Die Hoffnung der Known World -Berliner Franchise

Vom Freitag bis Sonntag war ich in Berlin und habe den Karsten besucht um ein schönes Wochenende mit Spielen zu verbringen. Ich wollte mit den Spielern in der Known World ein Franchise spielen, um meine Weltensimmulation für die Stammrunde mal nicht im stillen Kämmerchen, sondern mit guten Spielern voranzutreiben. Das ist mir gut gelungen und ich habe viele Ideen für den Fortgang meiner Stamm-Kampagne.

Der Freitag war ein wenig einsamer, feuchter und länger, da der Karsten und ich uns zu Zweit um den Whisky und das Bier kümmern mussten, worunter ich am Samstag ein wenig litt. Trotzdem, hat die Runde für mich als SL gewaltig gerockt und der Karsten war so nett mir ein Diary zu erstellen, welches ich hier online stelle.

Jörgs Besuch in Berlin

Diary

Jörg und ich haben in der Vergangenheit einige wenige Male zusammen gespielt – zuletzt auf der Odysee in Berlin. Da haben wir uns schon super verstanden und vereinbart, dass er mich besuchen kommen solle – um mal so richtig schön ein Wochenende durchzuspielen. Schnell waren mit den einschlägig bekannten „Gaukelmeister“ und „Kirilow“ zwei weitere Komplizen gefunden.

Jörg reiste am Freitag an und wir verbrachten einen sehr angenehmen Abend mit einer netten Flasche Whiskey, die er als Gastgeschenk mitgebracht hat. Am nächsten Morgen erwachte ich ernsthaft geschafft von Whiskey, Bier und einem Chili, dass den Namen auch verdient hatte…

Jörg wollte eigentlich sein City-System nutzen, um damit die Spielwelt zu erschaffen. Das war für Freitag geplant, musste aber – da unsere beiden Mitspieler am selbigen noch nicht konnten, ausfallen. Zum Glück fiel Jörg auf Artesia als Setting und wie besprochen auf Reign als System zurück – eine tolle Wahl.

Morgens beim gemeinsamen Frühstück machten wir die Charaktere klar. Meiner war Kurik, Diener und Waffenmeister von Sir Saban, der vom Gaukelmeister erschaffen wurde. Hinzu kam noch Sir Fyrd von Kirilow. Kurik war ein schlimmes Frontschwein, aber – mangels Ritterstatus – ohne schwere Rüstung, ohne Schwert (ein Zeichen des Adels, welches ich definiert hatte) und ohne eine fundierte Ausbildung, vom Pferd herab zu kämpfen. Sir Saban, einst Pirat, hatte sich König Pellus angeschlossen. Wie sich bald herausstellte, war der Seitenwechsel von den Piraten zum König nicht ohne Verluste möglich gewesen. Insbesondere musste Sabans Schwester Isra dafür dem König ans Messer geliefert werden, was sie ihm nachhaltig übel nahm und noch zu Problemen führen sollte.

Vom König wurden wir in eine Konspiration eingeweiht. Der Sohn des Imperators, zur Sicherung des Friedens zwischen dem Reich von König Pellus und dem Imperium als Geisel an Pellus Hof zu Gast, war vergiftet worden. Sein Leichnam wurde mittelst dunkelster Magie soweit belebt, dass niemand merken würde, dass der Sohn verstorben ist – aus Angst vor dem Krieg. Doch der mächtige Schutzgeist des Jungen würde durch diese Scharade nicht lange getäuscht werden können. König Pellus plante deshalb, selbst zum Imperator zu reisen, um sich zu entschuldigen; zur Not auch um für den Frieden an Stelle seines Kindes zu sterben. An die Ritter Saban und Fyrd wurde der Auftrag gegeben, auf jedenfalls sicherzustellen, dass der Sohn von Pellus die Krise jedenfalls überlebe. Vorzugsweise sei bei seiner Rettung so zu verfahren, dass es nicht zu Krieg kommen würde.

Im Hafen liege ein schnelles Schiff. Auf den Weg über den Burghof konnte Fyrd die Neuigkeiten „OH NOES, DER SOHN DES IMPERATORS IST TOD!!1!“ nicht fassen und redete mit Sir Saban in aller Öffentlichkeit drüber. Lautstark. Sie wurden von einer Magd gehört, welche vor Schreck ihr Tablett fallen lies und weglief. Ein bellender Befehl anzuhalten verfehlte seine Wirkung aber nicht, nun hieß es Schadensbegrenzung betreiben. Es gelang jedoch weder Sir Saban (mit einem vorgetäuschten Schwurritual) noch Kurik (mit der Drohung von roher Gewalt) die Magd einzuschüchtern, die Fyrds Worte gehört hatte. Sie rannte sofort zu ihrer Chefin, der Hofköchin um ihr davon zu erzählen.

