Die Hoffnung der Known World Runde 4

Dies ist das Diray zu der 4ten Runde mit meiner Gruppe. Wir hatten nach der letzten Runde ein paar lebendige Diskussionen, ob das öffentliche Ausspielen der Intrigen nun der Immersion förderlich ist oder nicht und die Gruppe konnte sich da nicht zu einer wirklich guten Einigung zusammenfinden.
2 Spieler mögen das Ausspielen der Intrigen nicht, die beiden anderen Spieler finden den Unterhaltungswert sehr hoch und möchten nicht auf ihn verzichten. Das ist eine klassische Patt Situation in der ich als SL die entscheidende Stimme habe und normalerweise eine Entscheidung herbeiführe.
Leider fehlt mir zur Zeit die Lust da wirklich ein Machtwort zu sprechen, denn sich sehe da keine klare Mehrheit und versuche es mit einem Zwischenweg. Ich werde den jeweiligen Fall immer einzeln betrachten und versuchen, ein passende Entscheidung zu treffen.
Für die Aktionen der Spieler gegen ihren Mitspieler wird das auf Zettel und die Kommunikation über einen Channel auf der Homepage hinauslaufen, zu dem der Spieler keinen Zugang hat. Der Rest wird öffentlich gehandelt, solange ich es nicht anders entscheide.

Doch kommen wir zum Abenteuer:
Die Gruppe machte sich auf den Weg zu Ser Mizer, einem mit König Pellus befreundeten Ritter der die Burg Mizer unter sich hat und ein Held des letzten großen Krieges war. Ser Bragas führte die Gruppe durch eine zutiefst von Landwirtschaft geprägte Gegend, in der ihnen die vielen Bewässerungskanäle und Apfelhaine auffielen. Auf Burg Mizer angekommen bewunderte die Gruppe einen wunderschönen Schrein, der mehreren Gottheiten gewidmet war und in dem Ser Bragas lange Zeit beim Gebet und der rituellen Reinigung verbrachte.
Ser Mizer war ein in die Jahre gekommener Ritter der mit einem gewaltigen Bauch und der Nase eines Mannes auftrumpfte, der zu viel Wein trank, doch die Waffenübungen zeigten schnell, das dieser alte Mann vielleicht nicht mehr so schnell war ein junger Ritter, aber diesen Fehler mit seiner Erfahrun und taktischen Geschick mehr als ausglich.
Er lies die der Gruppe nachgesandten Agaliten auch nicht in die Burg , um der Gruppe den Rücken frei zu halten. Der streng Islik Gläubige Knappe aber schlich sich des Nachtens unter den beobachtenden Augen seiner Freunde zum Tor, schlug eine Wache bewusstlos und lies die Agaliten hinein. Diese machten sich sofort auf den Weg zum Schrein und zündeten diesen mittels einer Invocation of Making an.
Die Knappen die das beobachteten versuchten den Frevel zu verhindern, doch die im Kampf geübten Agaliten trieben sie ohne große Probleme zurück. Die Gruppe wartete auf Ser Mizer und Ser Bragas, die das Unheil schon richten würden, doch die Beiden hatten ihr Wiedersehen wohl zu kräftig gefeiert und lagen im Bett, wo sie nicht rechtzeitig raus kamen. So verhinderten die Knappen nur das Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Gebäude und beauftragten die Wachen, alles zu machen um deren Inhalt zu schützen.
In der Zwischenzeit kam Ser Bragas zusammen mit Ser Mizer am Platz des Verbrechens an und beobachteten die Szene, sie lobten die jungen Knappen für ihren Mut und die Besonnenheit, lieber die umliegenden Gebäude zu schützen als gegen die übermächtigen Agaliten zu kämpfen.
Nun kam es zum Showdown, denn die Knappen berichteten Ser Mizer, wie die Agaliten in die Burg gekommen wären und warteten auf eine drakonische Strafe.
Es kam anders als sie dachten. Ser Bragas kühlte den Mut des Burgherren ab und der junge Knappe musste eine fürstliche Strafe für den verletzten Wachmann bezahlen (all sein flüssiges Geld, was bedeutet er hat keinen Welth Wert mehr hat) und sollte beim Aufbau des neuen Schreines helfen. Dazu müssten der Knappe in einen nahe gelegenen Wald, um das Holz zu fällen und es zur Burg zu bringen. Der Knappe akzeptierte die Strafe und begehrte auf, als ihn seine Kameraden in den Wald begleiten sollten, aber in diesem Punkt war nicht mit dem Burgherren zu verhandeln.
Die Gruppe ging in den Wald und suchte die passenden Bäume aus. Während einer Pause suchte der Kräuterkundige in der Nähe nach Kräutern, als er einen Überfall von Räubern auf ein Holzfäller Lager beobachtete. Er sprintete zurück zur Gruppe und diese preschte mit ihren Pferden durch den Wald um schnell beim Ort des Geschehens zu sein. Die Knappen kamen den Holfällern zur Hilfe, die schon arg in Bedrängnis waren und mischten die Angreifer ordentlich auf, dabei wurde der Verräter allerdings so schwer verletzt, das er an der Schwelle des Todes stand. Eine herbeigerufene Kräuterhexe, die alle schwer Verletzten Männer und Frauen des Dorfes versorgte.
Als die Dame sich auf den Weg zum im sterben liegenden Knappen machte, wurde sie von seinen Kameraden aufgehalten. „Er verabscheut Eure Art der Magie und lässt lieber ein kleines unschuldiges Kind sterben, als sie praktizieren zu lassen. Verschwendet Eure Magie nicht für ihn und helft wem anderen, Islik wird seiner Seele gnädig sein.“
Ich lies die alte Frau von dem Spieler des bewusstlosen Knappen spielen, der natürlich wollte, dass sein Charakter weiter lebt und es gipfelte nach einem tollen Streutgespräch in einem Wurf auf Fazinieren. Die Kräuterkundige Frau wurde von der Gruppe überzeugt und lies den Knappen seinen Weg zu Islik gehen.
Der Spieler tobte an dieser Stelle und beschimpfte die Mitspieler aufs übelste, was der Gastgeber mit einem Rausschmiss konterte. Die Gruppe beschloss, den Spieler noch eine letzte Chance zu geben, wenn er denn einsieht, dass er sich einfach wie ein komplettes Arschloch verhält und mal gruppenkompatibel spielt.
Die Knappen bekamen die Hilfe der Holzfäller und bekamen besonders schöne und auch feuerfeste Bäume (dank einer Invocation, von der die Gruppe nichts weiß). Mit diesen Hölzern im Gepäck machte dich die Gruppe auf, um ihren Kameraden auf der Burg Mizer zu verbrennen und den neuen Schrein zu bauen.
Dort wurde die Leiche von den Agaliten in Empfang genommen und das Abenteuer endete nach einem kurzen ausgespielten Gottesdienst und einem Besuch des Geistes eines toten Kameraden.

