!“

…und aus dem Wasser ragte, gut 10 Meter ab der Hüfte, ein riesiger, furchterregender Mann: 6-Finger Jack!

Jack fraß, fast wie beiläufig einige Mitglieder der Mannschaft und musterte dann die verängstigt dastehenden Piraten aus Hope.

Zitat
„Ihr habt mich befreit, und zum Dank werde ich Euch bei unserem nächsten Zusammentreffen verschonen. Doch dann, bei einem weiterem Treffen, wird es keine Gnade mehr geben!“

Sprachs, und verschwand in den Fluten des Mondmeeres. Zurück blieben Kapitän Mercedes und ihre Haudegen mit ungläubigen Gesichtsausdruck. Und natürlich war genau das der Moment an dem Kapitän al Ramsar, Herr über dieses Schiffes endlich seine (ziemlich eindrucksvolle) Waffensammlung angelegt und das Mittschiff erklommen hatte.

Ein heftiger Kampf entbrannte, und es sah nicht gut aus für unsere Freunde. Flavio lag bewusstlos am Boden, Dasio war schon schwer verwundet, Mercedes sprang wie eine Furie aus der Takelage auf ihren Counterpart, da hatte Henri, der sich bislang hauptsächlich hinter irgendwelchen Aufbauten versteckt hatte, eine Idee: Er warf Jean-Pierre ein Seil zu und gemeinsam gelang es den beiden den gegnerischen Kapitän zu überraschen und von Bord zu stoßen – das Schiff gehörte jetzt ihnen!

Und beinahe hätte Henri es gleich hier und jetzt aufs Riff aufgesetzt, aber wie durch ein Wunder ging nichts schief. Selbstsicher und ob der beinahe-Katastrophe segelte der junge Navigator den frisch erbeuteten flamischen Händler um die Insel herum, um zusammen mit dem eigenen Schiff und der eigene Mannschaft eine kleine Flotte zu bilden.

Doch da zeigte sich die wahre Schurkerei der Hunde der See – während ein Teil ihrer Mannschaft zusammen mit unseren Helden gefeiert hatte, hat ein kleines Enterkommando die stolze Pinasse von Mercedes angegriffen und in Brand gesteckt! Unfassbar, solch eine Verderbtheit! Beleuchtet von den Flammen sah man die eigene Mannschaft verzweifelt winken. Weit im Hintergrund kamen schon die übrigen Hunde der See angelaufen – würde nun nicht schnell gehandelt, wer weiss ob die Hunde Überlebende lassen.

Todesmutig sprangen Dasio und Henri in das Beiboot, kappten die Seile und rissen an den Riemen. Und tatsächlich, dank glücklicher Strömung und einem exzellenten Navigationswurf (Zwei Zehnen Baby!) gelang die Rettung in der buchstäblich letzten Sekunde.

Gleich auf der ersten Fahrt hatten unsere Helden nicht nur einen bösartigen & geisteskranken Gott befreit, sich die Hunde der See zu Feinden gemacht, ihr eigenes Schiff verloren, nein, sie nannten nun auch ein wunderschönes, wenn auch von seltsamen Schnitzereien bedecktes Handelsschiff ihr eigen. Und im Rumpf lagerten tatsächlich auch noch einige Fässer Rum!

Überglücklich (und volltrunken) taufte Henri das neue Schiff sofort auf den Namen Rumbraut, und ihre Besatzung die Rumtreiber! Sein Herz wollte fast zerbersten vor Glück, als er dann noch beim Durchsuchen der Kapitänskajüte den einfach hervorragend aussehenden Hut von Kapitän al Ramsar fand.

Leider entbrannte genau um dieses Stück fast sofort ein heißer Streit – denn wer würde nun Kapitän werden anstelle des Kapitäns? Flavio (fast ob des Rums vergessen, aber dann doch mit genau demselben wieder zu Bewusstsein gebracht) erhob genauso Anspruch wie Jean-Pierre und natürlich auch Mercedes.

Henri konnte im Endenffekt den schönen Augen der de la Bouvier widerstehen und beendete die Diskussion indem er (schweren Herzens) ihr den Hut übergab.

(der unglaubliche Rest folgt noch…)

Ein Gedanke zu „Diary Mondmeer 6 Finger Jack ist frei.

  1. Was für ein gigantisches Diary, Respect an den Jolly Orc, liest sich hervorragend trotz der Länge !

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