Kurik merkte sofort, dass nur einer Helfen könne, das schlimmste noch zu verhindern: Sir Ishtan, der Geheimdienstchef des Königs und zugleich Gatte der Hofköchin. Auf sein Anraten eilte Sir Saban dort auch sofort hin. Ser Ishtan versprach sich um das Informationsleck zu kümmern und drängte die Ritter auf eine schnelle Abreise. Auf dem eilig angetretenen Weg zu Schiff sahen die drei Recken dann noch durch ein Fenster, wie die Köchin im ersten Stock mit einer schnellen Bewegung ihren Mann mit einem Dolch den Hals aufschlitzte… ihr Mann, der als ein höchst mächtiger Recke bekannt war!

Aber der schlecht gestartete Tag war noch nicht vorbei. An Bord gegangen, stellte sich heraus, dass die Kapitänin eine Schwester von Saban ist. Ein Würfelwurf – (hoch sollte gut für uns sein, es fiel eine 2 als Ergebnis)- legte fest, welche es denn sein sollte: Isra, die Saban einst an Pellus verriet und die wegen des Verrats und ihrer Taten fünf lange Jahre in dessen Kerker schmoren musste. Die Dame war verständlicherweise recht schlecht auf Saban zu sprechen und warnte seine Begleiter, dass er auch sie für seinen Vorteil Verraten würde. (Eine Anspielung auf den Rittertitel, den Saban wegen seiner ehrgeizigen Frau anstrebte)

Sir Fyrd fand das offenbar interessant und wollte mehr Informationen: Er besuchte die Kapitänin um mehr von Ihr zu erfahren. Kurik stellte derweil fest, dass er noch einige Crewmitglieder von damals kannte, als Saban und er noch Piraten waren. Kurik belauschte dem Befehl, dass die Kapitänin – befehlswidrig – die Reise verzögerte (sie befahl, den Kurs wegen eines angeblichen Unwetters um 2 Grad ändern lassen, was einen bis zwei Tage Verspätung bedeuten würde). Sir Saban wurde darüber aufgeklärt, der seine Schwester aufsuchte und aus deren Kabine verräterische Geräusche hört: Patschen und Stöhnen… Durch massives Stören erhält er Einlass und fand seinen Rittersbruder Fyrd im Bett seiner Schwester! Es kam zu Konflikt, den Fyrd war überhaupt nicht begeistert von der Unterbrechung des Aktes. Die beiden lösen den Konflikt schließlich doch noch verbal (Fyrd nackt, Saban mit Schwert in der Hand), Saban ergriff dann jedoch selber die Initative und wies den Rudergänger selbst an, den Kurs zurück auf den schnellen Weg zu setzen. Kurik kaufte mit Gold und süßen Worten erfolgreich die Loyalität bei seinen alten Kameraden … (Kirilow gab i.Ü. Gaukelmeister hinterher Fanmail für die Szene!)

In der Stadt angelangt, rät Kurik zu Eile: „Ich kümmere mich um Gepäck und Pferde. Sucht ihr doch schon am Hofe Pellus Sohn auf, Herr.“ Das sagen die beiden (froh, dass die Reise dank mittels Gold hochmotivierter Mannschaft so schnell ging) auch zu. Überlegen sich das aber sofort anders, als keiner mehr auf die adligen Herren aufpasst. Die Baracken der Ritter scheinen spannender. Kurik bringt Gepäck und Pferde unter, geht zu Palast, sieht sich (als Bediensteter wohlbekannt und unbeachtet) das Kind des Königs an. Das Kind sieht gesund aus, der über das Kind wachende Erdelementar ist für Kurik unsichtbar, und der – angeblich dem Kinde sehr zugetane – Leibwächter ganz offenbar sehr sehr kompetent. Aber die Rittersherren… sie fehlen.

Es stellt sich bald heraus, dass Fyrd sich von einem Bengel zur Garnison führen lassen wollte. Dessen Grinsen und weglaufen führt ihn zu dem Verdacht, beklaut worden zu sein und ein schneller Check bringt etwas zu Tage. Oh Schreck, der Ring, den Pellus ihm gab, um dem Kind zu zeigen, dass Fyrd das Vertrauen des Vaters habe, ist weg!!! Das Kind wäre beinahe entkommen, wurde aber nach einer wilden Verfolgungsjagd gestellt. Kaum gestellt rief nach seinem Vater, einem Gardisten, der nur durch Fyrds Rang überzeugt werden konnte, den Sohn durchsuchen zu lassen. Dieser hatte zwar einen glänzenden Dolch von Fyrd, aber keinen Ring…

In Fyrd kam ein Verdacht auf….. Issra, die Schwester von Saban!!!