Die folgende Diskussion im Internet war kurz und ergebnislos, weshalb es zu einer Abstimmung kam, ob der Problemspieler weiter mitmacht.
Das Ergebnis ist: Nein

Da das Ergebnis einstimmig ist, glaube ich nicht an eine baldige Rückkehr.

Fazit:
Der Spieler hätte alle Chancen gehabt zu zeigen, das es ihm wirklich nur darum geht, seinen Charakter zu spielen und er hat sie verpasst. Das ganze hatte zum Schluss etwas von dem guten alten Scherbengericht, das Zornhau schon vor ein paar Monaten für diesen Mitspieler vorgeschlagen hat. Ich bin höchstwahrscheinlich zu lange ruhig geblieben, weil es ein Freund von mir ist und ich Angst hatte, dass sich die Sache auf mein Privatleben auswirkt. Aber irgendwann ist einfach mal Schluss.
Freizeit Goth hätte gerne ihren WOD SL mit in der Gruppe, der sich allerdings in meiner Alias Bourne Kampagne sehr wohl fühlt. Mal sehen ob so weiter leite, oder ob ich noch einen Spieler rekrutiere.

2 Gedanken zu „Die Hoffnung der Known World Runde 4

  1. Endlich hat die Gruppe die Konsequenzen gezogen und so wie es hier zu lesen ist, auch sehr schick und gut ausgespielt. Da sieht man auch sehr schick, wie eine intolerante Einstellung ingame auf einen zurück fällt. Es entbehrt nicht einer gewissen Komik ;)

  2. Eigentlich hatten die Spieler es bewusst darauf angelegt, dass es so kommt. Sie hatten sich untereinander abgesprochen, dass sie einander bevorzugt helfen und den entsprechenden Charakter auf diese Weise ins Messer laufen lassen.

    So würden sich ihre Charaktere nicht die Finger schmutzig machen und der Spieler könnte einen Lerneffekt verbuchen, dass es eben nicht toll ist, wenn man nur nach seinem Charakter handelt. (in der Gruppe werden die Stances zur Zeit sehr kontrovers diskutiert)

    Auf diese Art sollte der Spieler zu einem Bruch mit seinem Charakter gezwungen werden, um zu überleben. Das hätte der Gruppe dann Munition für die nächste Konfrontation in diesem Sinne gegeben. Wenn der Spieler es hingegen durchgezogen hätte, hätten die Spieler gewusst, dass es ihm wirklich um eine konsequente Durchsetzung seines Charakters geht und ihn in Zukunft gewähren lassen (Dann hätte der Kräuterkundige ihn ein KO- Kraut eingeflößt, das er vorher besorgt hat und die Heilerin ihn heimlich versorgen lassen)

    Aber er hat es halt eskaliert und deshalb ist die Gruppe es erst einmal leid. Er darf für einen Monat nicht mitspielen und nicht auf die HP. Wenn die Gruppe es sich danach anders überlegt, bekommt er noch einmal eine Einladung, wenn nicht dann bleibt er weg.

    Sein Kind sitten wir übrigens trotzdem. Die Frau kann ja nichts dafür, das ihr Mann das größte Kind ist.

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