Ja muss man als Verkäufer denn schlechte Regelwerke verkaufen?

Diese Frage stellt sich mir, wenn ich den Blog-Eintrag von Prisma lese und er aussagt:

(Doch noch mehr beeindrucken mich Verkäufer, die angeblich Produkte herunter machen, wie JörgD. es zum Beispiel in seinem Blog beschreibt, anstatt sie zu verkaufen. Das FLGS-Business muss ja wirklich einen Haufen Geld abwerfen. Muss wohl so wie bei einem Juwelier sein, bei dem die Diamanten wie heiße Semmeln weggehen.)

Was ist so beeindruckend, daran, wenn ein Verkäufer einen potentiellen Käufer ein anderes Regelwerk empfiehlt oder gar vom Kauf eines Regelwerkes ab rät, weil der Kunde es nach seiner Meinung nicht mögen würde? Sollte der Verkäufer dem Kunden tatsächlich lieber den Schrott andrehen?

Ich weiß nicht, ich fahre 40 KM zu dem Laden, weil die Leute im ortsansässigen Laden so viel Ahnung von Rollenspiel haben wie meine Mutter und ich eine gute Beratung will. Wenn ich merke, das der Mann im Laden mir nur Schrott andreht um ihn zu verkaufen, dann gebe ich mein Geld in Zukunft wo anders aus (nur noch beim Sphärenmeister)

Ich habe bei dem guten Mann schon so einiges für Rollenspiele ausgegeben, er hat mir unter anderem die World of Tekumel und Agone empfohlen, die ich ohne seinen Rat nie gekauft hätte. Er generiert mit seiner ehrlichkeit also regelmäßig Umsätze, die es sonst nicht geben würde.

Ist das nun doof?

8 Gedanken zu „Ja muss man als Verkäufer denn schlechte Regelwerke verkaufen?

  1. „Was ist so beeindruckend, daran, wenn ein Verkäufer einen potentiellen Käufer ein anderes Regelwerk empfiehlt oder gar vom Kauf eines Regelwerkes ab rät, weil der Kunde es nach seiner Meinung nicht mögen würde?“

    Wenn er Deine Meinung gut genug kennt, kann er das machen. Wenn nicht, würde ich so eine Beratung als bedenklich bezeichnen, denn dann besteht eine gute Chance, dass der Verkäufer Dir von etwas abrät, was Du vielleicht doch magst.
    (Ich habe Dir übrigens im WeltenWandel geantwortet.)

  2. Das ist meiner Meinung, was die (Rollen)-Spielläden am Leben erhalten wird. Irgend einen hochgejubelten Schrott kann ich auch im Internet bestellen.

    Die Beratung ist mir den höheren Preis Wert. Ein schlechtes Rollenspiel kostet mich das x-Fache.

  3. OK, wenn ich von dem Rollenspielladen meines Vertrauens rede, dann kann man IMHO davon ausgehen, dass der Verkäufer mich gut kennt.

    Das hätte ich vielleicht deutlicher machen müssen.

    Er kennt meinen Geschmack nicht so gut wie der Timo, der da mal gearbeitet hat und zu meinen Runden schon mal ein Rollenspiel mit den Worten mitbrachte: „Das willst Du kaufen.“ Aber er fragt sehr genau nach den Wünschen seiner Kunden und geht dann auf diese ein.

    Danke für die Antwort.

  4. Ich fahre knapp 40 KM mit dem Auto da hin. Bestellen beim Sphärenmeister ist bequemer und sein Service ist auch hervorragend.

    Aber ich hätte halt gerne weiter einen Laden in der Nähe, der guten Support bietet, also fahre ich gerne und genieße die Beratung vor Ort.

    Ein Buch in die Hand zu nehmen und mal durch zu blättern ist halt immer noch etwas anderes, als es im Internet zu bestellen.

  5. Ich kann mich deiner Meinung nur anschliessen und finde es positiv wenn sich Verkaeufer dadurch auszeichnen das sie sich mit dem Material das sie verkaufen auch beschaeftigt haben.
    Es haelt einen ja keiner davon ab es nicht gegen alle Unkenrufe zu trotz doch zu kaufen wenn man mag.

  6. Ja, eine gute Beratung bringt gute Nachkäufe.

    Gerade, wenn der Käufer wie ich dazu neigt, sein Geld eh auszugeben, sollte ein Verkäufer ihn eher etwas empfehlen, was ihn glücklich macht.

  7. Ich kann Deine Meinung gut verstehen Jörg. Das ist mitunter auch der Grund, weshalb ich meinen Kram nur noch online kaufe. Ich kann ja verstehen, dass die Bordbesatzung des typischen RPG-Ladens nicht alles kennen kann, aber wenn ich keine fundierte Beratung bekomme (sondern eher noch blöde Sprüche), dann kann ich mir den Weg in den Laden auch sparen. Und dann wundert’s mich auch nicht, dass die Dinger so langsam aussterben.

  8. Ja, online ist vieles einfacher, aber da bekomme ich keine guten Gebrauchtbücher aufgeschwatzt :-).

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