Kurik findet seinen Herren und Fyrd, die erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass sich jemand um die Mission gekümmert hat. Fyrd bricht auf, um die Schwester von Saban und Kapitänin des Schiffs alleine zur Rede zu stellen. Diese mokiert sich über den Ritter und lässt ihn – verstärkt durch zwei Spießgesellen – von Bord werfen. Die Planke über die er an Land gehen will wird weggetreten und Fyrd landet im Wasser, weshalb er die Kapitänin nicht verfolgen kann.

Ein Kontakt von Saban -Melius- verrät, dass die Kapitänin den Ring samt Brief an einen Ahmed Kahlen geschickt habe. Bei dem handelt es sich um einen Erzkonkurrenten von Hakim Ali Pascha, des Wesirs vom Imperator und dem Trauzeugen von Pellus. Mit Fyrd befreundet ist dieser auch noch: Fyrd hatte ihn einst (erwürfelter Lebenslauf) während einer Schlacht das Leben gerettet. Weiter lernt Saban, dass man Mondscheinkraut nur von Pascha und Kahlen kaufen könne. Mondscheinkraut war das seltene Gift, mit dem an Pellus Hof der Sohn des Imperators vergiftet wurde!

Lange wurden komplizierte Pläne geschmiedet, wie man den Sohn des Pellus nur retten/entführen könne… Einer der Pläne sah vor, die Kapitänin zu ermorden und zwei arglose Landstreicher oder Bewohner der Stadt als Assasinen zu verkleiden um a) das fingierte Attentat Kahlen in die Schuhe zu schieben und b) Saban und Fyrd als Helden zu etablieren und näher an Pellus Sohn heranzubringen.

Allerdings wurde Jörg nach 2 ½ Stunden Planung langweilig. Flugs wurde Saban auf Jörgs Angebot hin eine bisher ungenutzte magische Fertigkeit gestrichen (so etwas ist im Reign Regelwerk erlaubt). Dafür hatte er jetzt die Fähigkeit, sich in einen Greif zu verwandeln. Was ihn in seiner Heimatkultur zum verfolgten Hexer machen würde!

Nun war die Rettung von Pellus Sohn relativ leicht. Und dabei lernten wir gleich noch – weil der kluge Saban lange genug wartet, bis er zur Rettung flattert – , dass die Hofköchin auch hier ist. Und offenbar in der Lage, den kampfkundigen Leibwächter und den Erdelementar locker zu meucheln (besser gesagt zu bannen, aber mit so etwas kannte sich Saban nicht aus). Langsam wird sie etwas anstrengend, die Meuchlerin. Mariella heißt sie… offenbar, wie Kurik ermitteln wird, eine schlimme notorische Assassine, die mit ihrem Dolch jede Rüstung zerfetzt/umgeht.

Zurück an Bord bedarf es des Einfallsreichtums von Kurik, um den Greifen landen lassen zu können… und Kurik, der die Fracht (gerettete Geisel) entgegen nimmt, muss auch gleich erfahren, dass die Geisel Hakim Ali Paschas Sohn ist, der mittels eines magischen Rings (Glamour/Illusion) verkleidet als der bereits verstorbene Sohn von Pellus vor Ort war. König Pellus Sohn wurde ebenfalls mit Mondscheinkraut getötet worden und der Imperator versuchte den Tod zu vertuschen um Zeit für eine Mobilisierung zu gewinnen.

Ein Krieg erscheint vermeidbar.

Inzwischen hatten die Ritter an Bord des Schiffes herausgefunden, dass auch die Kapitänin nicht mehr das war, was sie zu sein vorgab. (Fyrd hatte ihr noch schön an den Hintern gefasst, als er sie beauftragte, aus dem Hafen zu segeln, um einen Vorsprung zu haben, den der Greif locker aufholen konnte).

Im Hafen war die Kapitänin von Freya, der Gattin des König Pellus beseitigt worden. Freya hatte sich schon vor der Gruppe getarnt auf den Weg gemacht, um dem Ring, der magisch gekennzeichnet war, zu verfolgen. Deshalb hatte Pellus auch einen Kommentar an die Kapitänin durchsickern lassen, das der Ring unterwegs war. Ja, den Ring, den Fyrd verloren hatte, was anscheinend auch so auch geplant gewesen war. Freya hoffte, dass der Ring sie zum Mörder des Imperatorkindes führen würde… Sie hatte die Kapitänin beseitigt, nachdem diese den Ring an Melius übergeben hatte und dieser ihn an Ahmed Kahlen weiter leitete, was den Verdacht gegen diesen erhärtete, dass er hinter den Machenschaften steckte.

Saban erklärte ihr die Lage… eben auch, dass ihr Sohn schon lange tot sei. Freya war… unglücklich.

11 Uhr abends, Jörg, gezeichnet durch langes leiten, viel Whiskey und Bier am Vorabend und wenig Schlaf will ins Bett. Ein kleiner Klönschnack dauert dann doch noch bis 1 Uhr morgens; wir verabreden uns für 11 Uhr.

Erneut erfreut Gaukelmeister uns mit Rührei und frischen Brötchen, erneut kriegt Kirilow nichts ab – weil er zu spät kommt. Wir kämpfen uns schon durch ein Piratenencounter, als er erscheint. Drei Piratenschiffe sind aber keine Herausforderung für von einem Greifen abgeworfene Feuerbomben, die Kurik zu bauen vermag. (Saban muss aber erst noch lernen, dass Pfeile auch Greifen schaden können.) Die von den Verwandlungskünsten des Saban beeindruckte Freya weist uns an, Mariella (die Assassine) ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Die Ritter gehorchen. Sir Saban fasst sogar wieder Mut. Pellus hatte ihm eine Lordschaft versprochen, wenn er den Sohn retten könnte. Würde er den Tod rächen, konnte er sich sogar wieder Hoffnung machen, Lord Mizer zu werden!

Kurik, der als Gemeiner verkleidet leicht in die Stadt kommt, nimmt Kontakt zu Ali Pascha auf. Der ist hoch erfreut, seinen verloren geglaubten Sohn wiederzubekommen und hilft den Rittern. Die können so – verkleidet als imperiale Soldaten, deren Uniformen sie erbeutet haben – durch einen Geheimtunnel des Ali Pascha in die Stadt gelangen.

Saban trifft sich wieder mit Melius, der dafür sorgt, dass Saban für teuer Geld ein magisches Schwert kauft, dass verflucht ist… Ali Pascha hat bei dieser Aktion alle Hände voll zu verhindern, dass die Männer des Kahled den unvorsichtigen Saban finden. Pascha vermittelt die Information über unseren Aufenthalt und wie geplant kommt Mariella mit ihrem Dolch…

Die Falle, die wir ihr stellten, hat sie nicht betreten. Umgekehrt konnten wir auch ihren Plan uns alle einzeln zu stellen vereiteln. Während sie Saban mit dem ersten Angriff seinen Schildarm komplett unbrauchbar machte und Kurik mit einem Parry den nächsten schweren Angriff auf Saban verhindern musste, traf Fyrd sie mit seiner Axt schwer am leicht gerüsteten Kopf. In der nächsten Runde schaffte es Saban gerade noch so, dem nächsten tödlichen Angriff auszuweichen (mit viel Glück) und Kurik tötete die Assasine mit einem gezielten Treffer auf den Kopf. Aber der arme Saban war schon schwer getroffen und nicht mehr Kampffähig. Kaum fiel Mariella zu Boden, sahen wir Kahled wegrennen. Er war, so lernen wir, ihr Bruder und Auftraggeber! Während Fyrd ihn morden will, knockt Kurik Kahled mit seiner Keule aus und hindert so die gerechte Strafe durch Fyrd: „Pellus wird sich freuen, sich an Kahled persönlich rächen zu können!“

Ein kluger Schachzug!!

Pascha erhält Kahled zur Aufbewahrung und Befragung/Folter, was die nötigen Informationen beschafft. Pellus trifft ein, ein Krieg kann verhindert werden. Statt dessen erklären Warwark und das Imperium den Wurmkönigen, die hinter den Anschlägen stecken, den Krieg,…

Und hier endet die Geschichte für diesen Tag.

Gaukelmeister, Kirilow und ich hatten richtig viel Spaß an einem bestens aufgelegten Jörg. Rund um das Spiel hatten wir reichlich Gelegenheit, über die Internet-Rollenspielprominenz abzulästern, schlechte Witze zu machen und Bier zu trinken; es war also ein höchst gelungenes Wochenende.

Kirilow fragte Jörg – und das wird der eine oder andere Dogmatiker des ARS/Theorieinteressierte spannend finden – ob dieser schon wusste, dass ein Zauber auf dem verlorenen Ring liegen würde, als Kirilows Charakter Fyrd Pellus um dieses Zeichen ersuchte. Jörg erklärte, dass er diesen Teil der Geschichte erst später entwickelt habe. Was zumindest bei mir zu der Frage führte, ob Jörgs Anspruch, damit nach den Lehren des ARS geleitet zu haben, nach der Ansicht aller noch erreicht worden wäre.

Letztlich ist mir persönlich das aber völlig egal. Ich hatte – wie erwartet – unglaublich viel Spaß. Und Jörg ist nicht so ein großartiger Spielleiter, weil er konsequent ARS leitet. Seine Stärken liegen m.E. darin, dass er

* unverschämt voller Enthusiasmus für die Spielwelt, das Abenteuer und die von ihm geführten NPCs (die er – in seinem Fall höchst treffend -Spielleitercharaktere nennt) ist.
* Er keine Hemmschwelle hat, jede coole Idee sofort und jetzt einzusetzen
* unglaublich viel Übung hat
* sich standhaft weigert, jemanden etwas vorzuschreiben
* und wie ich zackig (d.h. ohne lange Denkpausen) spielen will.

Meine Lehren aus dem Spiel:

Es hat wunderbar geklappt, was aber oft eher der Qualität der Spieler geschuldet war, als meinem guten Leiten. Die Spieler haben oft bewusst Entscheidungen in Grauzonen gefällt, ihre Konflikte untereinander auf dem richtigen Niveau gehalten und mir vor allem Futter gegeben, mit dem ich gegen sie arbeiten konnte.

Der Gaukelmeister hat auf meinen direkten Hinweis, das die Mörderin von Ser Ischtan zur Zeit wohl etwas hart wäre (sie befand sich in der Küche und hätte ihre Angestellten auf die Ritter gehetzt, zusätzlich hätte es einen Würfel Abzug gegeben, weil die Spieler gegen ihre Mission verstoßen hätten) und er den direkten Auftrag hätte so schnell wie möglich auszulaufen für den Plot interpretiert und sie nicht angegriffen. Das hatte für mich den Vorteil, dass die Gruppe nicht gleich zum Anfang einen der großen Bösewichte umbringt (wenn sie es denn schaffen) oder dieser einen der Spieler zerlegt.

Ich hätte zwar auch mit dem Tod der Mörderin leben können und der Plot wäre weiter gelaufen, aber die Gefahr der toten Spieler hing mir an dem Punkt zu sehr in der Luft um diesen nicht wenigstens eine Warnung zukommen zu lassen.

Die Szene hätte ich entweder deutlicher beschreiben (ich hatte sie im ersten Stock im Kopf um die Spieler am Eingreifen zu hindern, habe das den Spielern aber wohl nicht oder nicht deutlich genug erklärt) oder gar weglassen sollen. Doch ich wollte sie aus dramatischen Gründen vor den Augen der Spieler ablaufen lassen um ein bisschen Druck in die Geschichte zu bekommen.

Die zweite Szene in der ich unzufrieden war, basierte auf einer Vermutung meinerseits. Ich bin davon ausgegangen, dass der Spieler sich ein magisches Schwert schon genauer anguckt, wenn es ihm verkauft wird. Besonders, wenn er es von jemanden bekommt, der nach seinem Wissen für den Fein arbeitet. Der Spieler selber hatte aber eine permanente Second Sight (Blick in die Anderwelt) und ist fest davon ausgegangen, dass er es automatisch von mir erfahren würde, wenn dieses Schwert verflucht ist.

Beide Male ein klassischer Fall, das die Vorstellungen oder besser gesagt der gemeinsame Vorstellungsraum genau synchronisiert werden müssen. Wenn ich häufiger mit den Spielern spielen würde, käme das wohl nicht so oft vor, aber ich sollte dennoch an der Geschichte arbeiten.

Was mich auch gestört hat, war das sehr intensive Planen der Gruppe am Samstag. Normalerweise würde ich da in meinen Runden irgendwann auf die Tube drücken um eine Entscheidung zu erzwingen, doch die Spieler hatten sehr viel Spaß dabei und ich war zu müde um noch optimal zu reagieren. In einem fitten Zustand wäre das wohl schneller gegangen.

Naja, Penuts.

Die Runde hat schon wirklich gerockt.

2 Gedanken zu „Die Hoffnung der Known World -Berliner Franchise

  1. Ich sehe mich ja als Mitspieler und da würde im Normalfall die 15 Minuten Regel greifen. Pro Spieler maximal 15 Minuten Highlight, bevor der andere oder die ANDEREN wieder an der Reihe sind.

    Bei 3 Spielern bedeutet das max. 45 Minuten Planung, dann hat der SL (andere Mitspieler) auch wieder ein Recht darauf mitzuspielen.

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